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Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Titel: Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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aus der Vierten spielte Pöttchen und Renate Mademoiselle Rougier. Auch Madame Monnier erschien – damals noch als Mademoiselle Dupont und dargestellt von einem rundlichen Mädchen aus der Fünften, Babette. Madame Monnier quietschte vor Vergnügen, und ihr Mann schüttelte schmunzelnd den Kopf. Babette machte ihre Sache aber auch wirklich besonders gut.
Die lustigsten Streiche und die aufregendsten Ereignisse in der Burg ließ man noch einmal an sich vorüberziehen. Mona gab einen köstlichen Moritatensänger dazu ab, ihr Gesicht war fast ganz von einem buschigen Vollbart verdeckt und auf der Nase saß eine Clownsbrille mit Pappnase. Auf dem Kopf trug sie einen ausgebeulten Hut mit einer wippenden Feder darauf, und der Körper steckte in einem viel zu großen, karierten Anzug.
Auf das ausgelassene Spiel folgte wieder eine Nummer des Schulorchesters. Dann trugen ein paar Mädchen ein Gedicht vor, eine Hymne auf die Direktorin. Stehend applaudierten die Schülerinnen der Burg und des Möwennests nicht nur den Vortragenden, sondern vor allem der von ihnen so verehrten Vorsteherin beider Schulen.
Jetzt war die Bühne leer bis auf einen Stuhl, auf den ein einzelner Lichtstrahl fiel.
„Monas Auftritt!“ flüsterte Olivia. „O Gott, ich sterbe vor Aufregung!“
„Wieso – du mußt doch nicht singen!“ meinte Kai. „Es reicht doch, wenn Mona Lampenfieber hat!“
„Das verstehst du nicht. Wir sind eben Freundinnen. Wir teilen alles
– sogar das Lampenfieber.“
Mona kam auf die Bühne, jetzt wieder in ihrem Festtagskleid. Hübsch sah sie aus, Gesicht und Arme zeigten noch kräftige Sommerbräune, die Haare waren zu einem kurzen Lockenkopf geschnitten, das weiße Kleid erinnerte an Bilder aus der Zeit der Jahrhundertwende, es wirkte streng und zugleich schmeichelnd und paßte gut zu dem stillen, ernsten Mädchen.
Mona trat, die Gitarre in der Hand, an den Rand der Bühne. Sofort breitete sich erwartungsvolle Stille aus.
„Ich habe seit Wochen darüber nachgedacht, wie man das, was wir hier in Möwenfels vermittelt bekommen, das, was Frau Direktor Greiling jeder Neuen in Burg Möwenfels in so eindrucksvollen Worten sagt, in ein Lied umformen könnte. Was Sie jetzt hören, ist das Ergebnis meines Versuchs.“
Mona setzte sich auf den Stuhl und strich ein paarmal prüfend über die Saiten ihres Instrumentes. Sie räusperte sich leise, dann begann sie zu spielen und zu singen. Die ersten Worte kamen noch ein wenig flach und leise, wie suchend, aber dann ging eine eigenartige Wandlung mit ihr vor. Mona schien Funken zu sprühen vor Intensität, kräftig und dunkel klang ihre Stimme, die Worte knallten wie Pistolenschüsse in den Raum. Es war ein kämpferisches Lied, ein Lied, das alle Bevormundung, alle Trägheit und Unselbständigkeit leidenschaftlich verurteilte. Es handelte von Menschlichkeit, von selbstlosem Einsatz für andere, von Verantwortung, Mut und Fröhlichkeit. Und der Refrain war so mitreißend, daß bald alle Schülerinnen im Saal ihn mitsummten.
„Großartig!“ flüsterte Dolly und drückte Klaus vor Aufregung die Hand so fest, daß es schmerzte. „Da merkst du, daß sie ein Profi ist, ein alter Hase im Showgeschäft! Wie sie das bringt – einmalig!“
„Sie ist besser als früher“, sagte Klaus leise. „Ich kenne ihre Fernsehauftritte. Sie hat zu einer ganz neuen Form gefunden. Eines Tages wird sie berühmter sein, als sie es damals als Kinderstar je war. Sie verdankt es dir und den Jahren in Möwenfels, und sie weiß es.“ Mona hatte geendet, und der Beifall brandete auf wie ein Orkan.
Sie trat an die Rampe und verbeugte sich tief, dabei suchten ihre Augen Dolly. Als sie sie entdeckt hatte, blinzelte sie ihr verschwörerisch zu. Wir beide haben es geschafft, mich wieder auf die Beine zu stellen, sollte dieser Blick sagen, dies hier ist auch dein Erfolg! Und Dolly verstand.
Unter Gesang und Jubelrufen zog nun alles zur Burg hinüber. Bunte Lichterketten über dem Portal grüßten die Festgesellschaft schon von weitem. Im Speisesaal hatten inzwischen eifrige Helferinnen ein kaltes Büffet aufgebaut, das von einer Seite des Raumes bis zur anderen Seite reichte. In den umliegenden Klassenräumen und in der Aula waren Tische gedeckt, über Lautsprecher hallte Tanzmusik. Es war ein Fest, wie man es sich schöner nicht vorstellen konnte.
„Sind Sie auch so beeindruckt, Kollegin?“ fragte Herr Wollen Ellen Wieland, die neben ihm am Tisch saß. „Ich muß sagen, ich bin überwältigt! Daß in einem

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