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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich.
    »Ich dachte, Steak ist eine
gute Idee, weil du dir ja schließlich deine Kräfte erhalten mußt. « Ihre
Augäpfel rollten wild. »Und ich auch. Wieviel Uhr ist es?«
    Ich warf einen Blick auf meine
Armbanduhr. »Viertel vor acht.«
    »Wir müssen rund drei Stunden
in diesem Schlafzimmer verbracht haben. Und das ausgiebig, Donavan.«
    Ich überließ sie ihren
kulinarischen Fähigkeiten und wanderte ins Wohnzimmer. Die Sonne schien noch
immer hell draußen, und die ganze Welt schien sehr still. Ich goß mir einen
Drink ein und fragte mich, ob sie vielleicht zu still war? Der Gedanke
veranlaßte mich, in das Schlafzimmer hinaufzustürzen, in dem Hicks seine Waffen
untergebracht hatte. Ich bediente mich mit einer der geladenen Walther-Pistolen
und steckte sie in meine Gesäßtasche. Dann kehrte ich ins Erdgeschoß zurück und
trat in die Küche.
    »Wein wäre nicht schlecht zu
den Steaks«, bemerkte Gloria.
    Ich entsann mich, daß im
Kühlschrank ein Liter Chianti stand, ein Zeug, das einem garantiert die Stiefel
auszog. Ich holte die Flasche heraus, entkorkte sie und goß dann zwei Gläser
voll. Gloria nahm einen Schluck und erstickte beinahe.
    »Was zum Teufel ist denn das?«
japste sie.
    »Es reinigt den Gaumen«,
erklärte ich. »Öffnet die Geschmacksknospen und entfernt den Belag von der
Zunge. Therapeutisch.«
    »Quatsch«, sagte sie energisch.
    Der Duft des brutzelnden Steaks
war eindeutig appetitanregend. Ich nahm noch einen Schluck Chianti zu mir, und
meine Geschmacksknospen gaben einen unhörbaren Schrei von sich zum Zeichen, daß
sie bereits weit eröffnet seien.
    »Wann hast du Jennie Moss
kennengelernt?« fragte ich.
    Gloria war damit beschäftigt,
überaus heftig den Salat umzuwälzen. Ich wußte nicht, was er getan hatte, um
eine solche Behandlung zu verdienen, wollte mich jedoch nicht näher danach
erkundigen, denn eine Frage auf einmal war genug.
    »Ich war zusammen mit Charles
in ihrer Wohnung in London. Warum?«
    »Reine Neugier«, erwiderte ich.
»War es schwierig, sie zu überreden?«
    »Nicht allzusehr«, sagte sie.
»Er machte ihr ein überaus großzügiges Angebot — für Charles’ Verhältnisse,
meine ich. Sie behauptete, ohnehin ungefähr zweihundert Pfund pro Woche mit
ihren regulären Kunden zu verdienen. Also bot ihr Charles sofort tausend Pfund
in bar und erklärte ihr, sie brauche nicht länger als zwei Wochen in dem
Bordell zu bleiben, und außerdem bekäme sie ja auch dort für ihre Leistungen
bezahlt.«
    »Woher wußte er überhaupt von
ihr?«
    »Er hat es nie für nötig
gehalten, mir das zu erzählen.«
    »Wie ist es ihm gelungen, sie
in das Bordell hineinzubringen? Sie konnte ja wohl nicht einfach an der Haustür
anklopfen und fragen, ob das Unternehmen noch eine Stelle für eine Nutte frei
hätte, die was von ihrem Metier verstände.«
    »Das weiß ich ebensowenig«,
antwortete sie. »Charles vertraut mir nicht viel an. Er arbeitet auf der Basis:
>Immer nur das Notwendigste mitteilen.< Wenn er glaubt, ich müßte irgend
etwas nicht unbedingt wissen, dann erzählt er mir auch nichts.«
    »Und er benutzte einen der
Kunden des Bordells als Kontaktmann, der ihm alle Informationen, die sie
auftreiben konnte, überbrachte.«
    »Ich weiß auch nicht, wer der
Kontaktmann war«, sagte sie. »Es tut mir leid, Paul, da bin ich keine große
Hilfe.«
    Die Steaks waren fertig, und
wir aßen in der Küche. Gloria trank tapfer den Rest ihres Weines, weigerte sich
aber resolut, sich ein zweites Glas einschenken zu lassen. Das Steak war
ausgezeichnet, und der Salat war ebenfalls nicht schlecht. Ich goß mir mein
Glas ein drittesmal ein und fühlte mich zum Platzen voll.
    »Diese Fotokopien, die du mir
gezeigt hast, sehen wirklich wie Kopien von echten Aufträgen aus«, bemerkte
ich.
    »Es sind diejenigen, bei denen
die Lieferungen meiner Ansicht nach umdirigiert wurden«, sagte sie. »Zumindest
die meisten.«
    »Aber du hast keinerlei
Beweise?«
    »Ich dachte, du seiest so weit
interessiert, um Nachforschungen anzustellen und selbst Beweise dafür zu
finden«, erwiderte sie kalt. »Schließlich, Paul, sind es deine Unternehmen,
auch wenn du dich nicht viel um sie kümmerst.«
    »Wie kommt es, daß du von
Grimes in London und von den anderen Burschen in Europa erfahren hast?«
    »In den meisten Fällen habe ich
Telefongespräche mit Fontaine belauscht«, antwortete sie. »Ich habe natürlich
Charles davon erzählt, und er hat diskret Nachforschungen über die Leute
angestellt.«
    »Dieser

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