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Donner unter der Kimm

Donner unter der Kimm

Titel: Donner unter der Kimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Mal muß das zwei Minuten schneller gehen!«
    »Aye, aye, Sir.« Das war nur ein Spiel zwischen Kommandant und Erstem Offizier. Genau wie bei mir und Thomas Herrick, dachte Bolitho. Er begann jetzt Umrisse zu erkennen, die ausgestopften Hängemattsnetze, die Achtzehnpfünder auf dem Oberdeck.
    Keen rief: »Ruder drei Strich nach Steuerbord! Neuer Kurs Nord zu West!«
    Paget setzte seinen Sprechtrichter an. »An die Brassen!« Keen umklammerte die Querreling und sah zu, wie die großen Rahen gebraßt wurden. Als der Bug sich hob, sah er zum ersten Mal vage Land, das sich schräg an Backbord dahinzog. Er wandte sich an Bolitho, um ihn zu informieren, schwieg aber, als er feststellte, daß der Vizeadmiral noch so dastand wie zuvor, Allday dicht hinter sich. Bolitho hatte nichts gesehen – eine Tatsache, die Keen rührend und zugleich besorgniserregend fand. Allday warf ihm einen raschen Blick zu, der Bände sprach.
    »Entern Sie auf, Mr. Griffin«, sagte Keen, »und melden Sie, was Sie sehen.«
    Midshipman Sheaffe und seine Signalgasten standen an den Flaggleinen bereit. An Deck lag eine riesige französische Trikolore klar zum Heißen.
    Keen nahm ein Teleskop und kletterte in die Wanten. Das Land lag in der Sonne, schien aber nur wenig Substanz zu haben. Sie liefen zwei Meilen entfernt fast parallel zur Küste. Die Bucht war zehn Meilen breit, und an einem Ende ragte das zerklüftete Kap schützend ins Meer hinaus: ein perfekter Ankerplatz.
    »Irgendwelche Schiffe zu sehen?« rief Bolitho.
    »Bisher noch keine, Sir.«
    »Heißen Sie die Trikolore und setzen Sie die Bramsegel. Wir müssen so beweglich wie möglich sein.«
    Keen gab dem Ersten Offizier einen Wink, hielt dann aber inne, als ein Ruf des Ausgucks alle nach oben schauen ließ.
    »Schiff recht voraus!«
    Keen starrte in die Takelage, daß seine Augen tränten, von Ungeduld geplagt, bis Leutnant Griffin ergänzte: »Linienschiff, Sir! Vor Anker!«
    Keen sah die große Trikolore an der Gaffel auswehen, während die Männer in den Webeleinen aufenterten, um mehr Segel zu setzen.
    »Kurs Nord zu West, Sir!«
    Keen hörte Bolitho leise sagen: »Sieht aus, als hätten wir doch noch Glück.«
    Als die wärmenden Sonnenstrahlen das Achterdeck erreicht hatten, spürte Bolitho die zunehmende Spannung. Er wußte nicht, ob er Keen über jede seiner Maßnahmen Bericht erstatten lassen oder ihn mit seinen Fragen verschonen sollte.
    Doch schon trat Keen neben ihn. »Der Franzose liegt nur vor Buganker«, berichtete er. Er legte eine Pause ein, damit Bolitho sich ein Bild machen konnte. Da der Wind noch immer von Süden kam, würde das andere Schiff auf sie zuschwojen, als sei es auf konvergierendem Kurs. Keen fügte hinzu: »Keine Anzeichen von Aufregung, Sir. Bisher jedenfalls. Mr. Griffin sagt, es lägen Boote längsseits, unter anderem ein Leichter mit Wasserfässern.«
    Bolitho mußte plötzlich an
Suprème
denken und den sterbenden Hallowes, dessen Hand er gehalten hatte.
    »Sehr passend.«
    »Mit Ihrer Zustimmung, Sir, beabsichtige ich, zwischen dem Feind und der Küste durchzulaufen. Das Wasser ist dort tief genug. So haben wir den Windvorteil und können ihn beim Passieren beschießen.« Mit halbem Ohr nahm er die heiseren Rufe der Stückführer und die rauheren Töne des furchterregenden Geschützmeisters Crocker wahr. Der stand mit der ersten Abteilung an Steuerbord und würde das Gefecht genießen.
    »Noch ein Schiff, Sir! An Backbord voraus!«
    Keen riß Midshipman Hext das Fernrohr aus der Hand.
    »Eine spanische Korvette«, sagte er dann.
    Stayt murmelte: »Es wird ihr schwerfallen, an uns heranzukommen, Sir. Sie müßte gegen den Wind aufkreuzen.«
    »Achten Sie auf ihre Signale, Mr. Sheaffe. Sie wird bald verlangen, daß wir uns genauer zu erkennen geben.« Er hob die Stimme. »He, ihr da an Deck! Behaltet den Franzosen im Auge, nicht diesen lächerlichen kleinen Pott!« Jemand lachte.
    Bolitho meinte: »Meiner Ansicht nach wird er nicht reagieren. Die Spanier haben ihre Absprachen mit den Franzosen.«
    Als die kleine Korvette wendete, schäumte das Wasser an ihren Geschützpforten entlang, als sei sie auf Grund gelaufen. Das Land hinter ihr war hoch und grün. Hier und dort wiesen weiße Flecke auf vereinzelte Anwesen hin.
    Es mochte hier zwar eine Küstenbatterie geben, dachte Bolitho, aber das war unwahrscheinlich. Die nächste größere Garnison sollte sich in Gerona befinden, nur zwanzig Meilen landeinwärts.
    Das kleine spanische Kriegsschiff war nun

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