Dorian
Stahlkräne ihre Hälse in den Abendhimmel und die letzten Touristenboote gingen vor Anker. Eine schöne Wohngegend war das nun wirklich nicht und Dorian wünschte sich in diesem Moment in seinem Penthouse. Das war heute wirklich nicht sein Tag, vor allem wenn er daran dachte heute noch auf die Jagd gehen zu müssen.
„Hier ist es… Ferrows Supermarket"
Kyle brachte den Camaro zum stehen und betrachtete das gelbe Absperrungsband der Spurensicherung gegenüber des kleinen Ladens.
„Lange haben die Jungs sich hier aber nicht aufgehalten.“
Er blickte kopfschüttelnd auf seine Armbanduhr...
Dorian öffnete die Tür zum Supermarkt und das schrille Klingeln schmerzte in seinen Ohren. Es stank bestialisch nach Dörrfleisch und altem Fisch. Die Leute vom Gesundheitsamt hätten hier ihre wahre Freude, aber diese Gegend war wie von der Zivilisation abgeschnitten, hier zählte wirklich noch das Gesetz der Straße. Ihn würde es nicht wundern, wenn hinter den Müllcontainern die nächste Leiche lag.
„Was wollen Sie… kann ich helfen?“
Mr. Ferrow sortierte gerade seine Orangen aus als er die Beamten entdeckte. Nur selten verirrten sich Leute von außerhalb in sein Geschäft. Dorian hielt ihm seine Marke unter die Nase.
„Ich bin Detective St. Clair und das ist mein Partner Logan vom 27. Revier. Wir haben ein paar Fragen zu dem Brand gegenüber.“
„Ich hab dazu nichts zu sagen, ich weiß nichts.“
Mr. Ferrow knurrte ein paar schottische Schimpfwörter wütend vor sich hin.
„Ihre Kollegen haben hier heute schon genug Chaos angestellt. Kaum einer hat sich hierher getraut. Sagen Sie, wer bezahlt mir den Ausfall?“
„Das tut uns leid für Sie, aber dafür sind wir nicht zuständig.“
Kyle betrachtete die Lebensmittel in den Regalen, die die Haltbarkeitsgrenze teilweise schon längst überschritten hatten, genauer.
„Wie kann man das nur essen? Ekelhaft dieses schottische Essen.“ Sein Magen rebellierte und forderte nach einem saftigen amerikanischen Steak.
„Sie kennen Mrs.O´Connel von gegenüber?“
„Ja, die Kleine kommt gelegentlich mal rüber, holt Brötchen, Kaffee… so das übliche halt, kenne sie aber weiter nicht, sie redet nicht viel…<
Kyle warf ein Blick in die Akte, die ihm Dorian reichte.
„Ich habe sie heute Nachmittag im Mercys befragt. Sie konnte sich an einen schwarzen Chevy vor ihrem Haus erinnern, so gegen fünf heute Morgen… hatten Sie Besuch über Nacht?“
„Nein und ich kenne auch niemanden, der so einen Wagen fährt, die Frage können Sie sich sparen.“
Dorian wollte nur noch raus aus dem Laden, er atmete gegen die Fäulnis an.
„Das konnte ich mir schon fast denken…“
Er hielt sich ein Tuch vor den Mund um nicht gleich loszukotzen.
„Was hat ihr Partner denn? Geht‘s ihm nicht gut, er ist ja weiß wie die Wand.“
Kyle ließ seinen Blick suchend durch den Laden schweifen und blieb auf seinen würgenden Partner hängen.
„Ich glaube er kann sich nicht so recht mit ihren Delikatessen anfreunden, er ist in Sachen Essen etwas empfindlich. Aber ich danke für ihre Mithilfe. Ich lasse ihnen meine Nummer da, nur für den Fall, das Ihnen doch noch etwas einfallen sollte.“
Der mürrische Ladenbesitzer nahm Kyle seine Karte ab und steckte sie in seine dreckige Kitteltasche.
„Es wäre nett wenn sie jetzt gehen würden.“
„Nichts lieber als das.“, dachte Dorian, „ nur raus hier.“
Er hob die Tür fast aus den Angeln als er mit aller Kraft dagegen drückte.
„Man, wie kann man so was nur durchgehen lassen?“
Nach Luft japsend lehnte er sich gegen die Straßenlaterne und schaute auf die gegenüber liegende Brandruine.
„Dieser Gestank wird mich noch tagelang verfolgen.“
„Ich wusste gar nicht, dass du so eine sensible Nase hast, dann hüte dich davor jemals Windeln wechseln zu müssen. Das da drinnen ist dagegen eine Meeresbrise.“
Kyle legte seinen Arm um Dorians Schulter.
„Komm… wenn es geht, steige ins Auto, ich bring dich nach Hause. Ich melde dich bei Brannon für heute Nacht ab.“
Das kam Dorian mehr als gelegen, so hatte er die Chance Camille, seine Stammnutte zu besuchen.
„Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich lieber gehen. Ich brauch einen klaren Kopf und vor allem Luft, viel Luft.“
„Bist du dir sicher?“
Kyle war sich nicht sicher, ob er die Verantwortung übernehmen konnte, seinen Partner gehen zu lassen
„Ja, auf jeden Fall, morgen bin ich wieder fit.“
Dorian legte sein Halfter ab und schmiss die
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