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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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gelungen.«
    Pyk nickte knapp. »Habt Ihr ihn dem Magistraten übergeben?«, fragte sie.
    »Wir haben zugesehen, wie er in die Kiste gesteckt wurde.«
    Pyk saugte an ihren Zähnen, zog eine Feder aus dem Tintenfass und schrieb eine Zeile an den Rand des ursprünglichen Vertrags. Für eine Frau mit so großen Händen war ihre Schrift winzig und präzise. Nachdem sie die Feder wieder zurückgestellt hatte, seufzte sie gedehnt.
    »Ihr müsst für mich die Hälfte Eurer Wachen feuern«, fuhr Pyk fort. »Welche, überlasse ich Euch. Bewertet sie nach bestem Gewissen.«
    Marcus lachte, ehe er erkannte, dass sie nicht lächelte. Yardem hustete. Pyk kratzte sich am Arm, während sie unter ihren Augenbrauen hervor zu ihm aufsah.
    »Das können wir nicht tun«, erklärte Marcus. »Wir brauchen die Männer, die wir haben.«
    »Na gut«, sagte Pyk. »Dann halbiert ihre Bezahlung. Es ist mir gleich. Aber ich muss Berichte an die Dachgesellschaft schicken, und wir müssen unsere Ausgaben verringern. Wenn wir weniger Pannen wie diese erleben« – sie deutete auf Canin Mises Schwert –, »können wir im Herbst ein paar wieder einstellen.«
    »Madam, bei allem Respekt, aber die Wachen werden etwas zu essen brauchen, bevor der Herbst kommt. Wenn ich versuche, sie wieder zurückzuholen, werden sie andere Arbeit haben. Ich habe schon ein Geschäft geleitet. Es ist billiger, ein paar Mann zu bezahlen, die man nicht braucht, als ein paar zu brauchen, die man nicht hat.«
    »Ihr habt keine Bank geleitet«, sagte Pyk. »Ich will die Namen derjenigen, die Ihr freistellt, heute Abend sehen. Schafft Ihr das, oder braucht Ihr Hilfe?«
    Marcus beugte sich vor, seine Hand auf dem Griff seines Schwertes. Er war müde und hungrig, und der Zorn, der in ihm aufwallte, fühlte sich befreiend an. Wie allem, was sich gut anfühlte, misstraute er ihm. Er blickte hinüber zu Yardem, und das Gesicht des Tralgu war völlig ausdruckslos. Pyk hätte ihn auch fragen können, ob es draußen regnete.
    »Ich schaffe es«, sagte Marcus.
    »Dann tut es.«
    Er nickte, wandte sich um und trat wieder hinaus auf die Straße. Im Osten brannte die Sonne auf die Hausdächer herab. Die Regenwolken waren eingebrochen wie eine gefallene Armee, und Dampf stieg aus den Steinstraßen auf. Marcus streckte die Arme und den Nacken und erkannte erst, als er schon dabei war, dass es die gleichen Bewegungen waren, die er vor einem Kampf durchführte.
    Er holte tief Luft. »Ich glaube, diese Frau versucht mich zu ärgern«, sagte er.
    »Wie macht sie sich dabei, Hauptmann?«
    »Es gelingt ihr ganz gut. Also. Der Tag, an dem du mich in einen Graben wirfst und den Befehl über den Trupp übernimmst?«
    »Immer noch nicht heute. Frühstück und etwas Schlaf, Hauptmann? Oder wollt Ihr das lieber hungrig und müde durchziehen?«
    Marcus ging ohne eine Antwort nach Westen. Mehrere Straßenhunde trotteten ihm auf der Straße ein Stück nach, dann entfernten sie sich auf der Suche nach irgendeiner städtischen Beute, die nur sie riechen konnten. Porte Oliva war jetzt wach. Verkäufer waren auf dem Weg zum Markt, Königinnengardisten auf ihren morgendlichen Runden. Ein junger Timzinae ging mit einem hölzernen schwarzen Joch auf den Schultern vorbei, und zwei riesige Eimer mit Pisse schwangen an beiden Seiten hin und her, die aus den Gassen hinter den Schenken stammten und nun zum Hof der Wäscher gebracht wurden, wo er sie als Bleiche verkaufen würde. Marcus trat zur Seite, um ihn durchzulassen.
    Er hielt an einem kleinen Haus mit einer roten Tür, wo eine junge Erstgeborene, deren dunkle Haut kaum heller als die Schuppen des Timzinae war, gewürztes Huhn mit Gerstenpaste verkaufte, das in breite Blätter eingewickelt war. Er lehnte sich an die Mauer, Yardem an seiner Seite. Als er mit der Mahlzeit fertig war, leckte er sich die Finger ab und sprach weiter.
    »Dieser Kampf, dessentwegen du dir Sorgen gemacht hast, dass Cithrin ihn mit der Dachgesellschaft vom Zaun brechen könnte?«
    »Ja, Hauptmann.«
    »Ich glaube, der hat bereits begonnen. Und ich denke nicht, dass sie den ersten Treffer landen konnte.«
    »Darauf bin ich auch schon gekommen, Hauptmann«, sagte Yardem. Und einen Augenblick später: »Werdet Ihr trotzdem noch mit Ihr reden?«
    »Ja.«
    »Darüber, sich in Geduld zu üben und Reife zu zeigen und darauf zu warten, dass sich die Lage von selbst ändert?«
    »Nein.«

G EDER P ALLIAKO ,
    Baron von Ebbinwinkel und Beschützer des Prinzen
    DAS WESEN DER GESCHICHTE selbst

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