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Donaugrund (German Edition)

Donaugrund (German Edition)

Titel: Donaugrund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Silberhorn
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drängte und die Ergebnisse bereits gestern vorliegen mussten, von Herbert – der immer noch mit der Sichtung der Ordner beschäftigt war – erfahren, dass dies der langweiligste Job seiner Polizeilaufbahn war, und ihm deshalb (und in der Hoffnung auf einen spektakulären Fund) ein paar Stunden unterstützend unter die Arme gegriffen. Neue Erkenntnisse hatten sich bedauerlicherweise nicht eingestellt. Das einzig Positive des Tages war somit, dass meine Augenlider wieder zur Normalform zurückgefunden hatten.
    Endlich öffnete Raphael die Tür. Oberkörperfrei, nur mit Jeans bekleidet, die Haare verwuschelt. Das machte der Kerl doch mit Absicht.
    »Ein neues Testprodukt ist da!«, sagte er mit einem strahlenden Lächeln.
    Ich stöhnte verzweifelt auf. »Dieses Mal probier ich aber nichts aus, ist das klar?«
    Er grinste, antwortete aber nicht.
    »Was ist es denn?« Verdammte Neugier. Ich schlüpfte aus meinen Stiefeln und bemühte mich um einen gleichgültigen Blick.
    »Eine Packung Bio-Chappi. Mit bestem Rindfleisch.«
    »Toll«, antwortete ich. »Du kannst ja Hoyer fragen, ob er dir den dazu passenden Hund kauft.«
    Kopfschüttelnd zog er mich in seine Arme. »Muss nicht sein. Aber vielleicht sollte ich mir selbst einen zulegen, wenn du mich erst sitzen gelassen hast.« Obwohl er mir zuzwinkerte, sah er traurig aus.
    Oh nein, bitte nicht. Ich wollte heute einfach nicht daran denken, dass ich mir diese Chance einfach nicht guten Gewissens entgehen lassen konnte. Wieder blieb mir beim Blick in Raphaels grüne Augen nur die bittere Erkenntnis, dass es mir das Herz zerreißen würde, wenn ich ihn verließe.
    »Ich habe übrigens gekocht«, riss Raphael mich endlich aus meinen Gedanken.
    »Ui, was gibt’s denn?«
    »Bio-Gulasch. Mit bestem Rindfleisch.«
    * * *
    Es war beinahe halb elf, als Celia – ein allerletztes Mal – alle Seiten des neuen Seitensprung-Portals überprüft hatte. Alles passte. Endlich. Nur noch schnell eine Mail an Wanja aus der Technik schicken, der morgen mit einem Klick die Seite online stellen konnte, und dann, endlich, der wohlverdiente Feierabend. Ab morgen würde sie sich ausschließlich um Saschas Sonderaufgabe kümmern und ihm beweisen, was sie draufhatte – sofern es nur nichts mit Zahlen zu tun hatte.
    Sie verschickte die Mail, fuhr mit einem erlösten Seufzer den Computer herunter und löschte ihre Schreibtischlampe.
    Der Flur vor dem Büro lag in völliger Dunkelheit da, alle anderen waren schon längst zu Hause – auch André, der sich vor zwei Stunden mit einem nachdenklichen Blick von ihr verabschiedet hatte. Wie üblich suchte sie in der Finsternis den Lichtschalter. Hier war er doch irgendwo gewesen! Ein knackendes Geräusch ließ sie zusammenzucken. War da gerade eben eine Tür zugefallen?
    Ach Quatsch, Celi. Du siehst wieder mal Gespenster – das alte Parkett knarrte doch ständig! Trotzdem war ihr wohler, als sie den vermaledeiten Lichtschalter endlich gefunden hatte. Es dauerte eine Sekunde, bis die ersten Leuchter aufflackerten.
    Wieder knarrte es, doch dieses Mal tat Celia es mit einem Schulterzucken ab und eilte zur Glastür. Sie wühlte im seitlichen Innenfach ihrer Handtasche. Wo war bloß dieser verdammte Schlüssel? Mit einem Seufzen begann sie, das Fach zu leeren. Ihr Handy. Der herzförmige Anhänger mit ihrem Wohnungs- und Briefkastenschlüssel. Ein Päckchen Kaugummi. Vom Büroschlüssel, der an einem Anhänger mit HEUREKA - USB -Stick baumelte, keine Spur. Wider besseres Wissen rüttelte Celia am Griff der Glastür. Natürlich war abgeschlossen. Und selbst wenn nicht, konnte sie kaum aus den Büroräumen verschwinden, ohne hinter sich zuzusperren.
    Irgendwo musste dieses verdammte Ding doch sein! Ein leises Quietschen aus einem der Büros ließ sie zusammenfahren. Was war das gewesen? War hier noch jemand außer ihr?
    »Hallo?«, fragte sie zögerlich. Keine Antwort.
    Wahrscheinlich war der Schlüssel aus dem Seitenfach gefallen und lag jetzt irgendwo am Grund der Tasche. Sie verfluchte sich für das frauentypische Chaos aus Taschentüchern, Einkaufstüten und Kosmetiktäschchen. Hier war ihr Portemonnaie. Und das war der Regenschirm. Ein Lippenstift. Ihr iPod. Nur … der Schlüssel blieb verschwunden.
    Da, schon wieder knarrte es! Kam das etwa aus der Küche? »Hallo?«
    Stille.
    Celia spürte, wie ihr die Luft knapp wurde. Sie versuchte, ruhig einzuatmen. Gleichzeitig fing sie an, die Tasche komplett auszuräumen, und ihr Handy fiel mit einem lauten

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