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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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aus Witzwort heraus. Er weiß endlich, wohin er will.
Der dunkle Wolkenteppich der vergangenen Nacht treibt langsam in Richtung Norden
davon. Zwischen den Lücken brechen die schrägen Strahlen der Morgensonne durch,
tänzeln zersplittert über die Wellen der Fischteiche, als er in Uelvesbüll ankommt.
Der Hauptkommissar fährt eine lange Linkskurve und steuert seinen Polo wenig später
auf die Einfahrt zum Leutnantshof.
    Das mit
dem Baby, Silvia hat nichts davon erzählt, grübelt Swensen. So eine entscheidende
Sache hätte sie mir bestimmt nicht verschwiegen.
    Nach dem
Einsatz auf dem Friedhof sind sie sich noch im Flur der Inspektion begegnet, haben
kurz über die beiden Däninnen gesprochen, die Silvia befragt hat. Kein Wort über
eine Beziehung zum Mordopfer, kein Wort von einer Schwangerschaft.
    Es ist nicht
Silvias Art, eine solche Info bis zur Frühbesprechung aufzuheben, geht es dem Hauptkommissar
durch den Kopf, während er den Wagen parkt. Als er aussteigt, hört er das Wiehern
eines Pferdes im Hof und stapft über den Kiesweg hinter das Gebäude. Gerda Eschenberg
steht neben einem braunen Hengst und legt vorsichtig den Sattel vor den Widerrist
des Tieres. Als die Frau seine Schritte hört, wirft sie einen kurzen Blick über
die Schulter. Der Hengst tänzelt nervös und beginnt zu schnauben.
    »Ruhig,
Obstinado, ganz ruhig!«, redet sie auf den Hengst ein und tätschelt ihm die Blesse.
    Der Kriminalist
bleibt in zirka fünf Metern Entfernung stehen und wartet darauf, dass sie sich ihm
zuwendet. Doch die Frau bleibt unbeeindruckt von seiner Anwesenheit, schnürt seelenruhig
den Sattel fest.
    »Wenn Sie
extra gekommen sind, um mich zu fragen, wer die vielen fremden Menschen auf der
Beerdigung waren, dann kann ich nur sagen: Ich weiß es nicht«, sagt sie mit einer
unmissverständlichen Gewissheit, ohne sich dabei umzudrehen.
    »Sie kennen
die Frau nicht, mit der Ihr Sohn eine Beziehung hatte?«
    »Welche
Frau soll denn das gewesen sein?«
    »Rotblond,
schwarze Jeans, schwarzes T-Shirt mit einem schwarz-weißen Ringelbund. Die Frau
neben ihr hatte graue Haare.«
    »Die kenne
ich, allerdings nur flüchtig. Sie war ein paar Mal dabei, als mein Sohn bei mir
auf Besuch war. Er hat aber behauptet, sie wäre nur eine gute Bekannte, die er vom
Surfen kennt und die in seinem Laden mit aushilft.«
    »Die Frau
wollte kein Gespräch mit Ihnen?«
    »Nein«,
sagt Gerda Eschenberg schroff und dreht sich abrupt herum. »Warum sollte die Frau
ein Gespräch mit mir suchen?«
    »Weil sie
zum Beispiel schwanger ist!«
    »Was soll
das … nein … Sie wollen damit andeuten, sie wäre schwanger von meinem Sohn?«
    »Nach meinen
Informationen ist das nicht ausgeschlossen.«
    »Sie wollen
mich provozieren!«, zischt die Frau und blickt dem Kriminalisten fest in die Augen.
»Sie wollen mich nur aus der Reserve locken!«
    »Frau Eschenberg,
ich bin hier, um den Mord an Ihrem Sohn aufzuklären. Sie machen auf mich den Eindruck,
als würde Sie das gar nicht interessieren!«
    »Ich traue
Ihnen nicht, Herr Swensen. Vordergründig geben Sie sich freundlich und im nächsten
Moment wollen Sie mir einreden, der Einbruch in meinem Haus wäre gar kein Einbruch
gewesen. Jetzt behaupten Sie, mein Sohn hätte ein Verhältnis mit einer wildfremden
Frau, die auch noch ein Baby von ihm erwarten soll. Ich glaube das alles nicht.«
    »Ich habe
das Gefühl, ihre Familie scheint überaus misstrauisch zu sein. Auch Ihr Herr Vater
verweigert bisher jegliche Zusammenarbeit. Ich finde das sehr befremdlich und denke
mir meinen Teil.«
    »Mein Vater
ist eine angesehene Persönlichkeit, die viel für Eiderstedt getan hat. Glauben Sie
etwa, unsere Familie würde sich gegen die Polizei verschwören? Das ist doch absurd,
wir wollen alle, dass der Mörder meines Sohnes gefasst wird.«
    »Dann vermisse
ich umsomehr Ihre Unterstützung. Ich habe langsam den Verdacht, es gibt etwas in
der Vergangenheit Ihrer Familie, was mit dieser Tat im Zusammenhang steht.«
    »Genau das
ist es, wovon ich die ganze Zeit rede. Sie sprechen in Rätseln, machen vage Andeutungen.
Von welcher Vergangenheit reden Sie da?«
    Der Kriminalist
spürt ihre unterschwellige Aggression und seinen eigenen Ärger darüber, greift ungehalten
in seine Jackentasche und zieht die Fotokopie der Journalistin heraus.
    »Lesen Sie
das!«, sagt er befehlend, faltet das Papier auseinander und drückt es Gerda Eschenberg
in die Hand.
    »Was ist
das?«, fragt sie misstrauisch.
    »Ein wenig
Vergangenheit«,

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