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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hinein und zog sich sofort wieder zurück. Er wartete ein paar Augenblicke; dann holte er das Handy aus der Tasche und rief Frank an, um ihm zu sagen, was er tun sollte.
    Nachdem das erledigt war, prüfte Shaw die Waffe, die er gestohlen hatte. Wenn man in einen möglichen Kampf zog, durfte man auf solch grundlegende Dinge nicht verzichten. Die Glock 17 war in den 80er-Jahren von Gaston Glock entworfen worden, einem Österreicher, der bis dahin noch nie eine Waffe gebaut hatte. Was er jedoch besessen hatte, war ein ausuferndes Wissen über synthetische Polymere. Also hatte er de facto die erste Plastikwaffe der Welt entwickelt, und damit hatte er dann Heckler & Koch, SIG Sauer, Beretta, Browning und selbst Steyr ausgestochen, als es um die Neubewaffnung der österreichischen Armee gegangen war. Tatsächlich war die Waffe auf der ganzen Welt sofort zu einem großen Erfolg geworden. Sieben von zehn Cops in den USA trugen sie in ihren Holstern. Aber wie jede Waffe, so war auch die Glock nicht unzerstörbar. Shaw war überrascht, dass ihm das nicht schon früher aufgefallen war.
    Die Mündung war gerissen. Das musste passiert sein, als die schwere Tür gegen das Plastik geprallt war. Gott sei Dank hatte er die Waffe nicht abfeuern müssen. Vermutlich wäre sie ihm in der Hand explodiert. Eine Glock konnte selbst unter den ungünstigsten Bedingungen noch schießen, doch mit einem kaputten Lauf feuerte keine Waffe mehr. Frank war jedoch noch mindestens dreißig Minuten entfernt, und Shaw lief die Zeit davon.
    Er konnte nur noch vorwärts, und das tat er dann auch.

Kapitel siebenundfünfzig
    D ieser Markt ist wahrlich gut besucht«, bemerkte Waller, als er neben Reggie durch die schmalen, überfüllten Straßen von Gordes ging. »Aber für Klaustrophobiker ist das nichts.« Waller blickte hinter sich. Seine zwei kräftigen Leibwächter drängten sich zwischen Besuchern und Händlern hindurch und bemühten sich nach besten Kräften, mit dem Paar Schritt zu halten. Reggie trug ihren Einkaufskorb in der rechten Hand, und ihr Schritt war schnell. Sie hatte bereits ein paar Dinge gekauft, einschließlich sechs handbestickter Servietten von einem Mann, der seine Waren im Laderaum eines uralten Vans mit abgefahrenen Reifen feilbot. Er hatte ihr einen guten Preis gemacht, und unten im Korb lag sogar noch eine kostenlose Zugabe: eine Beretta.
    »Nun ja, Samstag ist ja auch der große Markt.«
    »Das sehe ich. Soll ich Ihren Korb tragen?«, bot Waller an.
    »Fragen Sie das eine Frau nie, wenn sie im Kaufrausch ist«, erwiderte Reggie und erntete dafür ein Lachen von dem Mann. Er hob die Hände. »Ich denke, in diesem Fall bin ich besser beraten, auf die Expertise des schönen Geschlechts zu vertrauen.«
    »Danke.«
    Reggie schaute über Wallers Schulter und sah das Zeichen. Pünktlich tuckerte ein Auto durch die Massen, und die Menschen machten ihm langsam Platz. Reggie zählte die Sekunden. Jetzt durfte sie keinen Fehler machen.
    »Seltsam«, sagte sie und blieb stehen, um sich ein Paar Sandalen am Stand eines Händlers anzusehen.
    »Was ist seltsam?«, fragte Waller.
    Sie deutete über seine Schulter. »Ich habe hier noch nie Muslime gesehen.«
    Waller wirbelte herum und starrte die Straße hinunter, wo zwei bärtige Männer in gestärkten Kaftans und mit Kopftüchern aus dem zerbeulten Auto stiegen, das gerade heraufgekommen war.
    »O mein Gott! Sind das Waffen?«, rief Reggie.
    Waller schaute nach seinen Leibwächtern, doch dann knallte es laut, und die Straße füllte sich mit Rauch. Menschen schrien, rannten wild umher und prallten gegen Marktstände voller Waren. Waller rief nach seinen Männern. Er konnte sie nirgends sehen. Der Grund dafür war simpel: Zwei wohlplatzierte Schläge auf den Hinterkopf hatten sie zu Boden geschickt. Eine junge Frau rannte schreiend an Waller und Reggie vorbei, und ihre Einkäufe fielen auf die Straße. Überall herrschte Chaos. Zwei weitere Explosionen waren zu hören, und der Rauch in der Straße wurde immer dichter. Dann traten die beiden Männer in den arabischen Gewändern aus dem Qualm. Sie hatten die Waffen gezogen und trugen Atemschutzmasken. Sie hatten die Straße komplett abgeriegelt.
    »Scheiße!«, brüllte Waller, als er sie näher kommen sah.
    »Evan, kennen Sie diese Männer?«
    »Wir müssen weg von hier. Sofort!«
    Reggie packte seine Hand. »Schnell! Ich kenne einen Weg.«
    Sie rannten eine Nebenstraße hinunter. Es war eine Sackgasse. Waller hob den Blick und sah den

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