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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Algengewinnung treiben sie tatsächlich Raubbau an den Beständen, die niemals sehr groß waren. Die hiesigen Stadtoberhäupter lehnen jede Vereinbarung ab, in der nicht festgelegt wird, daß das Landvolk seine Ausbeutung einstellt. Darauf will sich das Landvolk natürlich nicht einlassen. Das kann es auch nicht gut tun, ohne die eigene Ernährung zu gefährden. Nun versuche ich die Führer des Seevolks zu überreden, daß sie weitere Hilfeleistungen der Merseier zurückweisen sollen. Auf diese Weise könnten wir die Zletovarsee aus dem Kriegsgeschehen heraushalten. Aber sie weisen mit Recht darauf hin, daß unsere Hilfeleistungen und Lieferungen an das Landvolk das Gleichgewicht der Kräfte gestört haben. Und wie sollten wir unsere Geschenke zurücknehmen? Wir würden sie uns zu Feinden machen, und ich kann mir nicht vorstellen, daß Runeis Agenten versäumen würden, eine derartige Situation auszunutzen.« Ridenour seufzte. »Ich habe immer noch Hoffnung, einen Waffenstillstand zu arrangieren, aber sie ist ziemlich trübe geworden.«
    »Wir können nicht von neuem anfangen, diese Leute zu töten!« fuhr Flandry auf.
    »Warum nicht?« sagte Quarles.
    »Nach allem, was wir gesehen haben, was sie für uns getan haben ...«
    »Unsinn. Wir gehören zum Imperium, und was das Imperium von uns verlangt, das machen wir.«
    Flandry zeigte ihm einen Vogel, und es wäre zu einer Auseinandersetzung gekommen, hätte Ridenour nicht eingegriffen. »Sie werden wohl ohnehin ausscheiden, Flandry«, sagte er. »Vor ein paar Stunden ist Ihr Marschbefehl durchgekommen.«
    »Marschbefehl?«
    »Sie haben sich bei Oberst Abrams in Highport zu melden. Eine Amphibienmaschine wird Sie morgen um sieben Uhr dreißig abholen.«
     
    *
     
    Abrams lehnte sich mit seinem Stuhl zurück, hielt sein Gewicht mit einem unter die Schreibtischplatte gehobenen Fuß und paffte an seiner Zigarre. »Und Sie wären wirklich lieber unter Wasser geblieben?«
    »Für eine Weile, ja.« Flandry saß bolzengerade auf der Stuhlkante. »Nicht nur, daß es interessant war, ich hatte auch das Gefühl, etwas Nützliches zu tun. Informationen – Freundschaft ...« Seine Stimme verlor sich.
    Abrams blies einen Rauchring. »Gewiß, ich verstehe, was Sie sagen wollen. Ich bin da ganz Ihrer Meinung. Wäre die Situation eine andere, hätte ich Sie nicht kommen lassen. Aber so habe ich etwas anderes mit Ihnen im Sinn.«
    »Wie bitte?«
    »In ein paar Tagen setzt Graf Hauksberg seine Reise nach Merseia fort. Ich werde ihn als Berater begleiten, das steht jedenfalls in meinem Befehl. Ich habe Anspruch auf einen Adjutanten. Wollen Sie mit?«
    Flandry machte große Augen. Sein Herz tat einen Sprung, und erst nach einer langen Pause merkte er, daß sein Mund offenstand.
    »Natürlich wissen Sie«, fuhr Abrams fort, »daß ich ein wenig Material zu sammeln hoffe. Nichts Melodramatisches, versteht sich. Ich werde Augen und Ohren offenhalten, auch die Nase, wenn es sein muß. Keiner von unseren Diplomaten, Attachés, Handelsbevollmächtigten, keine von unseren Informationsquellen hat jemals etwas wirklich Brauchbares geliefert. Entweder haben diese Leute nicht den Riecher, oder Merseias Abwehr ist besser, als wir glauben. Vielleicht liegt es auch ganz einfach daran, daß Merseia zu weit von der Erde entfernt ist. Bis die Nachrichten zu Hause ankommen, sind sie von den Ereignissen überholt. Dies könnte eine Chance sein, sich relativ unbehelligt umzusehen.«
    Abrams warf einen Blick auf seinen zerkratzten, mit Papierwust bedeckten Schreibtisch und seufzte. »Ich müßte einen erfahrenen und erprobten Mann mitnehmen. Aber wir können keinen entbehren. Für ein Greenhorn haben Sie sich als recht umsichtig und tatkräftig erwiesen. Ein bißchen praktische Erfahrung im Nachrichtendienst wird Ihnen weiterhelfen, vorausgesetzt, es gelingt mir, ihre Versetzung durchzudrücken. Ich an Ihrer Stelle würde auch folgendes bedenken: Sie kämen von diesem elenden Planeten weg, könnten in einem Luxusschiff reisen, das exotische Merseia und vielleicht noch andere Orte sehen, würden vermutlich zur Erde zurückgerufen und dann nicht mehr auf Starkad eingesetzt werden. Und Sie hätten Gelegenheit, sehr nützliche Verbindungen zu knüpfen, wie denken Sie darüber?«
    »J-j-ja, Herr Oberst!« stammelte Flandry.
    Abrams' Augen lagen plötzlich inmitten zahlloser Fältchen. »Vergessen Sie alle abenteuerlichen Vorstellungen, junger Mann. Dies wird keine Vergnügungsreise. Ich werde von Ihnen verlangen,

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