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Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Titel: Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Tafel Schokolade einen Apfel zu essen!“
Olly versprach es, aber es änderte sich nichts. Dolly versäumte nicht, ihr bei jeder Mahlzeit vorzurechnen, wieviel Kalorien sie zu sich nahm – Olly fand immer eine Ausrede. Sie mußte essen, weil sie unglücklich war, daß sie eine Vier geschrieben hatte, weil sie sich im Turnen soviel abtrainiert hatte, weil sie ja nachher sowieso zum Schwimmen ging „und das zehrt ungeheuer!“ oder weil sie vorhatte, dafür am Abend nichts mehr zu essen. Oder sie behauptete einfach, das, was sie auf dem Teller habe, hätte kaum Kalorien.
Dolly sprach mit Fräulein Pott über ihre Sorgen. Pöttchen hörte sich Dollys Bericht erst erstaunt, dann amüsiert an, schließlich lachte sie herzlich.
„Darum also! Jetzt wird mir alles klar!“
„Was wird Ihnen klar?“ fragte Dolly erstaunt. Fräulein Pott hatte Mühe zu sprechen, so sehr wurde sie vom Lachen geschüttelt.
„Nein, das ist wirklich köstlich! Und ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, woher das Kind diesen Einfall hatte. Ich habe mit der Klasse im Unterricht über Seuchen gesprochen, über Ruhr, Cholera, Pocken und so weiter – Krankheiten, die eine Geißel der Menschheit sind und denen oft Zehntausende zum Opfer fallen. Einige Tage darauf wollte ich sehen, was die Mädchen davon behalten hatten. Also ließ ich sie einen Aufsatz schreiben mit dem Thema: ,Was ist die größte Geißel der Menschheit?’ Sie können sich meine Verblüffung vorstellen, als ich Ollys Aufsatz las. Er begann mit dem Satz: ,Die größte Geißel der Menschheit ist die Kalorie!’“
Jetzt mußte auch Dolly lachen. Aber bald wurde sie wieder ernst. Welche Qualen mußte Olly mit ihrer Freßlust ausstehen, wenn sie das Thema sogar bis in die Schulstunden verfolgte.
„Olly hat mindestens zehn Pfund zugenommen, seit sie hier ist, was soll ich bloß tun? Ob wir einen Arzt fragen?“
„Ich würde zunächst einmal mit den Eltern reden. Vielleicht gibt es einen verborgenen Grund? In drei Wochen ist Elternbesuchstag – bis dahin werden wir Olly immer wieder gut zureden. Vielleicht ist es auch nur die Umstellung, die neue Umgebung? Oder die Seeluft? Dann müßte ihr Hunger von allein nachlassen, sobald sich der Körper daran gewöhnt hat. Ein rätselhaftes Kind. Wenn sie nur nicht so schrecklich fahrig und ungeschickt wäre. Ich bin oft nahe daran, die Geduld zu verlieren, aber das macht alles nur noch schlimmer.“
Dolly ließ der Gedanke an Ollys Probleme nicht mehr los. Nicht zuletzt, weil es ihr half, ihr eigenes Problem in den Hintergrund zu schieben. Und eines Tages fiel ihr die Lösung unerwartet in den Schoß.
Fräulein Pott hatte Dolly gebeten, sie für eine Stunde im Unterricht zu vertreten. Vorher hatte sie ein paar Aufgaben an die Tafel geschrieben, die die Mädchen während ihrer Abwesenheit lösen sollten. Dolly ging leise durch die Reihen und beobachtete die Klasse bei der Arbeit. Hin und wieder schaute sie ihnen über die Schulter, um zu sehen, wie sie mit den gestellten Aufgaben zurechtkamen.
„Was ist los, Olly?“ fragte Dolly überrascht
    Plötzlich fiel es ihr auf, daß Olly, wenn sie nach vorn sah, ein Auge zukniff und den Kopf merkwürdig verdrehte.
„Was ist los, Olly. Hast du etwas nicht verstanden?“
„Doch, doch, alles klar!“ antwortete Olly in ihrer gewohnt forschen Art.
Dolly trat an ihr Pult und schaute ihr über die Schulter.
„Aber Olly – du hast ja den Text völlig falsch abgeschrieben!“
„Hab ich nicht! Wieso denn?“
„Ja schau doch hin! Wo hast du denn deine Gedanken gehabt! Du hast alles verdreht!“
Olly schaute mehrmals von ihrem Heft zur Tafel und wieder auf ihr Heft. Und immer, wenn sie auf die Tafel schaute, kniff sie ein Auge zu. Einen Augenblick saß sie kopfschüttelnd da, dann sprang sie auf und lief mit ihrem Heft zur Tafel vor.
„Ach du lieber Himmel!“ rief sie erschrocken aus. „Das ist ja wirklich alles falsch!“
„Was du nicht sagst. Ich glaube, du bist mit Blindheit geschlagen…“
Dolly hatte den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als ihr die Erleuchtung kam.
„Olly – sind in letzter Zeit deine Augen untersucht worden?“
„Nein, noch nie!“ gab Olly erstaunt zurück.
„Noch nie? Auch nicht für das Gesundheitszeugnis?“
„Nein, da bin ich nur ein bißchen abgehorcht worden und so…“
„Hättest du etwas dagegen, wenn ich heute nachmittag mal mit dir zum Augenarzt fahre?“
„Sie glauben, daß mit meinen Augen etwas nicht in Ordnung ist?“
„Könnte doch sein. Bist

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