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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aufzustöbern — und sie töten .«
    »Schon gut«, sagte ich. »Am
besten ziehen Sie sich jetzt mal was an .«
    »Wir können doch nicht einfach
von hier verschwinden und Karl und die anderen tot herumliegen lassen !« rief sie ungläubig.
    »Vermutlich können wir das
doch«, sagte ich. »Wir werden uns schon was ausdenken. Sie waren überhaupt
nicht hier. Sie waren seit dem späten Nachmittag mit mir zusammen, und Sie
werden die Nacht über in meiner Hotelsuite bleiben. Ich werde Ihnen für morgen
einen Platz in unserer Maschine buchen .«
    »Okay.« Sie trank ihren Whisky
aus und reichte mir das leere Glas. »Ich werde mich anziehen und einen Koffer
packen .«
    »Tim Sie das«, sagte ich.
    Sie stand von der Couch auf und
verließ das Zimmer. Ich stellte ihr Glas auf die Bar und war eben mit meinem
eigenen Drink am Ende angelangt, als Hicks zurückkehrte.
    »Fangen Sie«, sagte er und warf
mir einen Revolver zu.
    Ich fing ihn auf. Es war ein
32er Smith and Wesson .
    »Dafür möchte ich die Walther
haben«, sagte er.
    Ich warf ihm meine Pistole zu
und steckte den Revolver in den Gürtelholster. Warum sollte ich nach dem Grund
für all das fragen?
    Hicks faßte die Walther am Lauf
und rieb sorgfältig den Griff sauber. »Sie ist doch nicht registriert, oder ?«
    Ich sah ihn nur an.
    »Entschuldigung«, sagte er.
»Idiotische Frage, ich weiß. Der Dünne ist kein Problem. Er erschoß seinen Freund mit seiner eigenen Waffe, ja ?«
    »Ganz recht«, bestätigte ich.
    »Sie erschossen, den Dünnen mit
der Walther«, fuhr Hicks fort. »Also wird aus ihr die Waffe des Dicken, ja ?«
    »Und wer erschoß Madden ?« fragte ich.
    »Der Dünne«, antwortete er.
»Denn aus dem Revolver, den Sie jetzt gerade bekommen haben, ist überhaupt
nicht geschossen worden. Also —«
    »— stecken Sie die Walther in
die Hand des Dicken und geben einen weiteren Schuß ab«, sagte ich geduldig. »Dadurch
kriegt die Pistole seine Fingerabdrücke und seine Handfläche Pulverspuren ab .«
    »Ganz recht, Mr. Holmes«,
knurrte er. »Was wollen Sie mit der Mieze anfangen ?«
    »Wir nehmen sie mit«, sagte
ich. »Zurück zum Hotel. Und sie bleibt die Nacht über dort. Übrigens war sie
seit dem späten Nachmittag ununterbrochen mit uns zusammen. Morgen fliegt sie
mit uns nach England .«
    »Halten Sie das für klug,
Kollege ?« fragte er zweifelnd. »Ich muß sowieso noch
einen Schuß aus der Walther abgeben. Wäre es nicht
wesentlich einfacher, die Kugel in ihren Kopf zu placieren ?«
    »Vielleicht besaß Madden wirklich Informationen bezüglich der Pläne von DuPlessis «, sagte ich. »Vielleicht auch nicht. Aber wie dem
auch sei, wir werden es jetzt nicht mehr erfahren. Aber möglicherweise hat er
sich seiner Schwester anvertraut .«
    »Sie wollen offenbar für eine
Weile in den Dschungel zurück, Kollege«, bemerkte Hicks mitleidig. »Ich sagte
Ihnen ja schon, dieses Wohlleben verwandelt Ihr Gehirn in Grießbrei. Wenn Sie
so weitermachen, werden Sie jedesmal in Tränen
ausbrechen, wenn jemand was Häßliches sagt .«
    »Wie zum Beispiel
>Scheiße< ?« sagte ich kalt.
    »Oder noch Schlimmeres.« Er
grinste plötzlich. »Aber die Figur ist erstklassig, das gestehe ich Ihnen zu .«
     
     
     

6
     
    New York war heiß und schwül
gewesen. London war warm und schwül, und es regnete sachte und beständig. Zehn
Uhr abends war nicht zu spät für einen Besuch, fand ich, vor allem nicht in Knightsbridge . Also drückte ich den Finger auf den
Klingelknopf neben dem Namen Delato und wartete.
    »Hallo ?« sagte eine blecherne Stimme durch das Haustelefon.
    »Ich bin Paul Donavan «, sagte ich. »Ein Freund Francines. Ich habe Sie
gestern von New York aus angerufen .«
    »Ah ja«, sagte die Stimme.
»Kommen Sie rauf .«
    Der Summer räusperte sich, und
ich stieß die Haustür auf. Die Wohnung lag im zweiten Stock, und als ich oben
angelangt war, stand die Tür bereits offen.
    »Kommen Sie rein, Mr. Donavan !« rief eine Stimme von
innen heraus. »Ich ziehe mir nur gerade was an .«
    Ich trat nachdenklich in die
Wohnung und schloß die Tür hinter mir. Francine hatte seit meinem letzten
Besuch hier alles neu möbliert. Das Wohnzimmer war jetzt viktorianisch
eingerichtet, nichts als Polstersessel und Sofas und dazu ein üppiger
Perserteppich auf dem Boden. In dem riesigen Fenster stand eine riesige Aspidistra , die aussah, als wäre sie lieber eine
fleischfressende Tropenpflanze geworden.
    »Entschuldigen Sie, daß ich Sie
warten ließ«, sagte eine

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