Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Titel: Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
ist! Ich werde dafür sorgen, daß du
exemplarisch bestraft wirst! Du hast dich und deine Erzieherin in
Lebensgefahr gebracht!“
Dolly legte der erschrockenen Susu beruhigend den Arm um die
Schultern.
„Ich kann sehr gut selber dafür sorgen“, sagte sie ruhig. „Gleich ob
es die Bestrafung oder andere Erziehungsmaßnahmen betrifft,
Fräulein Sauer. Ich verfüge zwar nicht über so jahrelange Erfahrungen
wie Sie, aber ich bin als Erzieherin in Burg Möwenfels – und diese
Aufgabe gedenke ich auch selbständig zu erfüllen.“
Fräulein Sauer schnaufte wütend durch die Nase und rauschte
davon.
„Altes Krokodil“, murmelte Dolly. „Geh jetzt in deine Klasse, Susu.
Und denk dran: du hast viel Zeit! Hab ganz einfach Spaß am
Unterricht, dann werden die Antworten ganz von selbst aus dir
herauspurzeln.“
Ein Fest im ‚Möwennest’
    Pünktlich um halb acht Uhr am Samstag abend fuhr Dolly mit „Richard Löwenherz“ zum „Möwennest“ hinüber. Das mohnrote weite Sommerkleid mit den weißen Tupfen stand ihr ausgezeichnet, sie war mit ihrem Aussehen zufrieden. Welch ein herrlicher Gedanke, einmal wieder all die Schlemmereien zu kosten, die die tüchtigen Nestmöwen hergestellt hatten!
    Dolly parkte „Richard Löwenherz“ vor dem Schafstall und sah sich nach Felicitas um. Sie fand sie im Garten, wo neben dem Swimmingpool auf der kleinen Terrasse das kalte Büfett aufgebaut werden sollte. Die Mädchen hatten den Tisch mit leuchtenden Sommerblumen geschmückt, Dahlien, Astern, Sonnenblumen und Gladiolen wetteiferten miteinander um die strahlendste Farbe. Auf dem weißen Tischtuch lagen Bestecke und bunte Servietten, daneben standen Stapel von Tellern.
    „Ich glaube, wir können jetzt alles aufbauen“, rief Felicitas ihren Kolleginnen zu. „Die Gäste rollen gleich an. Mein Gott, bin ich nervös… hilfst du mir ein bißchen, Dolly? Du verstehst so viel davon…“
„Klar, was soll ich tun?“
    „In der Küche stehen die Platten und Schüsseln. Wir brauchen nur noch alles aufzubauen.“
Felicitas sah wirklich süß aus, in dem langen bunten Bauernrock mit der Stickereibluse. Die Haare hatte sie sich zu einem lockigen Knoten aufgesteckt, die Füße steckten in hochhackigen, leuchtend roten Riemchensandalen.
„Paß nur auf, daß du nicht stolperst“, mahnte Dolly die Schwester. „Der Plattenweg ist so uneben.“
„Ich bin schon vorsichtig.“
Dolly folgte Felicitas in die Küche, wo Platten mit kaltem Braten, Pasteten, gefüllten Hühnerbrüstchen, Gurkenschiffchen, gefüllten Eiern, Fischröllchen und Schüsseln mit herrlichen Salaten bereitstanden.
„Du liebe Zeit, wer soll denn das alles essen?“ meinte Dolly lachend. „Ihr habt ja für eine ganze Armee Verpflegung – ihr wolltet wohl unbedingt alle Rekorde brechen!“
„Du hast unser Prachtstück noch nicht gesehen!“ Felicitas holte von einem Seitentisch eine riesige Platte, auf der Salatblätter, Tomatenscheiben, Kresse, Paprikastreifchen, Gurke, Spargelspitzen, Blumenkohlröschen und Chicoree zu einem traumhaften Stilleben arrangiert waren.
„Fabelhaft! Ist das dein Werk?“
Felicitas nickte stolz.
„Schnell, Feli, wir müssen uns beeilen. Draußen fahren die Gäste vor…“, rief ein Mädchen Felicitas zu.
Dolly ergriff zwei Schüsseln und brachte sie nach draußen.
Andere folgten ihr mit Schüsseln und Platten. Als letzte erschien Feli mit ihrem Prachtwerk, das sie vorsichtig vor sich hertrug.
„Das Schmuckstück stellen wir in die Mitte als Blickfang! Es ist viel zu schade, um gegessen zu werden!“ rief Dolly. Da passierte es.
Genau in Höhe des Schwimmbeckens blieb Felicitas mit dem Absatz ihrer Stöckelschuhe hängen. Die Platte rutschte ihr von den Armen und segelte ins blaugrün schimmernde Wasser. „Na, so wörtlich brauchtest du es aber nicht zu nehmen!“ meinte Dolly kopfschüttelnd, nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte.
Felicitas starrte wie gelähmt hinter der Platte her, die mit sanft schaukelnden Bewegungen in der Tiefe verschwand. Über die Wasserfläche verteilte sich ein bunter Teppich von Gemüse, Salaten und Tomatenscheiben.
„Entsetzlich!“ hauchte Felicitas. „Was machen wir denn jetzt? Wir können in so kurzer Zeit unmöglich das ganze Zeug aus dem Wasser fischen!“
„Das wird uns kaum gelingen – vor allem nicht in diesen Kleidern“, stellte Dolly fest.
„Feli! Die Gäste!“ schrie eine aus dem Hintergrund.
„Schnell!“ kommandierte Dolly. „Wir werden aus der Not eine Tugend machen –

Weitere Kostenlose Bücher