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Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition)

Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition)

Titel: Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Nink
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die Kollegen vom Nationalmuseum freuen sich über den superben Zustand. Man wird auch ein Foto von Ihnen in die Ausstellung integrieren! Freuen Sie sich?
    Siebeneisen wusste nicht, worüber. Was war mit Endurance 14? Das alles schien ihm Jahre her zu sein. Was wollte das Museum mit der alten Lederhülle? Und wieso wollten die ein Foto vom ihm? James O’Shady hatte noch einen zweiten Eintrag geschrieben, er stand gleich unter dem ersten:
    James O’Shady:
    Und?
    Das wiederum hatte eine kleine Lawine ausgelöst:
    Sheila O’Shady:
    Und??
    Liam O’Shady:
    Und???
    Finn Whitesail:
    Und????
    Kenneth O’Shady:
    Und?????
    Siebeneisen schmunzelte. Er würde den O’Shadys nicht schreiben müssen, welche O’Shadys er mittlerweile gefunden hatte – die O’Shadys fanden sich auf dieser Seite ja mittlerweile selbst gegenseitig. Er las weiter.
    Lucky Jim:
    G’Day from Down Under! Wollte mal schnell fragen, wie es so geht bei der Erbensuche. Hab leider nicht viel Zeit, muss los, Wilbur macht bei einem Schönheitswettbewerb im Fernsehen mit, »Australiens schönstes Beuteltier«, verstehste, das ist alles megaaufregend. Die Vorrunden hat er locker überstanden, kein Problem, das Achtelfinale auch, obwohl Mark mit seinem Wombat da war, hab ich bestimmt erzählt, mein alter Kumpel Mark, mit dem ich 1981 oder ’82 in Coober Pedy die kleine Opalmine hatte, zusammen mit diesem verrückten Mike, »The Hammer« wurde der genannt, weil er mit einem einzigen Schlag einen ganzen Eimer Gestein wegsprengen konnte, hatte irre Muskeln, der Typ, na ja, jedenfalls hat Mark jetzt diesen bildhübschen Wombat, aus Tasmanien, glaube ich, da war er ja öfter, ist ja in letzter Zeit ständig in den Schlagzeilen, unser Tassie, wegen der Tasmanischen Teufel, verstehste, die haben ja diese schlimme Seuche, die armen Dinger, und wenn das noch länger …
    Siebeneisen stellte fest, dass ihm leicht schwindelig war. Er schloss kurz die Augen, schüttelte den Kopf und ignorierte den Rest von Lucky Jims Eintrag.
    Hamal Gheepa, Innenministerium Nepal:
    Sehr geehrter Herr,
    bei der Überprüfung der beruflichen Korrespondenz eines unserer Beamten sind wir auf dessen Aktivitäten auf Ihrer Seite gestoßen. Mr Rashid Shamesta befindet sich zurzeit in Kur, nachdem unser Amtspsychologe erhebliche psychische Auffälligkeiten bei ihm diagnostiziert hat. Mr Rashid Shamesta kann sich unter anderem nicht daran erinnern, dass er Sie auf Ihrer Reise ins Königreich Mustang begleitet hat. Er behauptet, seine Vorgesetzten hätten diese Dienstreise erfunden. Außerdem verdächtigt er mich, ein Verhältnis mit seiner Frau zu haben. Die Situation ist mit der Zeit leider untragbar geworden. Mr Rashid Shamesta befindet sich nun in einem Sanatorium im indischen Shimla. Die Ärzte gehen davon aus, dass die Ruhe und die frische Luft dort ihm guttun werden.
    Bei Ihnen möchte ich mich hiermit noch einmal für alle Unannehmlichkeiten entschuldigen.
    Hochachtungsvoll und in der Hoffnung, dass Sie unser schönes Land trotz allem in guter Erinnerung behalten werden: Hamal Gheepa, Ministerialbeamter I. Grad, Innenministerium Nepal, Kathmandu.
    Simon Winter:
    Hi nach wo auch immer! Meine Kollegin Monica behauptet, Sie hätten versucht, mit ihr zu knutschen, hinter dem Landrover, als wir Sie abgeholt haben. Stimmt das?
    Siebeneisen war sprachlos. Wer war Monica? Die fette Rangerin, die bei diesem Simon im Auto gesessen hatte? Er beschloss, auch diesen Eintrag zu ignorieren. Genau wie den folgenden, der von Mathilda Pankovic stammte – er hatte Angst, dass die australischen Frauen vom Kreuzfahrtschiff zu singen beginnen würden, wenn er auf den Link klickte. Stattdessen las er den übernächsten Eintrag:
    Villa La Reina:
    Nach allem, was Sie unserem armen Papagei angetan haben, wollten wir eigentlich jeden weiteren Kontakt mit Ihnen vermeiden. Dennoch möchten wir Ihnen mitteilen, dass Archibald vergangene Woche entflogen ist. Er war nach wie vor fest davon überzeugt, dass der Einmarsch der Yankees in New Orleans unmittelbar bevorstehe; deswegen hatte er beschlossen, sich vor General Sherman in den Sümpfen von Cajun Country zu verstecken. Das alles ist allein Ihre Schuld.
    Wir sind tief betroffen, aber nicht mutlos. The South will rise again!
    »The Man« Wipperfürth:
    Alter! Hab den letzten O’Shady ausfindig machen können! Frag mich bitte nicht wie, das hat mich ganz schön Zeit und Nerven gekostet. Weiß noch nicht, wann ihr ihn treffen werdet. Auf jeden Fall müsst ihr nach

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