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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und Betty fühlten sich gar nicht wohl in ihrer Haut.
Frau Greiling wandte sich an Susanne, die Klassensprecherin: “Würdest du bitte eine Kleiderbürste holen? Herr Jung hat sich irgendwo staubig gemacht.”
Susanne stürzte davon und holte die Bürste. Überrascht schaute Herr Jung über seine Schulter und versuchte, seiner Sitzfläche ansichtig zu werden.
“Ist das Farbe?” fragte er erschreckt. “Ich hoffe nicht! Ah – nur Kreide! Wie, in aller Welt, kommt sie dorthin?”
“Igitt!”
    Bald war die störende rosa Kreide eilfertig von Herrn Lemming abgebürstet worden, der sich dann selbst auf den Klavierstuhl setzte, um ein paar Baßtöne anzuschlagen. Er wollte prüfen, ob das Klavier richtig gestimmt sei.
    Alice und Betty beobachteten ihn atemlos. Die meisten Mädchen ahnten jetzt, daß es sich hier um einen Streich handelte, und verfolgten alles, was geschah, mit größter Aufmerksamkeit.
    Sie wurden belohnt, als sich Herr Lemming vom Stuhl erhob. Sein schwarzer Mantel war jetzt ebenfalls mit einem wunderbaren rosa Muster geschmückt!
    Herr Jung starrte verblüfft darauf. “Sehen Sie nur, Frau Greiling, Herr Lemming hat sich auch irgendwo angeschmiert. Ich will ihn gleich abbürsten.”
Trotz Frau Greilings Gegenwart begannen die Mädchen zu kichern.
    Die Direktorin war sehr erstaunt. Sie ging auf den Stuhl zu und betrachtete ihn genau.
Alice und Betty hielten den Atem an. Aber die unsichtbare Kreide trug ihren Namen zu Recht.
Mit bloßem Auge war nichts zu erkennen. Und natürlich kam die Direktorin nicht auf die Idee, sich hinzusetzen und die merkwürdige Sache weiter zu untersuchen. Noch immer verwundert, verließ sie mit Herrn Lemming den Raum, und der Unterricht ging weiter.
Kurz vor Schluß der Stunde setzte sich der unglückliche Herr Jung noch einmal auf den Stuhl.
Als er sich wieder er-hob, bot er abermals ein prächtiges Bild, und die Mädchen glucksten und quietschten vor Vergnügen. Einige hatten sich ihre Taschentücher in den Mund gesteckt, um ihr Gelächter zu ersticken.
Herr Jung war jedoch zu sehr mit seinem Aufbruch beschäftigt, weil gerade die Glocke zur Pause läutete. Er ging zur Tür, blieb dort einen Augenblick stehen und verbeugte sich höflich wie immer. “Guten Morgen, meine Damen!”
Und hinaus ging er, wobei er allen noch einmal die rosagemusterte Kehrseite zuwandte.
Auf dem Schulhof konnten sich die Mädchen laut über den Vorfall unterhalten. “Alice! Da hattest du deine Finger im Spiel! Wie hast du das gemacht?” – “O wie herrlich! Als er sich umdrehte, hätte ich mich schier kaputtlachen können!” – “Betty! Erzähle mir, was ist der Trick dabei? Als ich mir den Stuhl anschaute, konnte ich nichts entdecken!” So scholl es durcheinander.
“Halt, ja – du erinnerst mich an etwas”, sagte Betty mit einem listigen Lächeln zu Alice. “Ich glaube, ich werde den Stuhl doch lieber schnellstens mit einem feuchten Lappen abreiben.”
Sie verschwand, und die Mädchen scharten sich um Alice und flehten sie an, ihnen das Geheimnis anzuvertrauen.
Unterdessen schritt Herr Jung einen der langen Korridore entlang. Er ahnte nichts von seiner farbigen Hinterpartie.
Gerade kam Mademoiselle Dupont hinter ihm aus einem Klassenraum heraus. Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. “Monsieur Jung! Hallo, Monsieur Jung!”
Herr Jung fürchtete sich vor beiden Mademoiselles. Er beschleunigte seine Schritte.
Mademoiselle erhöhte ebenfalls das Tempo. “ Monsieur….Monsieur, attendez, je vous prie! Warten Sie, warten Sie! Sie können doch nicht so herumlaufen! Wie sieht das aus! Es ist schrecklich!”
Endlich fuhr Herr Jung ärgerlich herum. “Was ist los?” fragte er. “Was ist schrecklich!”
“Dort, dort!” rief Mademoiselle und begann die Kreide abzuklopfen. Eine Staubwolke wirbelte empor.
Herr Jung war entsetzt, daß Mademoiselle ihn wie einen Schulbuben abklopfte. Er bog sich um die eigene Achse, um zu sehen, was eigentlich los war, und als er die Staubwolke bemerkte, die ihn einhüllte, fiel ihm ein, daß er und auch Herr Lemming vorhin schon einmal abgebürstet werden mußten.
“Ich entferne das sofort”, sagte Mademoiselle, packte ihn beim Arm, zog ihn zur Flurgarderobe, wo eine Kleiderbürste bereit lag, und bürstete mit kräftigen Strichen die Kreide aus seiner Hose.
Herr Jung war ärgerlich und keineswegs dankbar. “Zweimal ist mir das heute morgen schon passiert”, sagte er wütend und schüttelte buchstäblich seine Faust unter Mademoiselles Nase, als

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