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Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bringt er
uns um die Ecke oder wir kommen ihm zuvor.«
    »Vielleicht«, sagte ich. »Franklin
steht irgendwann morgen am späten Nachmittag zu unserer Verfügung, und an Bord
seiner Dschunke werden wir wesentlich sicherer sein als hier. Kaiser weiß
bereits, wo wir sind, und vermutlich wird er hinter uns her sein, sobald er
seine drei Leichen losgeworden ist.«
    »Noch haben wir die Revolver,
die uns Leung gestern abend gegeben hat«, erinnerte
er mich. »In meinem sind noch ein paar Patronen, und Ihrer ist voll geladen.
Eine eindrucksvolle Artillerie ist das nicht gerade, Kollege.«
    »Die Feder ist mächtiger als
das Schwert«, wandte ich ein. »Also ist das Telefon vielleicht auch mächtiger
als der Revolver.«
    »Das ist die Hitze«, erklärte
Hicks. »Die dringt einem tief in den Schädel und röstet das Gehirn.«
    Ich suchte die Nummer des
Mandarin Hotels aus dem Telefonbuch heraus, wählte sie und verlangte dann Mr.
Woodbury zu sprechen.
    »George Woodbury hier«, sagte
eine sehr englische Stimme ein paar Sekunden später.
    »Hier spricht Paul Donavan«,
sagte ich. »Vermutlich haben Sie noch nie von mir gehört.«
    »Doch, erst vor ganz kurzer
Zeit, Mr. Donavan«, sagte er. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Kennen Sie einen Mann namens
Charles Lee?«
    »Jedenfalls habe ich von ihm
gehört«, antwortete er vorsichtig.
    »Er hat mich eben angerufen«,
sagte ich. »Er hat mir erklärt, Sie wünschten eine Partnerschaft zu gleichen
Teilen an seinem Syndikat und er habe Ihnen gesagt, er sei einverstanden, wenn
Sie mich in irgendeiner Form aus der Konkurrenz ausschlössen. Er hat auch
behauptet, Sie hätten zugestimmt.«
    Ein kurzes Schweigen entstand, bevor
Woodbury antwortete. »Ich finde das sehr faszinierend, Mr. Donavan. Fast so
etwas wie ein erstaunlicher Zufall, möchte ich sagen.«
    »Ich hätte gern gewußt, ob das
wahr ist«, sagte ich. »Ich traue Lee nicht. Jedesmal wenn er mir etwas erzählt,
kommt hinterher etwas Ähnliches wie ein elliptischer Winkel heraus.«
    »Eine sehr interessante
Beobachtung, Mr. Donavan«, sagte er. »Tatsächlich hat er mich vor ungefähr
zwanzig Minuten angerufen und mir genau die gleiche Geschichte über Sie
erzählt.«
    »Was hat er?« Ich hoffte, daß
meine Stimme über den notwendigen ungläubigen Unterton verfügte.
    »O ja.« Woodbury gab ein
kurzes, blökendes Gelächter von sich. »Ironie des Schicksals, finden Sie nicht
auch? Er hat mir die gleiche Geschichte erzählt, Wort für Wort.«
    »Was sollen wir Ihrer Ansicht
nach dagegen unternehmen, Mr. Woodbury?«
    »Vielleicht sollten wir unsere
Gedanken darüber austauschen«, sagte er. »Hätten Sie etwas dagegen, heute mit
mir zu Abend zu essen?«
    »Kein schlechter Gedanke.«
    »Ausgezeichnet. Sagen wir um
acht hier in meinem Hotel? Wir treffen uns im Grillroom.«
    Ich legte auf und sah, daß sich
Hicks ein frisches Bier eingoß. »Verdammt gerissen.« Er schnaubte laut.
»Glauben Sie, daß er das gefressen hat?«
    »Vielleicht nicht«, sagte ich.
»Aber es gibt ihm Anlaß zum Nachdenken. Ein Mann, der überlegen muß, ist kein
aktiver Mann - stimmt’s?«
    »Und während er nachdenkt,
ziehen Sie Ihren Kugelschreiber heraus und versehen seine Stirn mit einem
Autogramm.«
    »Was?«
    »Die Feder ist mächliger als das Schwert«, zitierte er beglückt.
    »Geben Sie mir noch einen
Drink«, sagte ich eisig.
    Die Mädchen schlängelten sich
ein paar Minuten später vom Balkon herein. Sie seufzten, streckten sich und
zogen sich, als sie sich zu ihrer Zufriedenheit überzeugt hatten, daß unsere
Lust ungebrochen war, in die Schlafzimmer zurück. Ich war nicht sicher, ob das
als Aufforderung gedacht war oder ob sie sich nur einfach duschen und anziehen
wollten.
    »Da geht unser Lunch hin,
Kollege«, sagte Hicks. »Oder wollen Sie essen?«
    »Ich möchte wirklich essen«,
sagte ich. »Ich bin hungrig.«
    »Kein Problem«, meinte Hicks.
»Wenn sie angezogen sind, können wir in eines der schwimmenden Restaurants in
Aberdeen gehen.«
    »Ist denn gar nichts im
Kühlschrank?«
    »Eiswürfel«, erwiderte er.
»Aber ich bereite Ihnen eine Mahlzeit draus, wenn Sie wollen.«
    Also nahmen wir unseren Lunch
in einem der schwimmenden Restaurants ein, und die beiden Mädchen sahen in
ihren Sommerkleidern kühl aus. Als wir schließlich ins Penthouse zurückkehrten,
war es gegen vier Uhr nachmittags. Kleider, B.H.s und Höschen wurden abgelegt,
und die beiden Hinterteile boten sich erneut auf dem Balkon der Sonne dar.
Hicks beobachtete

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