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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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aber keine Ahnung davon. Frau Sjøqvist hat nach
der Beerdigung nicht mit ihr gesprochen, hat nicht einmal eine Beileidsbekundung
abgegeben.«
    »Dann ist
die Schwangerschaft vielleicht doch erfunden«, zweifelt Silvia Haman. »Vielleicht
gibt es bloß eine Rivalität zwischen den beiden Frauen?«
    »Zumindest
scheint etwas faul zu sein im Staate Dänemark!«, grinst Colditz über seinen eigenen
Wortwitz.
    »Und die
Mutter von Frau Sjøqvist? Was ist mit der?«, fragt Mielke.
    »Die hat
sich ziemlich bedeckt gehalten, wenn ich jetzt drüber nachdenke«, überlegt Silvia.
»Hat mir nur gesagt, sie würde ihre Tochter begleiten. Eschenberg kenne sie nur
flüchtig, ist ihm ein paar Mal bei ihrer Tochter begegnet. Eigentlich ziemlich merkwürdig,
nicht wahr?«
    »Was ist
daran merkwürdig?«, fragt Colditz.
    »Na ja!
Also, meine Mutter würde nicht zu einer Beerdigung eines Freundes von mir gehen.
Zumal wenn sie ihn kaum kennt.«
    »Meine Mutter
schon«, sagt Mielke, »ich finde das überhaupt nicht merkwürdig.«
    »Okay, Kollegen«,
unterbricht Colditz. »Wir haben eine Menge neuer Anhaltspunkte, denen wir auf den
Grund gehen müssen. Wir dürfen trotzdem dabei nicht das Umfeld der Eschenbergs links
liegen lassen. Das heißt konkret, wir kümmern uns genauso um Nachbarn und Menschen
aus den umliegenden Dörfern, die auch auf der Beerdigung waren. Es gibt von jeder
Person einen separaten Fotoabzug. Außerdem steht dieser Kilian Martens ganz oben
auf der Liste. Wir müssen ihn schnappen, bevor er Deutschland wieder verlässt. Halten
wir uns ran! Auf geht’s!«
    »Was ist
mit der Flensburger Surfer-Szene?«, fragt Swensen.
    »Die übernimmt
immer der, der fragt!«
    »Okay, ich
knöpf mir die Jungs vor, besonders diesen Bieling. Würde ich aber gerne mit Silvia
zusammen machen, gerade jetzt, wo sie ihre Dänischkenntnisse geoutet hat. In den
Buchten um Flensburg tummeln sich bestimmt ’ne Menge Dänen, da wäre Silvia schon
eine tolle Hilfe.«
    »Røm, pøm,
pøm, pøm!«, singt Mielke leise und provokant vor sich hin.
    »Du nervst,
Stephan!«, bellt Colditz dazwischen. »Wir sind hier nicht bei der Muppet Show!«
    Stephan
Mielke zuckt zusammen, als hätte ihm jemand mit einem Lineal auf die Finger gehauen.
Schweigen breitet sich im Raum aus. »Was ist nun?«, fragt der Hauptkommissar in
die Stille.
    »Ihr beide
macht den Flensburg-Job zusammen«, wendet sich Colditz grinsend an Haman und Swensen.
»Ist dir doch recht, Silvia, oder war der Satz vorhin nur auswendig gelernt?«
    »Ich kann
schon ein paar Brocken mehr, Jean-Claude«, grinst die Kollegin zurück. »Bin als
Kind schließlich in Dänemark aufgewachsen.«
    »Wenn es
um Kolleginnen geht, lernt ›Mann‹ nie aus!«, gibt Colditz zurück.
    »Ist die
Vergangenheit der Familie Kreuzhausen jetzt eigentlich völlig vom Tisch?« Swensen
hebt die Stimme, weil einige Kollegen die Besprechung anscheinend als beendet ansehen
und sich vom Tisch erheben.
    »Ich glaube,
du verrennst dich da«, versucht Colditz auszuweichen. »Ich sehe im Moment nichts,
was in diese Richtung weist, Jan.«
    »Vielleicht
ist Eschenberg nur ein stellvertretendes Opfer!«
    »Ein stellvertretendes
Opfer?« Colditz sieht Swensen ratlos an. »Was soll das denn sein?«
    »Der Täter
will den alten Kreuzhausen an den Pranger stellen und versucht, mit dem Mord das
Augenmerk der Presse auf ihn zu richten.«
    »Obskure
Theorie, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen!«
    »Eine Idee,
die mir bei seiner ehemaligen Kompanie in Eckernförde gekommen ist. Vielleicht hat
dort jemand noch eine Rechnung mit Kreuzhausen offen?«
    »Du meinst
wegen der Tatwaffe, diese Gasdruckwaffe HK P11? Das LKA ist übrigens in der Sache
bereits tätig und hat sich mit dem Verteidigungsministerium kurzgeschlossen. Das
wird aber dauern.«
    »Ich denke
nicht an die Waffe, ich denke an diese antisemitische Äußerung von Kreuzhausen.
Irgendeiner hat ihn damals bei der Presse verpfiffen. Vielleicht kannte Kreuzhausen
den Verräter und hat ihm Steine in den Weg gelegt, seine Karriere blockiert.«
    »Wenn du
das so erzählst, hört es sich nicht mehr ganz so abwegig an. Aber ich halte das
trotzdem für eine Kopfgeburt.«
    »Ich auch!«,
sagt Jacobsen. »Kollege Swensen wühlt vermutlich gern im braunen Schlamm. Er übersieht,
dass es genügend Menschen gibt, die den alten Kram endlich ruhen lassen wollen.«
    Im ersten
Moment ist Swensen nur verblüfft über Jacobsen, dann steigt Ärger in ihm hoch. Er
sucht nach Worten, um seinen

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