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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zeitpunkt damit beschäftigt war, mich zu führen.«
    Darauf gab es keine Antwort.
    Es war am früheren Nachmittag,
als wir hörten, wie draußen ein Wagen hielt, und dann klingelte es an der
Haustür. Hicks ging hinaus, um zu öffnen, und ich goß mir den ersten Drink des
Tages ein. Dann kamen sie zu dritt ins Wohnzimmer, Hicks voran. Der Mann hinter
ihm war mittelgroß, hatte schwarzgrau meliertes, kurz geschnittenes Haar, sein
Gesicht hatte etwas Wetterhartes, und seine Augen waren von eisigem Blau.
    Die junge Frau hinter ihm war
faszinierend; eine Mähne rotbraunen Haars fiel ihr über die Schultern, die
Augen waren von einem kühlen Grün, und die füllige Unterlippe ihres großen
Mundes hatte etwas ausgesprochen Sinnlich-Schmollendes. Sie war groß,
mindestens so groß wie ihr Begleiter, und gebaut wie eine Walküre. Der hautenge
Sweater saß prall um die vollen, straffen Brüste und ließ die Brustwarzen in
klinischen Details hervortreten. Ein blauer Leinenrock reichte gerade bis zu
den Knien und betonte die kräftigen, wohlgeformten Schenkel und wohlgerundeten
Hüften.
    »Mr. Christie«, verkündete
Hicks feierlich, »und die Biene gehört auch zu ihm.«
    Das Mädchen gab ein leises,
kehliges Lachen von sich, während Christie irritiert dreinblickte. Hicks, der
offensichtlich der Ansicht war, er hätte für heute ausreichend Butler gespielt,
wanderte zum nächsten Sessel und ließ sich nieder. Dies schien Christie noch
mehr zu irritieren. Ich behielt mein höfliches Lächeln bei und wartete, daß
jemand etwas sagen würde.
    »Charles Christie«, stellte
sich der Fremde mit Ostküstenakzent vor. »Das hier ist meine Mitarbeiterin
Gloria Buchan. «
    »Möchten Sie etwas zu trinken
haben?« erkundigte ich mich.
    »Ich trinke niemals, wenn ich
arbeite«, antwortete er.
    »Ich hätte gern eine Bloody
Mary«, sagte Gloria Buchan.
    Hicks seufzte hörbar, raffte
sich mühsam aus dem Sessel auf und ging zum Barschrank.
    »Es handelt sich um eine äußerst
private Angelegenheit, Donavan«, sagte Christie. »Ist es wirklich erforderlich,
daß Ihr — Angestellter oder was immer er ist — dableibt?«
    »Wir haben keine Geheimnisse
voreinander«, erwiderte ich. »Hicks bleibt hier.«
    »Nun gut.« Sein Gesicht wurde
noch starrer. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns setzen?«
    Sie ließen sich beide auf der
Couch mir gegenüber nieder, und Hicks brachte dem Mädchen die Bloody Mary.
    »Also spucken Sie’s schon aus«,
sagte ich.
    »Was denn?«
    »Alles, was Fontaine betrifft«,
erwiderte ich geduldig. »Ich habe keine Ahnung, wer zum Teufel Sie sind, oder
was Sie von mir wollen, aber Ihretwegen habe ich dieses Haus mitten im
Niemandsland gemietet und auf das Vergnügen Ihres Eintreffens gewartet. Nur
weil Sie gleich am Anfang mir gegenüber das Wort >Fontaine< erwähnt
haben.«
    »Sie sind aufs Kreuz gelegt
worden«, sagte er rundheraus.
    »Davon merke ich bis jetzt
nichts.«
    »Von Fontaine«, fuhr er fort.
»Wenn Sie das Ganze komisch finden, Donavan, kann ich ebensogut gehen.«
    »Ich finde es gar nicht
komisch«, sagte ich, »sofern es wahr ist.«
    »Es ist wahr«, erwiderte er
selbstsicher. »Ich werde von vornherein meine Karten offen auf den Tisch legen,
Donavan. Sie können alles überprüfen, wenn Sie wollen.«
    »CIA?«
    »Ich will mich nicht so
detailliert festlegen«, sagte er. »Sie haben genügend Verbindungen zur
Botschaft, um das, was ich Ihnen erzähle, nachprüfen zu können. Rufen Sie
gleich dort an, wenn Sie wollen. Sprechen Sie mit Simpson, dem dritten
Sekretär.«
    »Wenn ich überhaupt mit
jemandem spreche, dann mit dem Botschafter«, sagte ich milde. »Im allgemeinen
gebe ich mich mit den unteren Chargen gar nicht erst ab. Im Augenblick möchte
ich mehr über Fontaine hören.«
    »Nun gut.« Er preßte flüchtig
die Lippen zusammen. »Sie kontrollieren ein riesiges Reich, Donavan. Oder,
genauer genommen, Sie kontrollieren es nicht — es gehört Ihnen praktisch, und
Sie scheinen sich überhaupt nicht darum zu kümmern, so lange nur der Rubel
rollt.«
    »Er hat ein großes Maul,
Kollege«, bemerkte Hicks. »Soll ich ihm vielleicht einen seiner Arme
hineinstopfen?«
    »Wir sollten Mr. Christie
aussprechen lassen«, sagte ich.
    »Maschinenwerkzeug«, fuhr
Christie fort, als ob Hicks nichts gesagt hätte. »Eine Menge Eisenwaren, die
von militärischem Nutzen sind. Die Regierung erlaubt Ihnen, einige dieser Dinge
zu exportieren, aber nur an bewährte ausländische Staaten wie zum

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