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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Beispiel
Nato-Alliierte und dergleichen. Vielleicht waren Sie sich dessen nicht bewußt?«
    »Doch, jemand hat mir, soweit
ich mich erinnere, da einmal ein Memo geschickt«, antwortete ich. »Weiter.«
    »Fontaine ist Ihr europäischer
Manager. Er wickelt alles ab, vor allem die Exporte. Das ist gut und schön,
solange er sich an die Vorschriften hält. Aber er hat dagegen verstoßen,
Donavan. Er hat mit Hilfe einer Reihe von Strohmännern in verschiedenen Ländern
auf eigene Faust heimlich operiert — auch jetzt wieder. Jede nichtberechtigte
Gruppe kann Ihre Eisenwaren kaufen, solange sie nur weiß, welche speziellen
Kanäle sie anzapfen muß.«
    »Wenn Sie dafür Beweise haben,
warum erzählen Sie es mir dann erst?« fragte ich. »Sie vertreten doch die
Regierung, Sie sind allmächtig. Reißen Sie doch alles mit den Wurzeln aus.«
    »Es gäbe keine Möglichkeit, das
aus der Presse herauszuhalten«, erwiderte er. »Das wäre schlechte Publicity und
würde dem nationalen Image schaden. Das Ganze muß diskret geschehen, Donavan.
Es ist Ihre Aufgabe.«
    »Ist das alles?«
    »Da ist noch etwas«, sagte er
steif. »Der Grund, weshalb ich Sie gebeten habe, das Haus in dieser Gegend zu
mieten. Nur wenige Kilometer von hier steht das exklusivste Bordell Englands.
Es erfüllt seinen Kunden jeden Wunsch, ganz besonders wenn es sich um — ausgefallene
Wünsche handelt.«
    »Sie meinen Perversionen?«
sagte ich hilfsbereit.
    »Perversionen«, pflichtete er
bei, und der Ausdruck seines Gesichts verriet, daß jemand einen seit längerem
verstorbenen Fisch unter seiner Nase hin und herschwenkte. »Widerwärtig. Ich
habe Grund zu der Annahme, daß dort noch mehr geschieht. Die Kundschaft, die da
bedient wird, ist reich und meistens prominent. Ich vermute, daß einige der
Leute von den Besitzern dazu erpreßt werden, Geheimnisse preiszugeben. In
manchen Fällen sogar Staatsgeheimnisse! Oder sie werden gezwungen, das zu tun,
was die >Besitzer< von ihnen verlangen. Ihr Mann Fontaine gehört zu den
Kunden dort.«
    »Vielleicht auch sonst noch
jemand, den ich kenne?« fragte ich liebenswürdig.
    »Ich könnte Ihnen eine Liste
geben, und wahrscheinlich wären Ihnen mindestens die Hälfte der Namen bekannt,
aber das werde ich aus naheliegenden Gründen nicht tun«, erwiderte er. »Und da
einige der englischen Kunden immensen Einfluß haben, halten die
>Besitzer< des Bordells dieses Land praktisch in der Hand.«
    »Faszinierend«, bemerkte ich.
    »Fontaine fällt unter Ihre
Verantwortlichkeit, und Sie haben durch Ihre Nachlässigkeit mitverschuldet, was
er getan hat, Donavan«, sagte er. »Wie Sie ganz richtig bemerkt haben, könnte
die Regierung schon morgen diesen Augiasstall ausmisten, wenn nicht
unzuträgliche Publicity die unvermeidliche Folge wäre. In diesem Fall würde
natürlich mit Ihren Organisationen ziemlich ruppig verfahren. Sie verstehen
hoffentlich, was ich damit andeuten möchte?«
    »Sie drohen mir«, sagte ich.
    »Es freut mich, daß Sie
verstehen. Wir wollen nun zweierlei von Ihnen, Donavan, und wenn beides
erledigt ist, wird die Regierung bereit sein, zu verzeihen — oder, was noch
wichtiger ist, zu vergessen! Wir wünschen, daß Sie in Ihrem eigenen Haus
Ordnung schaffen — und das bedeutet, daß Sie sich Fontaines auf wirkungsvolle
Art entledigen, natürlich — und daß Sie Ihr freundnachbarliches Bordell außer
Gefecht setzen.«
    »Wie?«
    »Sie stehen im Ruf einer
gewissen Waghalsigkeit.« Er lächelte dünn. »Es gibt da Berichte von gewissen
Vorfällen in Afrika, in Hongkong und Europa, die durchgesiebt und sorgfältig
dokumentiert wurden. Sie sind ein Abenteurer, Donavan, und Ihr Freund, der
ehemalige Fremdenlegionär hier, springt Ihnen bei, wenn es hart auf hart geht.
Ich schlage vor, daß Sie Ihre fruchtbare Fantasie einsetzen. Uns ist es
gleichgültig, auf welche Weise Sie das Bordell außer Betrieb setzen — von uns
aus mit einem großen Knall — so lange Sie nur dafür sorgen, daß es für alle
Zeiten geschieht.«
    »Für einen Agenten sind Sie
wirklich von erstaunlicher Redseligkeit«, sagte ich. »Aber ich glaube, das ist
schon seit langem das fundamentale Problem der Geheimdienste. Wie wäre es, wenn
Sie mir als erstes mal einige Beweise zukommen ließen?«
    »Was Fontaine betrifft?« Er
lächelte erneut. »Miß Buchan hier hat in den letzten vier Monaten als seine
persönliche Assistentin gearbeitet. Sie kann Ihnen alles erforderliche
Beweismaterial liefern. Es wird sicherlich einige Zeit

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