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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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eine verwandte Organisation Kuchin erledigen wird.«
    »Wir sollen ihnen einfach den Job überlassen, den eigentlich wir erledigen wollten?«, fragte Reggie. »Und abgesehen davon, Schlächter von Kiew hin oder her, was für ein Interesse sollten diese Leute an Kuchin haben?«
    Mallory schaute sie interessiert an. »Meinen Sie wirklich diese Leute oder Mr Shaw?«
    Reggie lief rot an. »Das habe ich nicht gesagt, Professor.«
    »Und es gibt keine Garantie, dass sie ihn sich vorknöpfen werden«, protestierte Whit. »Sie haben vielleicht was anderes vor.«
    Mallory drehte sich zu ihm um. »In unserem Beruf gibt es nie irgendwelche Garantien, Whit, und ich denke, das ist das Beste, was wir tun können. Jedenfalls im Augenblick.«
    »Nun, das sehe ich anders.«
    »Ich habe nichts gegen Widerspruch einzuwenden, solange das nicht zu einseitigen Aktionen führt.«
    »Und was, wenn Kuchin noch mal davonkommt?«
    »Es gibt viele wie ihn da draußen. Ich werde nicht unser gesamtes Projekt gefährden, nur um ein einziges Monster zu erledigen.«
    Whit schnappte: »Aber wir haben ihm die Scheiße aus seiner Vergangenheit doch schon gezeigt. Jetzt müssen wir den Bastard nur noch umbringen. Ein Scharfschütze. Gift in seinem Morgenkaffee. Oder meinetwegen können wir ihn auch mit einem vergifteten Regenschirm abstechen, wenn er auf einen Schaufensterbummel geht, so wie diesen Bulgaren vor ein paar Jahren.«
    Mallory schüttelte den Kopf. »Da die Behörden nun vermutlich wissen, wer er ist, würden sie seinen Tod und seine Vergangenheit untersuchen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren, und dann sind alle anderen gewarnt.«
    »Alle anderen?«, schnaubte Whit. »Glauben Sie etwa, diese Arschlöcher haben einen gemeinsamen Newsletter abonniert? Passt auf, Schweinekameraden, die Guten haben es auf euch abgesehen? Ich habe Ihnen das noch nie abgekauft, Prof, und das tue ich auch jetzt nicht. Was Sie da von uns verlangen, heißt nichts anderes, als dass wir ihn ziehen lassen sollen.«
    »Nein, ich habe nur gesagt, dass wir ihn vorerst anderen überlassen sollen.«
    Reggie meldete sich wieder zu Wort: »Ich sehe das genauso wie Whit, aber das Problem ist, dass Kuchin sich jetzt so tief vergraben wird, dass wir ihn nicht mehr finden können. Vermutlich hat er überall auf der Welt Verstecke.«
    »Umso mehr Grund für uns, uns jemand anderem zuzuwenden. Unsere Ressourcen sind begrenzt. Aber jetzt denke ich, sollten Sie sich erst einmal alle ausruhen und dann neu formieren. Dominic muss auch erst mal wieder gesund werden.« Mallory schaute zu Reggie und dann zu Whit. »Und Sie müssen auch wieder gesunden, wenn auch nicht körperlich.«
    »Ich kann so klar denken wie eh und je«, murmelte Whit.
    »Ich habe nicht notwendigerweise von Ihnen gesprochen«, erwiderte Mallory.
    »Dann vielleicht von mir?«, verlangte Reggie zu wissen und funkelte den Mann böse an.
    »Wir sollten jetzt alle wirklich erst einmal zur Ruhe kommen«, bat Mallory ein wenig genervt.
    »Zur Ruhe kommen? Und das, obwohl dieser ukrainische Psychopath uns im Visier hat?«, fragte Whit.
    »Ja, auch unter diesen Umständen«, erwiderte der Professor in scharfem Ton, stand auf und verließ den Raum.
    »Er steht unter großem Druck«, entschuldigte Liza ihn.
    »Wir stehen alle unter großem Druck, Liza«, entgegnete Reggie.
    »Die Operation in der Provence hat eine Menge Geld gekostet«, fuhr Liza fort, »und dieses Geld ist immer schwerer aufzutreiben. Miles hat viel Zeit mit der Suche nach neuen Wohltätern verbracht.«
    Whit funkelte sie an. »Ja, toll. Und? Ich verzichte auf mein Gehalt. Oh … Stimmt … Ich bekomme ja ohnehin kaum einen müden Penny dafür, dass ich ständig mein Leben riskiere.«
    »So habe ich das nicht gemeint, Whit«, sagte Liza.
    »Ich denke, wir alle meinen im Augenblick nicht, was wir sagen«, erklärte Dominic.
    Whit stand auf. »Sprich für dich selbst, Dom. Ich meine jedes einzelne Wort genau so, wie ich es sage.«
    Und bevor jemand etwas darauf erwidern konnte, schlug er die Bibliothekstür hinter sich zu.

Kapitel achtundsechzig
    R eggie hatte beschlossen, diesmal keine Zuflucht in der unterirdischen Schießanlage zu suchen. Der Hauptgrund war, dass sie glaubte, ihr noch von der Bootsfahrt mitgenommener Magen würde den beißenden Gestank dort nicht ertragen. Aber sie wollte auch nicht in der zunehmend kühlen Atmosphäre des Herrenhauses bleiben; also wanderte sie über das Gelände. Das führte sie natürlich zum Friedhof

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