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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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ohne Fehl.«
    »Na schön. Gut. Ich würde nur nicht wollen, dass Aster seinen Vater verliert, damit es für mich gut läuft.« Geder lehnte sich zurück, ruhte seinen Rücken auf den Stufen aus. »Ich werde es ihm sagen müssen. Ich weiß nicht, wie man das macht. Wie sagt man einem Jungen, dass sein Vater stirbt?«
    »Sanft«, antwortete Basrahip.
    »Und der Botschafter aus Asterilreich? Derjenige, der wollte, dass ich den König zu einer Privataudienz mit ihm überrede? Nun sieht es so aus, als wäre ich derjenige, der diese Audienz hält.«
    »Ich werde bei Euch sein«, versicherte Basrahip.
    »Der König hat mir jedoch mitgeteilt, was er will, also weiß ich zumindest, was ich tun soll. In diesem Fall. Und es wird Leute geben, die mir helfen. Der Regent hat Ratgeber, ge nau wie der König. Es wird nicht wie in Vanai sein, wo je der wollte, dass ich scheitere«, sagte Geder. Ein kleiner Fetzen seines Traums glitt aus dem hintersten Winkel seiner Gedanken empor. Die Flammen von Vanai tanzten wieder vor ihm, rahmten eine einzelne, verzweifelte Gestalt ein. Die Stimme des Feuers brüllte, und Geder spürte Schuld und Entsetzen einen Moment lang erneut, ehe er sie wieder wegsperrte. Er war der Held von Antea. Was in Vanai geschehen war, war etwas Gutes. Als er wieder sprach, war seine Stimme fester. »Es wird nicht wie in Vanai sein.«
    »Wie Ihr es sagt.«
    Geder lachte leise. »Alan Klin wird sich in die Hose machen, wenn er es erfährt«, verkündete er mit einem Grinsen.
    »Was sollt Ihr tun?«, fragte Basrahip.
    »Hm?«
    »Mit dem Botschafter.«
    »Oh. Simeon will, dass ich für Asters Sicherheit sorge und Frieden mit König Lechan schließe. Ich habe gesagt, dass ich es machen werde.«
    »Ah«, erwiderte Basrahip. Und einen Augenblick später: »Und wenn Ihr nicht beides haben könnt, wofür werdet Ihr Euch entscheiden?«

M ARCUS
    VOM FALL DER DRACHEN bis zu den Tagen, die noch bevorstanden, gründete sich alles Menschliche auf etwas Größeres und Grausameres und wurde von ebenso geschaffenen Bauwerken bestimmt. Den großen Monumenten fiel dabei vielleicht die geringste Bedeutung zu. Der unerreichbare Turm im Mittelpunkt des Esasmadde-Sees, das Grab der Drachen in Carse, die Leere Festung. Sie konnten Angst oder Ehrfurcht einflößen, sie konnten ein Gefühl des Rätselhaften heraufbeschwören, aber im Prosaischen lag die größere Macht. Die Drachenstraßen durchquerten die Länder, und wo sie sich trafen, wuchsen Städte, genährt vom Verkehr und den Begünstigungen, die gute Straßen mit sich brachten. Die dreizehn Rassen waren ebenso an den Willen der großen Meister gebunden, die sie erst geschaffen hatten. Die Cinnae waren dünn und blass, nicht zum Kampf geeignet, und daher zogen sie sich in die gut zu verteidigenden Hügel und Täler von Princip C’Annaldé zurück. Tralgu, Jasuru und Yemmu, die zur Gewalt gezüchtet und für den Krieg geformt waren, suchten sich in der Keshet eine Heimat, wo die Ebenen kein natürliches Hindernis für Eindringlinge boten und jeglicher Krieg, der in einem Jahr gewonnen wurde, sich im nächsten Jahr als nicht haltbar erwies. Wo die Landschaft nach Krieg rief, blühten jene Rassen auf, die an den Krieg am besten angepasst waren. Wo sie eine Zuflucht vor der Gewalt bot, ließen sich jene nieder, die eine Zuflucht benötigten. Das Mal der Drachen lag vom Beginn der Geschichte an auf der Welt, und es würde bis zum Ende aller Dinge bleiben.
    Das Mal war da, aber es war nicht unveränderlich.
    Im Umkreis einer jeden großen Stadt, die von den Pfaden aus Drachenjade genährt wurde, gab es weitere Städtchen, Marktflecken, zu denen menschliche Hände die Straßen gepflastert hatten. Wo sich die großen Straßen trafen und die großen Städte wuchsen, waren die Ackerlande im Verlauf der Jahrhunderte ausgelaugt worden. Das bessere Erdreich in größerer Entfernung wurde wertvoller, und neue Orte – ganz und gar Menschenorte – erblickten das Licht der Welt.
    Und mit der Veränderung der Landschaft veränderte sich die Menschheit, begehrte gegen die Bande auf, die ihr ins Blut gewoben waren. Die Rassen waren nur in dem gedanklichen Bild, das sich die Leute von ihnen machten, einzigartig und unvermischt. Es stimmte, nicht alle Rassen konnten gemeinsame Nachkommen zeugen. Eine Cinnae konnte genauso wenig einen Yemmu austragen, wie ein Rattenterrier Mastiffs werfen konnte, und es gab weitere Blutkombinationen, aus denen keine Nachkommen entstanden oder deren Produkt selbst

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