Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
mehr mit Junker Hohlkopf verwechseln.

Schnelle Fahrt

    Nachdem der Seehund seinen Irrtum eingesehen hatte, schwammen seine Gefährten zum Seefalter und drängten sich um das Boot. Donito kletterte rasch die Strickleiter am Mastkorb herab. Er schlüpfte ebenfalls aus seiner Blechrüstung. Und als er neben seinem Vater stand, klatschten die Seehunde mit den Flossen auf die Wasserfläche, und Donito dankte mit einer höflichen Verbeugung für diesen Beifall.
    »Noch einmal!« baten die Seehunde.
    »Gern«, antwortete der Künstler, »aber was wollt ihr hören?«
    »Später bitte!« bat Don Blech. »Ich muß erst wissen, wo du den goldenen Junker getroffen hast und was er dir antat. Wir verfolgen ihn seit Wochen. Unser Suppenpulver ist schon aufgebraucht. Bis heute vermuteten wir ihn auf dem Grunde des Meeres!«
    »Als er mich zu töten versuchte, fuhr er auf einem Eisberg herum!« sagte der Seehund.
    »Auf einem Eisberg!« krähte Tura. »Diesem Hohlkopf ist aber auch jedes Mittel recht. Ein normales Lebewesen würde sich den Popo erkälten!«
    »Ich jedenfalls!« brummte Don Blech.
    »Ja wirklich«, meinte Schmuser. »Greulich kalt!«
    »Und sehr unangenehm für uns, denn der Eisberg ist womöglich inzwischen geschmolzen, und der Flüchtling liegt wieder im Wasser!«
    »Das glaube ich nicht«, überlegte der Seehund. »Er war nicht mehr weit von der Didnikinsel — dorthin wollte er.«
    »Wohin?«
    »Zur Didnikinsel. Kennst du sie nicht?«
    »Es kommt mir so vor, als ob ich schon einmal etwas von den Didniks gehört hätte.« Donito überlegte.
    »Sind die Didniks Schmetterlinge?« fragte Don Blech.
    »Schmetterlinge?« Der Seehund wunderte sich. »Schmetterlinge beachte ich kaum. Man kann sie nicht essen, oder?«
    »O nein!« rief Don Blech empört.
    »Nun ja — warum auch!« meinte der Seehund. »Man muß ja nicht alles essen können. Jedenfalls vermute ich, daß unser Feind die Didnikinsel erreicht hat, bevor der Eisberg geschmolzen ist.«
    »Wir müssen sie auch erreichen, ehe wir verhungern!« sagte Don Blech. »Ist es weit?«
    »Ja, es ist weit«, erklärte der Seehund. »Jedenfalls, wenn du auf die gewöhnliche Weise segelst, indem du auf guten Wind wartest, der dann meist aus der entgegengesetzten Richtung kommt. Wenn wir euch allerdings ziehen würden, könntet ihr vielleicht schon morgen dort sein!«
    »Da wären wir euch sehr dankbar!«
    »Habt ihr zufällig etwas zu essen an Bord? Wir haben gehört, daß es jetzt so köstliches Seehundefutter in Dosen gibt!«
    »Daran habe ich leider nicht gedacht!« sagte Don Blech betrübt. »Du ahnst nicht, wie schwierig es ist, nichts zu vergessen!«
    »Ich denke nie an etwas, ich reise einfach!« antwortete der Seehund. »Und es macht nichts, daß du nicht an das Dosenfutter gedacht hast.« Er sah aber doch unglücklich aus. Es sei denn, daß dies nur der gewöhnliche Seehunde-Gesichtsausdruck war.

    Don Blech blickte ihn ebenso traurig an. »Ich tue kaum etwas lieber, als Seehunde füttern«, meinte er. »Nun, vielleicht ein andermal. Jetzt aber sagt: Wie wollt ihr uns ziehen, falls ihr keinen Scherz gemacht habt?«
    »Es war kein Scherz, aber ich weiß auch nicht, wie!« antwortete der Seehund.
    »Ich aber!« rief Donito. »Wir zertrennen das Netz, und jeder Seehund nimmt eines der Taue ins Maul!«
    »Fabelhaft!« Schmuser riß erfreut die Augen auf. »Jetzt kommt endlich die nutzlose Schleppe von meinem Gehörn!«
    Don Blech und Donito machten sich sofort daran, das Netz zu bergen. Sie warfen all den nutzlosen Plunder, der sich in ihm gesammelt hatte, zurück ins Meer: Holzstücke, Papier, Flaschen, Seetang und so weiter. Dann schnitten sie die Verbindungsschnüre auseinander. So erhielten sie viele lange Taue. Jeder Seehund nahm eines ins Maul — und zusammen schwärmten sie vor dem Seefalter fächerförmig aus, um ihn zur Didnikinsel zu ziehen. Und Donito trompetete während der Fahrt, weil sie dann noch fröhlicher und schneller schwammen.
    So zog nun das alte Segelboot wie ein prächtiges Gespann durch die Wellen. Am Bug schäumte das Wasser auf. Donito blies alle Lieder, die ihm einfielen: von »Hänschen klein« bis »Maikäfer, flieg« und »O du lieber Augustin«. Und dann fing er wieder von vorne an.
    Nur in der Nacht ruhte er sich aus und schlief. Da rauschte das Wasser ruhig im gleichmäßigen Zug der Seehunde. Schmuser murmelte verträumt: »Seefahren fängt an, mir Spaß zu machen!«
    Am frühen Morgen sichteten sie die Didnikinsel im Dunst. Donito

Weitere Kostenlose Bücher