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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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lang verschwunden und dünner, härter und selbstsicherer zurückgekehrt. Und, wie es schien, mit dem Wissen über alles, was es über die arme Phelia Maas und ihren Gemahl zu wissen gab. Und nun war er nach einem Winter auf seinen neuen Ländereien wieder da, mit ein wenig mehr Fleisch unter dem Kinn und inmitten einer Wolke aus Angst, die so dicht war, dass sie sich feucht auf seiner Haut niederschlug.
    »Danke, Lady Kalliam«, sagte Geder und reckte den Hals, um sich nach den versammelten jungen Frauen des Hofes umzublicken. Sie war nicht sicher, ob er zu sehen hoffte, wie sie ihm folgten, oder diese Vorstellung fürchtete. Vielleicht beides. »Ich bin in solchen Dingen nicht sonderlich gut.«
    »Es kann ein wenig unangenehm sein, nicht wahr?«
    »Ein Baron ohne Baronin«, sagte Geder mit einem angespannten kleinen Lächeln. »Keine von denen hat mich vorher gemocht, wisst Ihr.«
    »Ich bin sicher, das stimmt nicht«, wandte sie ein, obwohl sie sich dessen ziemlich sicher war.
    Sie sah, wie er etwas oder jemanden entdeckte und die Augen erwartungsvoll und erfreut zusammenkniff. Clara wandte sich um und erkannte, dass Alan Klin eintraf.
    Der Mann war so blass, dass er beinahe wie ein Geist wirkte. Es hatte ihn getroffen wie eine Krankheit, seinen Freund und Mitverschwörer wegen Mordes und Hochverrats hingerichtet zu sehen, und er hatte sich noch nicht annähernd erholt. Geder hatte unter Klins Befehl gedient, und Clara wusste, dass irgendeine nichtige Fehde zwischen den beiden bestand. Eine Erinnerung an Barriath, ihren Ältesten, stieg unaufhaltsam in Clara auf, als er kurz vor seinem siebten Benennungstag Motten in Brand gesetzt hatte. Unschuld gepaart mit Grausamkeit war typisch für kleine Jungen. Jetzt sah sie es auch in Palliako, und es erinnerte sie daran, wie es sich angefühlt hatte, die Mutter dreier junger Söhne zu sein.
    »Entschuldigt mich«, sagte Geder und entzog ihr seinen Arm. »Da ist jemand, den ich unbedingt treffen wollte.«
    »Natürlich«, erwiderte sie.
    Geder ging zu Klin hinüber, wobei er leicht auf den Fußballen wippte. Clara sah ihm mit einer Mischung aus Zuneigung und Entsetzen nach. Gott helfe der Frau, die ihn sich schnappt , dachte sie.
    Ein Schrei drang vom anderen Ende des Tempels heran, und dann brüllte eine Männerstimme. Clara eilte hinüber, weil sie eine neuerliche Krise befürchtete. Eine Menschenmenge hatte sich versammelt und fing an, etwas oder jemandem zuzujubeln, und dann erschien über ihnen Sabiha Skestinin, die auf jemandes Schultern gehoben wurde. Ihr Kleid war vom Grün junger Blätter, ihr Haar nach hinten geflochten, so dass ihr Gesicht zu sehen war. Sie lachte und hielt sich an etwas fest, um das Gleichgewicht zu wahren. Das Brüllen ertönte erneut, und die Augen des Mädchens wurden ängstlich größer, als es langsam voranging. Die Menge teilte sich weniger, als dass sie sich dem Zug anschloss. Barriath und Vicarian liefen mit ihrer zukünftigen Schwester voraus, die sie zwischen sich erhoben hatten; ein jeder hielt einen Knöchel der jungen Frau, um zu verhindern, dass sie nach hinten fiel, und sie hatte die Finger fest in Barriaths dichtes schwarzes Haar geklammert. Barriath trug noch seine Flottenuniform mit dem Emblem des Hauses Skestinin auf der Schulter, um seinem Befehlshaber die Ehre zu erweisen. Vicarian hatte die weißen Roben eines Priesters an, aber ohne die goldene Borte, die für die abschließenden Eide stand. Alle drei lachten und jubelten, während sie durch die Gärten rasten und so taten, als würde die Braut entführt.
    Stolz und Zufriedenheit wogten durch Claras Brust. Ob es ihnen nun bewusst war oder sie einem Instinkt gefolgt waren, die Botschaft, die ihre Jungen aussandten, war eindeutig. Dieses Mädchen gehört nun uns, nicht nur Jorey. Sie ist eine Kalliam, und wenn ihr euch mit ihr anlegt, legt ihr euch mit uns an. Clara erhaschte in der Menge einen Blick auf Scharlachrot und Gold: Prinz Aster, der mit den anderen lachte, angezogen von der Ausgelassenheit und den jungen Frauen. Das Einzige, was diesen Tag noch besser hätte machen können, wäre Simeon gewesen, der an Dawsons Seite schritt.
    Die Zeremonie selbst begann eine Stunde vor Sonnenuntergang. Dawson und Clara nahmen Platz. Auch Lord und Lady Skestinin setzten sich. Als Nächstes ließen sich Geder Palliako und Prinz Aster nieder, die wie Schuljungen miteinander flüsterten, und dann begab sich langsam und äußerst würdevoll der Hof von Antea in den Raum. Männer und

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