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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Hitzeflimmern. Dann drehte er sich wieder zu Whit, Dom und Reggie um, doch in seinem Gesicht zeigte sich noch nicht einmal der Hauch von Reue. »Sie müssen mir das nicht zeigen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran.« Er lächelte. »An jedes einzelne Skelett sogar.«
    Whit schnappte: »Okay, scheiß auf die Bilder. Bringen wir es einfach hinter uns und schmeißen ihn dann in die Knochenkiste.« Er deutete auf einen großen Sarkophag, dessen Deckel abgehoben worden war. »Da wird Ihr Skelett verrotten, Fedir. Ich hoffe, die Vorstellung gefällt Ihnen, für alle Ewigkeit in Gordes zu bleiben.«
    Kuchin ignorierte das und starrte weiter Reggie an. »Ich hätte vorsichtiger sein müssen«, sagte er. »Vertraue nie einer schönen Frau, die die Schüchterne spielt.«
    »Schauen Sie sich die Bilder an«, sagte Reggie, »und wenn Sie wirklich so fromm sind, wie Sie behaupten, dann machen Sie Ihren Frieden mit Gott.«
    »Und wie willst du mich denn erledigen, Frau? Mit der Pistole? Dem Messer?« Kuchin legte den Kopf auf die Seite. »Oder willst du mich mit bloßen Händen erwürgen? Aber wagst du es überhaupt noch, mir so nahe zu kommen? Ich rieche deine Angst vor mir. Nein, ich denke, du wirst Distanz wahren.«
    »Sie sind nicht das erste Monster, das ich erledige, und Sie werden mit Sicherheit auch nicht das letzte sein.«
    »Wirf mich nicht mit anderen in einen Topf!«, bellte Kuchin. »Ich bin einzigartig!«
    Whit schaute zu dem offenen Sarkophag. »Nun, zumindest im Tod werden Sie genug Gesellschaft haben. Da liegen noch ein paar andere Knochen drin, und es tut mir schon ein wenig leid, dass irgend so ein armer Kerl seine letzte Ruhestätte mit jemandem wie Ihnen teilen muss.«
    Das Klicken mehrerer Pistolenhähne ließ Whit erstarren und einen Fluch ausstoßen.
    Reggie drehte sich langsam um und sah die Männer dort stehen. Sie hatten die Waffen auf sie gerichtet. Zwei von ihnen erkannte sie als Kuchins Leibwächter.
    Der Lauf von Pascals Waffe zeigte direkt auf Reggies Stirn. »Waffe runter. Sofort.«
    Reggie bückte sich und legte die Waffe auf den Boden.
    »Tritt sie weg.«
    Reggie gehorchte.
    Alan Rice kam aus seinem Versteck. Er schaute Reggie gefühllos an und sagte dann: »Binden Sie ihn los. Sofort.«
    Als sie vortreten wollte, rief Whit: »Nein! Ich mach das.«
    Er nahm Kuchin die Fesseln ab, der sich daraufhin langsam erhob und sich die Gelenke rieb. Als er sich vollständig aufgerichtet hatte, nickte er Whit zu und trieb ihm dann die Faust in den Magen. Whit klappte in sich zusammen, und ein Tritt gegen seinen Kopf warf ihn gegen den Sarkophag, wo sein Blut sich mit jahrhundertealtem Knochenstaub mischte. Dominic und Reggie sprangen vor, doch Pascal schoss ihnen unmittelbar vor die Füße, und sie erstarrten.
    Kuchin streckte die Hand aus, und Pascal warf ihm eine Pistole zu. Er drehte sich zu Reggie um. »Du scheinst viel über mich zu wissen … genug jedenfalls, um mir zwei ›muslimische Terroristen‹ auf den Hals zu hetzen. Ich nehme an, die haben das nur gespielt, damit du mich hierher bekommen konntest.«
    Reggie schwieg. Sie atmete flach, aber kontrolliert.
    »Du willst mir also nicht antworten, ja?« Kuchin deutete auf die Bilder an der Wand. »Du und deine Jungs, ihr bringt mich unter falschem Vorwand hierher, um mir das zu zeigen? Und dann wollt ihr mich umbringen? Nur erklären wollt ihr euch nicht … hm …« Sein gelassenes Lächeln verschwand, als er Reggie am Hals packte und auf die Schlagader drückte. Reggie biss sich auf die Lippe, gab aber keinen Laut von sich. Kuchin verstärkte den Druck, und Reggie spürte, wie ihr Gehirn immer weniger Sauerstoff bekam. Schließlich packte sie Kuchins Arm und traf einen Nervenknoten, sodass er seinen Griff lockern musste. Kuchin ließ sie los, und Reggie schnappte nach Luft und taumelte zurück. Sie stützte sich mit der Hand an der Wand ab und schaute ihm weiter in die Augen.
    »Beeindruckend«, sagte Kuchin. »Aber ich nehme an, wenn du so einen kleinen Schmerz nicht ertragen könntest, würdest du diese Art von Arbeit gar nicht erst machen.« Er schaute zu Dominic. »Du hast von mir als einem ›Schlächter‹ gesprochen. Hältst du mich für gefährlich? Für die Wiedergeburt des Holodomor? Also irgendwie gefällt mir das.«
    Kuchin drückte Dominic die Pistole auf die Stirn und drückte ab. Reggie schrie, und Dominic zuckte zusammen, doch dann öffnete er die Augen wieder. Da war kein Einschussloch. Sein Schädel war nach wie vor intakt.

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