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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Schwierigkeiten geben. Rona …«
    »Rona leidet noch immer ein wenig unter der Umschmiedung Lepras«, fiel ich ihm ins Wort. »Und nur weil sie dir freundlich begegnet, heißt das noch lange nicht, dass sämtliche Schreitenden es ebenfalls tun werden.«
    »Glaubst du allen Ernstes, Rona würde den Schreitenden brühwarm erzählen, dass mein Funken nicht mehr ganz so licht ist wie früher?«
    »Ich lege für niemanden außer für mich selbst die Hand ins Feuer.«
    »Hör mal, sie ist nicht so …«
    »Ich würde dir gern glauben, mein Junge. Aber wenn du dir die ganze Angelegenheit auch nur eine Sekunde lang unvoreingenommen durch den Kopf gehen lässt, dann musst du zugeben, dass ich recht habe. Es zwingt dich niemand, auch nur einen Fuß in die Schule der Schreitenden zu setzen …«
    »Ins Reich der Tiefe mit dir!«
    Ich grinste ihn bloß an, holte aus meiner Tasche die Kette und ließ sie durch meine Finger gleiten. Die Sonne brach durch die Wolken und färbte den Spinell blutrot. Keiner von uns beiden sagte ein Wort.
    »Die Pferde haben nichts mehr zu futtern«, beendete Shen nach einer Weile das Schweigen. »Mit einem bisschen Gras bringen wir sie nicht über den Winter.«
    »Ich weiß.«
    Die Kette klackerte beruhigend. Entspannt schloss ich die Augen. Das Feuer knisterte. Yumi schrie mal wieder etwas von seinem Hund, Rona fing an zu lachen. Mit einem Mal fiel jedoch ein Schatten auf mein Gesicht. Sofort öffnete ich die Augen.
    »Was willst du schon wieder?«, blaffte ich Typhus an.
    »Was hast du da für eine interessante Kette?«
    »Du weißt, was sie zu bedeuten hat?«, fragte ich und hielt sie ihr hin.
    Typhus starrte auf meinen Handteller, nahm die Kette aber nicht an sich. »Mhm. Schreitende führen diese Kette zuweilen mit sich. Du hast sie im Anwesen gefunden, oder?«
    »Hast du die Leichen gesehen?«
    »Ja«, gab sie offen zu. »Diese Kette gehörte früher Soritha. Ceyra Asani ist klug, wenn sie sich dieses Artefakts erinnert. Es bekräftigt das Wort der Mutter.«
    »Davon habe ich noch nie gehört«, bemerkte Shen in einem so ungläubigen Ton, dass sofort klar war: Er glaubte, Typhus lüge.
    »Diese Kette ist seit Langem in Vergessenheit geraten. Soweit ich weiß, hat nach dem Krieg der Nekromanten niemand mehr Gebrauch von ihr gemacht.«
    »Ist Kraft in ihr gespeichert?«, wollte ich wissen.
    »Nein. Das ist lediglich hübscher Tand – allerdings mit einem klaren Symbolcharakter. Wenn die Mutter eine wichtige Entscheidung trifft, übergibt sie die Kette einer Schreitenden, die als Gesandte fungiert. Das Artefakt unterstreicht, dass die Mutter fest zu ihrer Entscheidung steht. Ceyra Asani scheint mit diesem alten Brauch vertraut zu sein. Und wenn sie die Kette jemandem anvertraut hat, muss es sich um eine Angelegenheit von äußerster Wichtigkeit gehandelt haben.«
    »Falls du die Wahrheit sagst«, hielt Shen fest.
    »Hüte deine Zunge, Kleiner!«, fuhr Typhus ihn an. »Deine Verdächtigungen reichen mir allmählich.«
    »Du bist eine Verdammte. Da verlangst du ja wohl nicht, dass ich dir vertraue?!«
    »Und du bist ein Kindskopf! Warum sollte ich dich denn bitte schön anlügen?«
    »Hört auf«, bat ich. »Wenn ihr euch beharken wollt, geht in den Wald.«
    Daraufhin sahen mich beide nur finster an.
    »Könnten Blicke töten, würde ich wohl schon längst nicht mehr unter euch weilen«, murmelte ich, steckte die Kette wieder weg, stand auf und wandte mich Shen zu: »Genieß die letzten Tage deiner Freiheit, mein Junge, denn bis zum Regenbogental ist es nicht mehr weit.«
    »Du konntest ihn also nicht davon überzeugen, besser keinen Fuß in die Schule zu setzen?«, erkundigte sich Typhus.
    »Ness will ja selbst dorthin!«, brummte Shen.
    »Ich bin kein Funkenträger. Und ich habe keine andere Wahl. Im Unterschied zu dir.«
    »Lass dir eins gesagt sein, Shen: Du bist für die Schreitenden jetzt Aussatz«, rief ihm Typhus in Erinnerung. »Genau wie ich.«
    »Nur bin ich nicht du!«, brüllte er und funkelte sie zornig an.
    »Aber vielleicht wirst du einmal so werden wie ich … Wie hat Talki immer gesagt: Der dunkle Funke verändert uns alle. Urteile also nicht vorschnell über andere. Wir wollen doch erst einmal abwarten, was nun mit dir geschieht und wie du deine neue Gabe nutzt.«
    »Weit besser als du, davon darfst du ausgehen. Ich setze einen Sol, dass …«
    »Und ich setze einen Soren, dass du noch zehn Jahre lernen musst, damit du überhaupt etwas Ordentliches zustande bringst. Seit wir uns

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