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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aus dem Mund der
Rothaarigen, und sie traf Anstalten, mich anzuschreien, deshalb schlug ich ihr
mit der Handkante auf die Kehle, nicht allzu kräftig, aber kräftig genug. Ihr
Mund öffnete und schloß sich, aber sie sagte kein Wort.
    »Das süße Leben hat Spaß
gemacht und glaube bloß nicht, daß ich es nicht zu würdigen weiß«, sagte ich zu
ihr. »Aber ich muß jetzt gehen. Und ich muß die Tür wieder von außen
abschließen.« Sanft massierte ich mit der Linken ihre Kehle. »Ich lasse auch
Lottie hier. Vielleicht verschafft sie euch Beschäftigung, wenn ich weg bin.«
    Das plötzliche Funkeln in ihren
Augen verriet, daß ihr der Gedanke zusagte. Also löste ich die Fesseln um ihre
Hände, griff nach dem Gewehr, das ich gegen die Wand gestellt hatte, und
verließ das Zimmer, wobei ich nicht vergaß, draußen den Türriegel
vorzuschieben. Auf meinem Weg hinab über die Treppe sah ich niemanden, was
wahrscheinlich für alle Beteiligten das Beste war, da ich schließlich das
entsicherte Gewehr bei mir trug. Es schien mir sinnlos zu sein, anzuklopfen,
als ich die Offiziersmesse oder was immer dieser Raum darstellen sollte,
erreicht hatte. Ich stieß einfach die Tür mit dem Fuß auf und trat ein.
    Major Orpington ließ fast
seinen Drink fallen, als er mich sah. Seine Augen quollen ungläubig hervor,
während er mich anstarrte, dann gab er einige gespenstisch gurgelnde Laute von
sich.
    »Wollen Sie sich nicht setzen?«
schlug ich vor.
    Ich rammte den Doppellauf des
Gewehrs kräftig in seinen hervorstehenden Bauch, um meinen Worten Nachdruck zu
verleihen. Er gab weitere, noch unheimlicher gurgelnde Laute von sich und wich
äußerst schnell zurück. Beim Stuhl angekommen, fiel er fast auf ihn.
    »Was ist mein Lieblingsdrink?«
fragte ich.
    »Wodka«, erwiderte er schnell,
»und Apfelsaft.«
    »Wer bin ich?«
    »Paul Donavan.«
    »Was bin ich?«
    »Reich«, sagte er mit bebender
Stimme. »Stinkend reich. Ihr Vater war ein genialer Ingenieur und hat Ihnen
alle seine Patente hinterlassen.«
    »Was bin ich noch?«
    »Ein Streiter für hoffnungslose
Fälle.« Er versuchte entschuldigend zu lächeln, aber es sah aus wie ein
Muskelkrampf. »Nun ja, es sind natürlich nicht alles hoffnungslose
Fälle. Aber es hat den Anschein, als würden Sie immer der Seite helfen, die am
Verlieren ist.«
    »Jedermann in diesem Haus weiß
zu viel über mich«, sagte ich. »Sogar die Mädchen oben kennen meinen
Lieblingsdrink. Und Sie glaubten, ein nacktes Mädchen, das von einem Schuft zu
Pferd verfolgt und mit der Reitpeitsche gezüchtigt würde, sei für mich
unwiderstehlich, ja? Und die Geschichte von dem Luxusbordell für perverse
Spinner, in dem Jennie gefangengehalten wird und den Kunden zu Gefallen sein
muß, sei noch unwiderstehlicher?«
    »Ja«, sagte er nervös.
    »Warum?«
    »Wir wollten sehen, wie Sie
reagieren würden«, antwortete er. »In gewisser Weise war es ein Test — ich
meine, daß wir Sie hier zum Gefangenen gemacht haben. Aber wir haben
schließlich die Situation für Sie nicht unangenehm gestaltet, Mr. Donavan,
oder? Wir haben Ihnen drei reizende Mädchen zu Ihrer Unterhaltung gegeben, dazu
alles Erforderliche zu essen und zu trinken, und wenn Sie den Test nicht
bestanden hätten, wäre Ihnen nichts Unerfreuliches zugestoßen, das schwöre ich
Ihnen.«
    »Der Test bestand daraus, daß
Sie sehen wollten, ob ich irgendwie aus dem verschlossenen Zimmer entkäme?«
    »Genau so ist es.«
    »Was zum Teufel soll das denn
für ein Test sein?«
    »Wenn es Ihnen nicht gelungen
wäre, zu entkommen, dann wären Sie nicht der Mann, den wir suchen«, erwiderte
er.
    »Wir?«
    »Unsere Organisation. Wir
brauchen Ihre Hilfe, Mr. Donavan.«
    Ich entsicherte das Gewehr und
legte es auf die Schreibtischplatte. »Was für eine Organisation ist das?«
    »Ich weiß nicht recht, ob es in
meiner Zuständigkeit liegt, Ihnen Näheres zu erzählen«, sagte er. »Ich fürchte,
Sie werden warten müssen, bis der >Besitzer< Sie selbst darüber
aufklärt.«
    »Der Besitzer?«
    »Lottie könnte Ihnen das alles
so viel besser klarmachen als ich«, sagte er verzweifelt. »Geht es ihr übrigens
gut?«
    »Ausgezeichnet«, sagte ich.
»Meiner Vermutung nach beteiligt sie sich im Augenblick ausgiebig an dem
Damenkränzchen oben.«
    »Wir hatten den Auftrag, Sie
hier zu behalten, bis der >Besitzer< eingetroffen ist«, sagte er. »Aber
ich bin nicht sicher, ob mir das nun noch gelingen wird.«
    »Ich bin sicher, daß Sie dazu
nicht in der Lage sind«,

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