Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)
lückenlos, doch er versichert, dass du ihn betrogen hast. Es ging um ein Kollier aus Feuerdiamanten, das du angeblich von deinen Großeltern geerbt hast.“
„Feuerdiamanten?“ Einen Moment lang sah sie wieder Nicolò und Francesca vor sich, wie sie sie bei „Dante-Exklusiv“ beobachtet hatten, als würden sie auf etwas warten.
Doch worauf?, fragte sich Kiley. Hätte ich mich an irgendetwas erinnern sollen, was mit diesem Kollier zusammenhängt? Haben die beiden damals schon von den Anschuldigungen gegen mich gewusst? „Ich verstehe das nicht. Was für ein Kollier?“
„Keine Ahnung. Wir werden es schon noch herausfinden. Gemeinsam.“
Bei dem Wort „gemeinsam“ schloss sie die Augen, so viel bedeutete es ihr. Tröstend strich ihr Nicolò über die Wange. „Und bis dahin gehst du besser wieder nach Hause.“
„Sie wird nirgendwohin gehen“, schimpfte Mr. Ferrell. „Ich will mein Geld. Und ich will, dass sie dafür büßt, was sie mir angetan hat. Ich bestehe darauf, die Polizei zu rufen, damit diese Frau eingesperrt wird.“
Nicolò drehte sich zu dem Mann um. „Mr. Ferrell, Sie haben eine Vereinbarung unterzeichnet. Wir waren uns doch einig, die Angelegenheit möglichst unauffällig aus der Welt zu schaffen. Bitte halten Sie sich daran. Bisher haben wir nichts als Anschuldigungen.“
„Sie hat mir ein Kollier aus dem Nachlass ihrer Großeltern zum Kauf angeboten, und ich habe die Hälfte der Kaufsumme angezahlt. Dann habe nie wieder etwas von dem Kollier oder meinem Geld gehört.“ Er starrte Kiley an. „War wirklich clever von Ihnen, das muss ich Ihnen lassen. Aber dieses Mal kommen Sie nicht so einfach davon.“
Kiley schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu verteidigen. „So etwas würde ich nie tun. Sie müssen mich verwechseln.“
Mr. Ferrell verzog den Mund. „Bestimmt nicht. Sie haben ein blumenförmiges Muttermal an der Hüfte.“
Kiley spürte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Sie brachte kein Wort heraus, schüttelte lediglich den Kopf.
„Nicht? Das wollen wir doch mal sehen. Los, Kleine, zeigen Sie uns, dass ich unrecht habe!“
„Jetzt reicht es. Kiley, nichts wie raus hier“, unterbrach Nicolò. „Fahr nach Hause. Ich werde nachkommen, sobald das hier geklärt ist.“
„Nein. Ich gehe nirgendwohin. Erst will ich mit dir darüber reden.“ Sie blickte kurz die anderen Männer an. „Unter vier Augen.“
„Sie glauben wohl, Sie können sich mit Ihren Schmeicheleien herausreden?“, fuhr Mr. Ferrell dazwischen. „Vergessen Sie es. Er ist nicht so dumm, wie ich es war. Mit allen Informationen, die der Detektiv zusammengetragen hat, wette ich, dass er weiß, mit wem er es zu tun hat. Wie gesagt, diesmal wird es Ihnen nicht so leicht gemacht.“
Nicolò wandte sich an seine Brüder. „Bitte versucht, ihn zu beruhigen. Ich komme gleich wieder.“ Ohne ein weiteres Wort nahm er Kiley bei der Hand und zog sie aus dem Büro. „Fünf Minuten, Kiley. Den Rest werden wir zu Hause klären.“
Kiley genügte ein kurzer Blick in sein verschlossenes Gesicht, dass sie sich wie betäubt fühlte. War das wirklich ihr Ehemann, der sie mit solch verzweifelter Leidenschaft geliebt hatte? Im Augenblick wirkte er eher wie der Unbekannte kurz nach ihrem Aufwachen im Krankenhaus.
Sie sagte kein Wort, als er sie in einen kleineren Besprechungsraum führte. Wie alles hier im Hauptgebäude der Dantes war er zwar geschmackvoll eingerichtet, diente aber ausschließlich Geschäftszwecken. War sie für ihren Mann inzwischen ein rein geschäftliches Problem? So wie er sich momentan benahm, machte es tatsächlich den Eindruck.
Kiley bemühte sich, nicht die Nerven zu verlieren und ihre Gedanken zu ordnen, was ihr so weit gelang, dass sie schließlich wusste, was sie Nicolò fragen wollte.
„Warum hast du einen Privatdetektiv beauftragt?“
„Ich habe Rufio nach deinem Unfall damit betraut.“
„Das ist keine Antwort auf meine Frage. Aber gut, fangen wir mit diesem Punkt an: Hast du Rufio wegen meines Unfalls beauftragt? Oder wegen unseres Streits?“
„Spielt das eine Rolle?“
„Was der Mann gesagt hat –“ Sie deutete in Richtung von Nicolòs Büro. „Das Kollier und das Geld, um das ich ihn angeblich betrogen habe. Ging unser Streit vor meinem Unfall darum?“
„Indirekt.“
Kiley spürte Ärger in sich aufsteigen. „Nicolò, hör endlich auf, mir so ausweichend zu antworten. Sag doch einfach, was los war. Ich kann es ohnehin nicht bezweifeln.“ Sie lachte
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