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Don Camillo und seine Herde

Don Camillo und seine Herde

Titel: Don Camillo und seine Herde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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unwillkürlich denken, daß es jeden Augenblick ausein andcrfallen oder unversehens in seiner Kutte verschwinden könnte. Es erschien, weiß Gott woher, auf der Straße am Damm, und als es die Gruppe Peppone und Genossen sah, kollerte es wie eine kleine Knochenlawine hinab.
    Man schaute es finster an und ließ es eine Weile reden, bis Peppone höhnisch sagte:
    «Es würde Ihnen wahrscheinlich bessergehen, wenn Sie, anstatt unnütz herumzuziehen, versuchen würden, eine kleine Arbeit von praktischem Wert auszuführen.»

    Das Mönchlein lächelte.
    «Wir bemühen uns gar nicht, daß es uns bessergeht, wir bemühen uns, daß es uns schlechter geht.»
    «Das ist eure Sache!» murmelte Peppone.
    Das Mönchlein war schüchtern und demütig.
    «Es ist nicht unsere Sache. Das Kloster besitzt nichts und jeden Tag kommen hungrige Leute und klopfen an die Klosterpforte. Wir sammeln den Überfluß, um den Bedürftigen das Notwendige zu geben.»
    Peppone grinste.
    «Die Bedürftigen würden besser daran tun, nicht an die Klosterpforten zu klopfen, sondern sich zu vereinigen und jenen, denen es gutgeht, den Schädel einzuschlagen. Dann würde alles gleich in Ordnung sein.»
    «Man muß auf die göttliche Vorsehung vertrauen», murmelte der Mönch. «Gewalt zeugt wieder nur Gewalt. Das Böse heilt man nicht durch Böses. Um das Gute zu haben, muß man Gutes tun.»
    Peppone lachte höhnisch.
    «Wir verstehen uns also. Auf Wiedersehen!»
    Der Mönch gab es nicht auf.
    «Könnten Sie mir nicht etwas geben? Wenigstens eine Kleinigkeit.»
    «Nein!» brüllte Peppone heftig.
    Das Mönchlein zuckte zusammen. Es suchte in seinen Ärmeln herum, fischte ein Blättchen heraus und reichte es Peppone.
    «Seien Sie so gut und nehmen Sie wenigstens dieses Heiligenbildchen an», flüsterte es.
    «Ich kann nichts damit anfangen», antwortete Peppone.
    Das Mönchlein hatte anscheinend die Anwesenheit der anderen nicht beachtet und schaute nur Peppone an.
    Er zog die Hand mit dem Heiligenbildchen zögernd zurück. Dann drehte er sich um, stieg mühsam wieder auf den Damm und setzte seinen Weg fort.
    «Wir müssen Tafeln in der Gegend anschlagen», sagte Peppone. «Betteln, auch für Mönche und Nonnen, verboten.»
    «Richtig!» sagte Smilzo beifällig. «Es ist an der Zeit, energisch einzugreifen. Diese Mönche sind zu fünfundneunzig Prozent Spione des Vatikans.»
    Die Sitzung wurde aufgelöst, und jeder ging für sich heim.
    Peppone entschied sich für den längsten Weg, die Dammstraße; er hatte das Bedürfnis, eine Weile allein zu bleiben, um die Galle zu verdauen, die ihm in den Magen geraten war. Vom Damm blickte er gegen Castelletto, und er konnte gerade noch das Mönchlein ausnehmen, das rasch in der Ferne verschwand.
    «Verwünscht seist du und dein Heiligenbildchen!» murmelte er.
    Zu Hause legte er den Rock ab, zog sein Arbeitsgewand an, begab sich in die Werkstatt und versuchte zu arbeiten; er war aber immer noch zu nervös, um etwas Ordentliches zustande zu bringen.
    Er zog wieder den Rock an, holte das Fahrrad hervor und fuhr ein wenig in der Gegend umher.
    Als er auf der Dammstraße war, stieg schon vom Fluß ein leichter Nebelschleier auf. Peppone trat fester in die Pedale; es war notwendig, sich zu beeilen, sonst hätte er nichts mehr finden können.
    Er radelte eine Weile fort, und als er - etwas vor der Kreuzung bei Pioppetta - einem Alten begegnete, hielt er an.
    «Hast du einen Mönch gesehen?»
    «Mir scheint», antwortete der Alte.
    «Was heißt, mir scheint? Hast du ihn gesehen oder hast du ihn nicht gesehen?»
    «Vor einer Viertelstunde bin ich beim alten Abzugsgraben einem Fetzenbündel begegnet, das, nach der Farbe zu schließen, ein Mönch hätte sein können, aber ich konnte nicht gut ausnehmen, was in dem Bündel drin war.»
    Peppone fuhr weiter.
    Er radelte zwei Kilometer über den alten Abzugsgraben hinaus und machte dann kehrt, weil der verdammte Mönch nicht weitergegangen sein konnte, auch wenn er Siebenmeilenstiefel gehabt hätte. Sicherlich war er gleich nach dem alten Abzugsgraben abgebogen. Peppone stürzte sich auf diese neue Spur, fand aber nicht einmal den Schatten eines Mönches. Inzwischen war der Nebel immer dichter geworden.
    Am Rückweg zum alten Abzugsgraben, etwas vor der Verbreiterung des Dammes, bemerkte er einen schmalen Feldweg, der über die Felder nach Torricella führte.
    «Idiot!» murmelte er. «Zwischen Torricella und Gabiolo liegt ein Kloster. Das hätte mir einfallen können!»
    Er

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