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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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stand
hinter ihr, hielt sie mit einem Arm fest umschlungen, wodurch ihre vollen
Brüste überflüssigerweise noch höher geschoben wurden. In der Rechten hielt er
eine Pistole, deren Lauf gegen ihre Schläfe gepreßt war. Der Freund war ein
großes, dünnes Individuum mit blassem Teint und matten, hellblauen Augen.
    »Sie blöder Hund«, sagte der
Freund. »Noch fünf Minuten und wir wären weggewesen .«
    »Sie und Moira ?« erkundigte ich mich.
    Hinter ihm trat ein weiterer Mann
in mein Blickfeld. Er hielt ebenfalls eine Pistole in der Hand. Er war groß und
rundlich und schwitzte weidlich. Wenn ich was hasse, dann ein Nervenbündel, das
ein Schießeisen auf mich gerichtet hält.
    »Jetzt sind wir also zu viert«,
sagte ich. »Wo ist Karl Madden ?«
    »Kommen Sie rein«, sagte der
Freund. »Wenn Sie auch nur grantig dreinsehen, kriegt die Lady hier eine Kugel
in den Kopf .«
    »Ich verstehe«, versicherte ich
ihm.
    »Tür zu.«
    Ich griff hinter mich und schob
die Tür zu, die mit einem deutlichen Klicken ins Schloß fiel. Der Freund zerrte
Moira rückwärts, um die Distanz zwischen uns zu vergrößern. Sein Kumpel schlich
vorsichtig um mich herum, um hinter mich zu gelangen. Wenn ich nur Hicks’
Angebot akzeptiert hätte, überlegte ich, so würde ich jetzt nicht wie ein
Trottel dastehen und eine wehrlose Zielscheibe abgeben. Aber nun war es zu
spät, um die Rollen auszutauschen und Hicks war wieder mal gezwungen, den
Helden zu spielen, was in ihm die Überzeugung stärken würde, daß ich dringend
eines Rollstuhls und eines Krankenpflegers bedurfte.
    »Immer mit der Ruhe, dann
kommen Sie und die Lady hier mit heiler Haut davon«, sagte der Freund.
    »Einverstanden«, sagte ich.
    Die Klingel schrillte, und alle
erstarrten.
    »Wer ist das zum Teufel ?« sagte der Freund schließlich.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich.
»Erwarten Sie noch jemand ?«
    »Wir haben Sie erwartet, Sie
verdammter, idiotischer —« Er holte plötzlich tief Luft. »Mach auf !« sagte er zu seinem Kollegen.
    »Aufmachen?« Der große, dicke
Kerl schwitzte noch mehr als zuvor. »Was zum Teufel soll das heißen — aufmachen ?«
    »Du hast eine Pistole !« zischte ihn der Freund an. »Bring den, der draußen steht,
rein !«
    »Okay.« Sein Kumpel schluckte
mühsam, dann wandte er sich zur Tür und öffnete sie zögernd. »Da ist niemand«,
sagte er in zweifelndem Ton und trat noch einen Schritt vor.
    Danach war er einfach
verschwunden. Im einen Augenblick war er noch dagestanden, im nächsten war er
plötzlich weg.
    »Pete ?« rief der Freund heiser. »Pete!«
    Von außerhalb der Tür drang
kein Laut herein, und das Gesicht des Freundes begann eine schmutziggraue
Färbung anzunehmen.
    »Na gut«, sagte er zu mir. »Was
zum Teufel geht hier vor ?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte
ich. »Soll ich mal nachsehen ?«
    Er teilte mir mit, was ich tun
könnte — und hinausgehen, um nachzusehen war nicht darunter.
    »He, Sie dort draußen!« Seine
Stimme hob sich fast zum Geschrei. »Ich habe einen Revolver gegen den Kopf
dieses Frauenzimmers hier gepreßt, und wenn Sie nicht mit erhobenen Händen
reinkommen, bis ich auf fünf gezählt habe, drücke ich ab. Eins!«
    Keine Antwort.
    »Zwei!«
    »Stopp!« ertönte Hicks’ Stimme
aus dem Korridor. »Ich komme .«
    Gleich darauf tauchte er auf
und schob den Dicken vor sich her, den einen Arm fest um dessen Hals
geschlungen, in der Rechten die Pistole, die gegen die Schläfe des Mannes
gepreßt war.
    »Eine kleine Welt«, sagte Hicks
liebenswürdig.
    »Ein mexikanisches Duell«,
erklärte ich dem Freund. »Sie murksen das Mädchen ab, Hicks murkst Ihren Kumpel
ab. Dann murkst einer von uns beiden Sie ab .«
    Der Freund begann leicht zu
schwitzen, aber vermutlich kaum aus Mitgefühl für seinen Gefährten. »Vielleicht
können wir uns irgendwie einigen«, sagte er mit erstickter Stimme.
    »Wie zum Beispiel ?« ermunterte ich ihn.
    »Ich könnte das Mädchen
laufenlassen«, sagte er. »Der dort läßt meinen Freund los, und dann können wir
beide von hier verschwinden .«
    »Da sehe ich eine gewisse
Möglichkeit«, gab ich zu.
    »Sie können sie nicht gehen
lassen !« sagte Moira mit schriller Stimme. »Sie haben
Karl umgebracht .«
    »Du Luder !« stöhnte der Freund. »Du verdammtes, blödes Luder!«
    Er schleuderte sie in einem
plötzlichen Anfall von Wut und Enttäuschung von sich weg, so daß sie auf den
Bauch fiel und über die Fliesen schlitterte. Hicks wählte diesen Augenblick, um
den großen

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