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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ihn selbst verspeiste. Als der Film vorbei war, lehnte Waller sich mit einem Stolz und einer Zufriedenheit zurück, die einst täglicher Bestandteil seiner Arbeit gewesen waren. Ja, das war sein Job gewesen, und niemand in der Ukraine hatte ihn besser gemacht als er.
    Waller zog die Uniform wieder aus, verstaute sie sorgfältig im Spind und strich die wenigen Knitterfalten glatt. Bevor er das Licht ausschaltete und hinausging, schaute er noch einmal zu der Flagge und dem Bild seines Mentors.
    Ich will endlich wieder etwas tun, das meiner würdig ist. Etwas, das wirklich von Bedeutung ist .
    Waller schloss die Tür hinter sich und kehrte in das einzige Leben zurück, das ihm noch geblieben war. In Kürze würde er nach Frankreich fliegen. Vielleicht würde er dort ja etwas Interessantes finden.

Kapitel neunundzwanzig
    R eggie hörte die Hupe draußen. Sie schaute auf ihre Uhr. Sie war spät dran. Sie blickte aus dem Fenster und auf die Straße unten. Shaw saß neben dem Haupteingang auf seiner Vespa. Er trug eine Kakihose, ein weißes Baumwollhemd und Slipper ohne Socken. Reggie klopfte ans Fenster, erregte seine Aufmerksamkeit und hielt zwei Finger in die Höhe.
    Rasch zog sie sich fertig an, zum Schluss die Ohrringe. Dann zupfte sie ihr Haar im Spiegel zurecht, obwohl das angesichts der bevorstehenden Fahrt auf einem Motorroller eh egal war, und zu guter Letzt strich sie ihr Kleid glatt. Aufgrund des Transportmittels hatte sie sich für ein eng anliegendes entschieden, denn sie hatte keine Lust, dass ihr plötzlich der eigene Rock um die Ohren flatterte, wenn sie über die provenzalischen Landstraßen heizten.
    Sie legte noch ein wenig Lippenstift auf; dann lief sie hinunter, schloss die Haustür ab und winkte Shaw.
    »Du siehst fantastisch aus«, bemerkte er.
    »Das wollte ich auch erreichen«, schoss sie zurück. »Du siehst übrigens auch ganz nett aus, so ganz und gar nicht mehr wie ein Lobbyist. Ich bin beeindruckt.«
    »Gut, denn den Effekt wollte ich erreichen.«
    Reggie stieg auf den Sozius, nahm den Helm, den Shaw ihr gab, und setzte ihn auf.
    »Netter Roller«, bemerkte sie und strich mit der Hand über das blassblaue Metall.
    »Das ist die beste Art, hier rumzufahren. Halt dich fest.«
    Reggie schlang die Arme um Shaws Hüfte und lehnte sich an seinen Rücken. Als er ihre Hände spürte, lief Shaw ein Schauder über den Rücken. Er zuckte sogar ein wenig zusammen, so stark war der Effekt.
    »Alles okay?«, fragte Reggie.
    »Jaja. Ich bin nur immer noch ein wenig wund von all der Paddelei.« Shaw drehte am Gas, und sie rasten mit gut zwanzig Stundenkilometern los. Als sie die Hauptstraße erreichten, beschleunigte Shaw auf das Doppelte.
    »Okay … wohin?«, rief er Reggie über die Schulter hinweg zu.
    »Ich werde dir rechts oder links auf die Schulter klopfen, wenn du abbiegen musst«, antwortete sie, und Shaw nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
    Fünfzehn Minuten später kämpften sie sich einen steilen Hügel hinauf, und der 125-cm 3 -Motor der Vespa jaulte protestierend. Shaw fand einen Parkplatz; sie zogen die Helme aus, und Shaw sicherte sie am Roller. Dann gingen sie zu dem Restaurant, das nur ein kleines Stück weit entfernt lag, und setzten sich dort auf die Terrasse, von wo aus sie einen wunderbaren Blick über das Tal hatten.
    »Nette Wahl«, lobte Shaw und ließ seinen Blick über die Landschaft schweifen.
    »Und das Essen hier ist auch gut«, sagte Reggie.
    Sie bestellten, und aus Gewohnheit schauten sich beide erst einmal die Gäste an den anderen Tischen an. Als sie damit fertig waren, blickten sie einander an.
    »So«, begann Reggie. »Du bist also geschieden und hast zwei Kinder. Leben sie bei ihrer Mutter?«
    »Im Augenblick, aber wir haben das gemeinsame Sorgerecht.«
    Shaw brach sich ein Stück Brot ab, tunkte es in frisches Olivenöl und trank einen Schluck Wein. »Was ist mit dir? Ich weiß nur, dass du reich bist.«
    Reggie rümpfte die Nase. »Das ist auch schon alles. Ich engagiere mich bei ein paar Wohltätigkeitsorganisationen. Vor allem reise ich aber. Vermutlich suche ich ja nach etwas, nur weiß ich leider nicht nach was.« Sie trank einen Schluck Wein und schob sich das Haar hinters Ohr. Sie blickte Shaw nicht in die Augen, sondern an ihm vorbei. Aus irgendeinem Grund fiel es Reggie heute schwer, ihre Rolle zu spielen.
    »Du grübelst viel zu viel«, erwiderte Shaw. »Entspann dich. Du bist im Urlaub.«
    Reggie strich mit dem Finger über den Rand ihres

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