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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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den Rand der Welt stoßen.
    Canl Daskellin stieg über die Felder von Asterilreich, über das große Knäuel von Armeen, die in den südlichen Marschen Fangen und Verstecken spielten, dann über den Siyat und die geordneten Armeen, die rund um die Serefbrücke kauerten. Die einzigen Veränderungen seit dem Vortag waren die Standorte der Schiffe auf dem Perlenmeer, und eigentlich waren nur vier davon von Bedeutung.
    »Guten Morgen, mein Lord«, sagte Basrahip.
    »Hochwürden«, erwiderte Daskellin, und sie schienen beide zufrieden damit, die Unterhaltung dabei zu belassen.
    »Ich habe keine Nachricht von Lord Kalliam erhalten«, erklärte Geder. »Es hätte also trotzdem etwas im Süden passieren können.«
    »Hätte«, entgegnete Daskellin, und sein Tonfall beendete den Satz an dieser Stelle. Etwas hätte passieren können, aber dem war nicht so.
    Geder verabscheute, dass seine Stimme ein wenig nach Rechtfertigung klang, aber Canl Daskellin war unter anderem König Simeons Protektor von Nordhaven gewesen. Während er aufgewachsen war, waren Männer wie Daskellin und Bannien, Issandrian und Maas die leuchtenden Vorbilder des Hofes gewesen. Nun, da Geder Lordregent war, hofierte Daskellin ihn, aber Geder hatte immer noch das Gefühl, nachrangig zu sein, wenn der Mann mit ihm im Raum war. Dass er Daskellin vom Schlachtfeld zurückgerufen hatte und nun plante, ihm erneut Befehle zu geben, machte das Unbehagen nur noch größer.
    »Ich dachte mir«, sagte Geder, der von seinem Schreibtisch aufstand und vorsichtig auftrat, um zu verhindern, dass er seine eigenen Streitkräfte umstieß, die in der Nähe der Seref lagerten, »dass wir eine zweite Brücke bauen könnten. Ich habe ein Traktat über Koort Mahbi gelesen, den dritten Regos von Borja. Er hatte eine bewegliche Brücke, an den Stützen befanden sich kleine Boote. Auf diese Weise konnte seine Armee die Brücke einfach über einen Fluss schieben, darübergehen und sie auf der anderen Seite wieder einholen. Da und wieder weg. Wenn wir eine solche Brücke bauen würden, könnten wir hier den Fluss überqueren.« Er berührte den Boden, wo der Siyat eine Biegung machte. »Wir wären dann nicht in der Nähe einer guten Straße, aber ich glaube, auch über Land wären wir nicht weiter als drei Tage von Kaltfel entfernt.«
    »Das ist ein Gedanke«, sagte Daskellin. »Es gäbe aber immer noch das Problem, genug Männer auf die andere Seite zu befördern. Wenn Kalliam es geschafft hätte, uns auf beiden Seiten der Seref in Stellung zu bringen, hätten wir einen Zufluchtsort, an dem sich die Truppen sammeln können. Eine bewegliche Brücke in dieser Art? Sie ist nicht breit genug, um eine große Anzahl von Männern auf einmal hinüberzubringen, und ein paar Dutzend Bogenschützen könnten unsere ganze Armee einen Mann nach dem anderen töten.«
    »Aber Kalliam sagt, dass sie sich in den Marschlanden nicht bewegen können«, wandte Geder ein.
    »Und recht hat er. Der Grund, weshalb Asterilreich und Antea sich geteilt haben, als die Hochkönige starben, wa ren der Fluss, das Schmelzwasser aus den Bergen und der Schlamm von beiden gemeinsam.«
    Geder räusperte sich. »Deshalb will ich, dass Ihr nach Nordstade geht.« Nun blickte Daskellin zu ihm auf. Geder war sich nicht sicher, aber er glaubte, dass im Gesichtsausdruck des Mannes ein Hauch Erheiterung lag. »Die Lücke zwischen diesen Bergketten da ist hügelig, und dort befinden sich etwa tausend kleine Festen und Garnisonen, aber wenn König Tracian seine Männer an die Grenze verlegen sollte, müsste Asterilreich Männer aus dem Süden abziehen, um sie davon abzuhalten, bei ihm einzumarschieren, nicht wahr?«
    Daskellin schritt durch den Raum zu den Feldern von Ellis und blickte zurück. Er strich sich übers Kinn. »Es ist möglich, ja«, sagte er.
    Geder warf einen Blick hinüber zu Basrahip, der nickte. Mit einem kleinen, erleichterten Lächeln öffnete Geder die Lippen. »Er muss nicht einmal tatsächlich einmarschieren«, schlug er vor. »Wenn er nur da ist, und es wirkt, als könnte er es …«
    »Habt Ihr dem Lordmarschall von dieser Idee erzählt?«
    »Äh. Nein. Weshalb? Sollte ich das?«
    Daskellin zuckte mit den Schultern. »Dawson mag es nicht, wenn andere Königreiche sich in die Belange von Antea einmischen. Ich denke, er hält es für würdelos, Verbündete zu haben. Aber ja, ich habe Freunde und Kontakte in Nordstade. Nicht alle davon sind am Hof. Ich bin nicht sicher, wie die Lage dort ist, aber ich kann es

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