Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
sagte Kurt. »Der Portier hat nicht sonderlich auf ihn
geachtet.« Er legte das Paket auf den kleinen Couchtisch und richtete sich
wieder auf.
    »Ich erwarte keine Sendung«,
sagte Colette.
    »Ich auch nicht«, brummte Kurt.
    »Tickt es vielleicht?«
erkundigte ich mich beflissen.
    »Ich habe es mit einem
Metalldetektor überprüft«, antwortete Kurt kalt. »Aber wenn Sie Angst haben,
Donavan, können Sie im Badezimmer warten, während ich auspacke.«
    »Ich habe bedingungsloses
Vertrauen in Ihr Urteilsvermögen«, sagte ich.
    Ich sah zu, wie er das
Packpapier auseinanderfaltete, und plötzlich überkam mich, als er den Deckel
abhob, das alte Gefühl des > déjà vu <.
    »Himmel!« sagte Kurt leise als
McLarens leblose Augen zu ihm emporstarrten. »Was für ein Drecksack macht denn
so was?«
    Colette gab einen kleinen
Entsetzenslaut von sich und drehte mit geschlossenen Augen den Kopf weg. Losey
fluchte bösartig, knallte den Deckel wieder auf den Karton und trug ihn aus dem
Zimmer. Als er zurückkehrte, hatte sein Gesicht eine schmutziggraue Tönung
angenommen.
    »Sie sind also hinter Ihnen
her«, sagte ich, um seinem Seelenleben auf die Sprünge zu helfen. »Die Kerle
wußten, wohin sie das Paket als Warnung schicken mußten.«
    »Wer?« Er schlug mit der Faust
auf den Tisch. »Um Himmels willen, wer denn?«
    »Ich brauche noch einen Drink,
und zwar schnell«, flüsterte Colette. »Bouchard wird es wissen.«
    »Falls er noch in London ist«,
fauchte Kurt.
    »Du mußt ihn erreichen, wo
immer er ist«, sagte sie, »und es herausfinden. Es ist mir egal, ob du ihn
dabei umbringst, Kurt. Aber wir müssen es wissen.«
    Ich erhob mich ohne Eile. »Ich
glaube, allein der Gedanke an Lunch wäre im Augenblick sozusagen obszön. Ich
gehe also.«
    »Wir werden in Verbindung
bleiben, Paul«, sagte Colette.
    »Wozu?« Ich starrte sie an.
»Wenn die Gegenseite weiß, wohin sie McLarens Kopf schicken muß, dann ist Ihre
Tarnung im Eimer, noch bevor wir anfangen.«
    »Es gibt noch immer eine
Chance«, sagte sie, »wenn Kurt schnell genug an Bouchard herankommt. Bitte
schlagen Sie jetzt nicht gleich die Tür hinter sich zu.«
    »Ich werde mir alles anhören«,
sagte ich zweifelnd. »Aber von jetzt an heiße ich Hase.«

5
     
    »Sind Sie ganz sicher, daß die
beiden nichts davon wußten?« Hicks sah mich mißtrauisch an.
    »Wie kann man da je ganz sicher
sein? So wie die auf McLarens Kopf reagierten, hätte ich angenommen, daß es
eine komplette Überraschung für sie war. Und ein Schock.«
    »Es war eine einfache Methode,
den Kopf loszuwerden«, bemerkte Hicks. »Das wäre also das Ende, ja?«
    »Ich glaube nicht«, sagte ich
vorsichtig. »Vergessen Sie nicht, der Kopf wurde zuerst uns geschickt.
Vielleicht wollen sich die Absender einem neuen Geschäftszweig zuwenden und
überlegen sich gerade, an wen sie als nächstes unsere Köpfe schicken sollen.«
    »Na gut«, sagte Hicks mürrisch.
»Was tun wir also?«
    »Colette und Losey werden sich
bald wieder an mich wenden«, sagte ich. »Falls die beiden nicht herausgefunden
haben, wer McLaren umgebracht hat, werden sie das mir gegenüber trotzdem
behaupten. Es wird nicht einfach sein, mich davon zu überzeugen, aber
schließlich werde ich ihnen doch den Gefallen tun. Danach fliegen wir nach
Südkalifornien.«
    »Sie sind total plemplem!«
äußerte Hicks mit tiefer Überzeugung. »Woher wollen Sie wissen, ob Sie den
beiden trauen können?«
    »Ich traue ihnen nicht«, sagte
ich. »Deshalb ziehe ich es vor, mich auf die Reisearrangements einzulassen, die
Colette vorschlägt.«
    »Da müssen Sie erst einmal
dieses Spatzenhirn Mandy überreden«, brummte er.
    »Stimmt«, gab ich zu.
    »Und was habe ich zu tun?«
    »Sie sind die Vorhut«, sagte
ich. »Der auf eigene Faust arbeitende Geheimagent.«
    Er rollte die Augen. »Das
müssen Sie mir genauer erzählen, auch wenn ich es gar nicht hören will.«
    »Sie fliegen morgen früh in die
Staaten zurück«, sagte ich. »Fahren Sie zu meinem Haus in Connecticut, packen
Sie alles zusammen, was Sie vielleicht brauchen werden, und kommen Sie dann
nach Kaliformen.«
    » Hillside «,
sagte er. »So heißt das Kaff doch?«
    »Ganz recht«, pflichtete ich
bei. »Sie sind ein englischer Tourist auf der Suche nach einem entfernten
Verwandten, der angeblich zuletzt in Hillside gelebt
hat. Das wird als Tarnung ausreichen. Sicher gibt es dort nicht viele Hotels
oder Motels. Ich werde irgendwo unter meinem eigenen Namen absteigen, Sie
können mich also

Weitere Kostenlose Bücher