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Donaugrund (German Edition)

Donaugrund (German Edition)

Titel: Donaugrund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Silberhorn
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atmete tief durch, als sie versuchte, ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bekommen. »Echt nicht.«
    »Lass uns einfach nachschauen«, sagte André und legte seine linke Hand beruhigend auf Celias Schulter, während seine rechte schon nach der Maus griff. Konzentriert klickte er sich in Celias Mailprogramm durch die Nachrichten der letzten Woche.
    Celia hatte das Gefühl, der Hass auf Leo würde ihr die Brust zerreißen. Was bildete sich dieser Scheißkerl eigentlich ein? Weshalb ließ er sie nie zu Wort kommen? Und warum war stets sie an allem schuld, verdammt noch mal? Sie wusste, dass sie diese Mail nicht bekommen hatte, und auch ansonsten hatte kein Mensch ihr gegenüber diese dämliche Webseite erwähnt! Trotzdem musste sie den ganzen Schlamassel wieder ausbaden und wurde von Leo behandelt wie ein dummes Schulmädchen. Dieser aufgeblasene Sack!
    Nur am Rande nahm Celia wahr, dass André inzwischen ihre gelöschten E-Mails durchsuchte. »Nichts«, sagte er und zuckte die Achseln.
    »Ich muss zu Simone.« Celia sprang auf und rannte hinaus auf den Flur. Sie riss die Tür zu Simones Büro auf, doch es war leer, also hastete Celia weiter über die Halle in Richtung Küche. Im Türrahmen prallte sie gegen diesen baumlangen blonden Kommissar, der zwei Kaffeetassen in den Händen balancierte, aber erstaunlicherweise trotzdem nicht ins Wanken geriet. Stattdessen lächelte er sie freundlich an. »Alles okay bei Ihnen?«
    »Ja«, presste sie atemlos hervor. »Danke. Und sorry.« Sie quetschte sich an ihm und der ihm folgenden Jessica vorbei, die die Gunst der Stunde nutzte, Celia anzüglich angrinste und dem Kerl penetrant auf den Hintern starrte.
    Celia atmete auf, als sie hinter Jessica Simone an der Kaffeemaschine stehen sah. »Gott sei Dank, da bist du ja.«
    »Meine Güte, Celi … Was ist denn los?« Simone warf ihr über den Rand ihrer Brille einen besorgten Blick zu.
    »Leo ist los, wie üblich.« Auch wenn sich Celia bei Simone nie so ganz sicher war, wie viel sie ihr erzählen durfte, so konnte sie sich jetzt doch nicht zurückhalten. Sie bebte innerlich vor Wut, und dass sie und Leo auf Kriegsfuß standen, war ja schließlich kein Geheimnis. »Er behauptet, du hättest mir letzte Woche das Konzept für die Seitensprung-Webseite geschickt, damit ich die Texte schreiben kann.«
    Simone sah sie verwundert an. »Ja, und?«
    »Ich hab keine Mail bekommen, Simone!«
    »Das kann nicht sein.« Simone drückte auf die Cappuccino-Taste. »Ich hab sie dir geschickt, gleich am Dienstag, nachdem Sascha das Konzept abgesegnet hat. Vielleicht hast du sie gelöscht?« Der Cappuccino ergoss sich brummend in die Tasse.
    »Nein, Simone, ganz sicher nicht!« Celia streckte verzweifelt die Hand nach Simones Arm aus, wie um ihr die Notlage zu verdeutlichen.
    »Ach, ist doch halb so wild.« Simone lächelte sie aufmunternd an. »Ich schick dir das Konzept einfach gleich noch mal rüber, okay? Und Leo bittest du halt um ein paar Tage Aufschub. Die Programmierer sind sowieso noch nicht so weit, dass die Seite online gehen kann.«
    Dass es so einfach nicht war und sie Leo garantiert nicht um mehr Zeit bitten konnte, schluckte Celia hinunter. »Ja, okay. Danke … Es ist nur … Ausgerechnet jetzt, verdammter Mist! Wo ich Leo doch partout keine Gelegenheit mehr geben wollte, mir das Leben schwer zu machen.« Obwohl sie dagegen ankämpfte, schossen ihr schon wieder Tränen in die Augen.
    Simones mitfühlendes Tätscheln machte es nicht besser. »Komm schon, du weißt doch, wie Leo ist … Er wird schnell laut und brüllt durch die Gegend, aber er beruhigt sich auch genauso schnell wieder.«
    Vielleicht bei anderen. Celia hingegen hatte schon einige Wochen keinen ruhigen Leo mehr erlebt. Genauer gesagt seit dem Tag der Weihnachtsfeier.
    Sie nahm Simone noch einmal das Versprechen ab, ihr das Konzept sofort per Mail zu schicken, und machte sich wieder auf den Weg zurück ins Büro. Ob sie die Nachricht doch gelöscht hatte? Oder ein technischer Defekt? Der sich nur auf diese eine Mail erstreckt hatte? Das konnte nicht sein. So viel Pech konnte nicht mal sie haben. Ob Simone es doch einfach vergessen hatte? Aber sie war so überzeugt davon gewesen, und um ehrlich zu sein: Simone war weitaus gewissenhafter als Celia selbst. Vielleicht wurde sie doch langsam verrückt? Wäre in dieser Firma ja auch kein Wunder.
    Mit einem Seufzen öffnete sie die Tür zum Büro, in dem sich André, offensichtlich immer noch verzweifelt suchend, an ihrem

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