Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
Vom Netzwerk:
Buhl am 2. September 1942, »damit allen Dänen, und namentlich den jungen,
klar gemacht wird, dass derjenige, der Sabotage begeht oder sich daran beteiligt
oder den Behörden gegenüber Kenntnis von Sabotageplänen verheimlicht oder es unterlässt,
an der Aufklärung von Sabotage mitzuarbeiten, gegen das Interesse seines Vaterlandes
handelt.«
     
    29. September 1942
    »Der Führer hat
dem König von Dänemark zu seinem Geburtstag einen freundlichen Glückwunsch geschickt.
Der König hat dies damit quittiert, dass er lediglich eine kurze Empfangsbestätigung
übersandt hat. Es scheint demnach, dass der dänische König in völliger Verkennung
der ihm zukommenden Stellung sich darüber nicht im Klaren ist, dass ein Glückwunsch
des Führers des Großdeutschen Reiches für einen König von Dänemark eine ganz besondere
Ehrung darstellt. Die Form der Antwort des Königs von Dänemark stellt daher einen
bewussten Affront des Führers und des Großdeutschen Reiches dar, und es werden Mittel
und Wege gefunden werden, um ein für allemal eine Wiederholung eines solchen Vorkommnisses
unmöglich zu machen. Der Führer hat angeordnet, dass der deutsche Gesandte in Kopenhagen
sofort zurückgerufen wird und dass der dänische Gesandte in Berlin gleichfalls seinen
Posten verlässt.«
     
    »Lieber Best!
    Im Einvernehmen
mit dem Herrn Reichsaußenminister habe ich Scavenius bei meiner Abreise Lebewohl
gesagt und mit ihm bei dieser Gelegenheit in dem verabredeten Sinne gesprochen.
Insbesondere habe ich ihm gesagt, dass ich mich freute, dass gerade Sie mein Nachfolger
geworden wären, denn wenn sich auch jeder Missionschef selbstverständlich streng
an seine Instruktionen halten müsse, so hätte ich doch in der Woche des Zusammenseins
mit Ihnen den Eindruck erhalten, dass Sie bestrebt sein werden, ein gutes und freundschaftliches
Verhältnis herzustellen, soweit das die dänische Politik und Haltung erlaubte, und
dass Sie von der Größe und Verantwortung der Ihnen jetzt übertragenen Aufgabe durchdrungen
seien …«
     
    Dr. von Renthe-Fink,
4. November 1942

Der Teufel von Hoyerswort
     
    Der Mann hat einen gequälten Gesichtsausdruck,
sein Blick wandert unruhig hin und her, obwohl er sich bemüht, nach außen ruhig
zu wirken. Er bummelt an einer Reihe parkender Autos entlang. Der Körper ist durchtrainiert,
was auch die weite, bunte Windjacke nicht verbergen kann. Seine blaue Jogginghose
hat an der Seite weiße Streifen und passt zu seinem Erscheinungsbild wie der Porzellanladen
zum Elefanten. Ein kantiges Gesicht, eine gerade Nase und die dünnen Lippen werden
von kräftigen Backenknochen eingerahmt. Der Bürstenhaarschnitt über der schmalen
Stirn hat eine fast schwarze Farbe.
    Der Mann
stoppt an einem blauen VW-Golf und schaut auf das Schild, das hinter dem Scheibenwischer
klemmt. Mit krickeliger Schrift und falschem Deutsch hat jemand geschrieben: Preis
900 € , vieles
Teile neu, Radio-Kast inkl. Pole, denkt Stephan Mielke. Der stoppelbärtige Verkäufer,
der daneben auf einem Klappstuhl sitzt, springt auf, eilt lächelnd auf den vermeintlichen
Kunden zu und fordert ihn mit einladenden Handbewegungen auf, sich das Fahrzeug
auch von innen anzusehen. Doch der Oberkommissar schüttelt den Kopf, vergräbt seine
Hände noch tiefer in den Hosentaschen und schlendert weiter. Er hasst seine überzogene
Aufmachung, aber die Kollegen meinten, ein wenig Proll-Outfit könne die Razzia gewaltig
erleichtern.
    Zumindest
scheine ich wirklich nicht besonders aufzufallen, stellt er nüchtern fest und nähert
sich unauffällig dem nächsten anvisierten Objekt, einem feuerroten Opel Corsa mit
Alufelgen. Sein flüchtiger Blick taxiert den gut gekleideten Verkäufer aus dem Augenwinkel.
Südländischer Typ, kein Hänfling, aber auch kein Muskelmann.
    »Polizeikontrolle!«,
bellt er scharf, tritt entschlossen vor den Mann und hält ihm den grünen Dienstausweis
vor die Nase.
    Die Augen
des Autohändlers blitzen erschreckt. Doch seine Drehung auf der Sohle geschieht
blitzschnell und ohne Schrecksekunde. Aber der Arm des Gesetzes ist darauf vorbereitet.
Bevor seine Flucht richtig begonnen hat, packen ihn vier Hände an den Armen.
    »Wir wollen
doch nichts überstürzen«, scherzt Jacobsen süffisant und hält den Ausreißer in einem
Schraubstock.
    »Wo wollt
ihr bloß immer alle hin, liebe Leute?«, fragt Swensen kopfschüttelnd. »Es gibt keinen
Ort, wo wir nicht auf euch warten würden.«
    Mielke reißt
die Beifahrertür des Opel Corsa auf und

Weitere Kostenlose Bücher