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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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marschiert. Ich goß ihm einen Drink ohne Eis ein, und er ließ sich
auf den Rand eines Sessels nieder.
    »Wie ich gehört habe, hat es
bereits zwei Anschläge auf Ihr Leben gegeben«, sagte er. »Beide sind mißlungen . Gratuliere .«
    »Wer hat Ihnen die Nachricht
überbracht ?« fragte ich. »Eine Brieftaube? «
    Er lächelte flüchtig. »Wir
haben natürlich die Dinge im Auge behalten. Aber das ist nicht der Grund für
meinen Besuch .«
    »Was dann — mein
verhängnisvoller Charme ?« fragte ich. »Oder die
Gratisdrinks?«
    »Jemand ist mit einer neuen
Theorie aufgetaucht«, sagte er. »Ich finde, Sie sollten sie sich anhören .«
    »Das ist das mindeste, was ich
tun kann«, pflichtete ich bei.
    Er zupfte heftig an seiner
Nasenspitze. »Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Wie, wenn an der
Waffensendung damals erst herumgepfuscht wurde, nachdem sie bereits ausgeladen
war? Nachdem sie sich gar nicht mehr in Ihrem Besitz befand ?«
    »Sie sagten doch, das wäre dann
eine seltsame Art von Massenselbstmord gewesen«, erinnerte ich ihn.
    »Nicht, wenn der Saboteur —
oder die Saboteure — besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hätten«, sagte er.
»Indem sie zum Beispiel keine der betreffenden Waffen benutzten. Oder, was noch
wahrscheinlicher ist, nur die benutzten, von denen sie wußten, daß nicht an
ihnen herumgedoktert worden war .«
    »Und warum sollte jemand das
tun ?«
    »Es könnte nur einen Grund
dafür geben .« Pace lächelte nachsichtig über meine
Begriffsstutzigkeit. »Jemand hat den Saboteuren einen Haufen Geld dafür
bezahlt, daß der Stamm, dem Sie helfen wollten, den Krieg verlor .«
    »Wer könnte daran interessiert
gewesen sein ?«
    »Ah!« Er tippte sich mit dem Finger
verschmitzt gegen die Seite seiner Nase. »Das eben möchten wir liebend gern
wissen, Donavan . Ich hoffe, Sie können uns behilflich
sein, das herauszufinden. Vorausgesetzt natürlich, daß diese Theorie zutrifft.«
    »Also müßte es sich um einen
oder mehrere der Überlebenden handeln«, sagte ich.
    » Sheppard , DuPlessis oder Madden «,
sagte Pace. »Ich persönlich würde auf DuPlessis tippen. Er verfügt über mehr angeborene Verschlagenheit als die beiden anderen
zusammengenommen .«
    »Die Burschen erledigen mich
also und behaupten, sie hätten sich nur gerächt«, sagte ich. »Und damit wäre
meine Schuld bewiesen .«
    »Ich dachte mir schon, daß Sie
darauf anbeißen würden, Donavan «, sagte er in leicht
gönnerhaftem Ton. »Ich will nicht behaupten, daß es so sein muß, ich sage nur,
es ist eine Möglichkeit. Sie könnten natürlich Beweise dafür erbringen .«
    »Wie?«
    »Indem Sie den Namen des
Auftraggebers herausbringen«, sagte er. »Ich bin ganz sicher, daß Sie und Ihr
harter Junge ihn — oder sie — überreden könnten, die Wahrheit zu sagen. Wenn
der Name dieses Auftraggebers einmal bekannt ist, wird unsere Organisation nur
zu glücklich sein und sich um den Rest der Angelegenheit kümmern .«
    »Ich werde es mir durch den
Kopf gehen lassen«, sagte ich.
    »Das habe ich mir gleich
gedacht .« Er trank sein Glas aus, stand auf und
stellte es auf die Bar. »Danke für den Gratisdrink. Ich verschwinde jetzt
wieder. Wissen Sie, Donavan , es ist merkwürdig, aber
ich werde schon allein davon, daß ich mit Ihnen im selben Raum bin, nervös .«
    »Es ist eine faszinierende
Theorie«, sagte ich. »Ganz gewiß werde ich versuchen, der Sache auf den Grund
zu gehen. Keine Ursache, sich für den Drink zu bedanken, Everard .«
    Sein Bärtchen zuckte
krampfhaft, bevor er auf die Tür zuging.
    Hicks trat ein paar Sekunden,
nachdem sich die Tür hinter Pace geschlossen hatte, ins Zimmer.
    »Ich habe Hunger«, erklärte er.
»Wollen Sie auch was zu essen?«
    »Ein Steak, halb durchgebraten,
und ein bißchen grünen Salat.«
    Er rief den Zimmerservice an
und bestellte. Dann goß er sich einen Drink ein. »Dieser Pace«, bemerkte er,
»ist gar nicht so saublöde wie er aussieht .«
    »Ganz recht«, pflichtete ich
bei. »Ich möchte wissen, was er wirklich will .«
    »Das hat er Ihnen doch gerade
mitgeteilt, Kollege«, sagte Hicks geduldig. »Den Namen des Drecksacks, der DuPlessis — und vielleicht auch die beiden anderen —
anheuerte, damit sie an den Waffen herumdoktern sollten.«
    »Aber ob es wirklich das ist,
was er will ?« sagte ich nachdenklich.
    Es war eine gute Frage, auf die
ich jedoch keine Antwort wußte.
    Das Essen traf eine
Viertelstunde später ein, und wir aßen. Hinterher entzündete ich eine

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