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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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sie leicht gebräunt und ihr Gesicht mit Sommersprossen überzogen. Sie war nicht gerade groß geraten, aber ihr Körper hatte die richtigen Proportionen um einen Mann zu gefallen. Sie war noch unberührt, worauf ihr Vater immer achtsam Wert legte. Sie wuchs unter Mädchen auf und die Jungs in der Stadt hatten sie immer aus der Ferne bewundert, wenn sie auf ihrer Stute Fernanda durch die Straßen ritt. Sie hatte das Temperament ihrer Mutter geerbt und ihr Herz gehörte den Tieren. So oft sie konnte, lief sie zu der der kleinen Anhöhe hinter ihrem Haus und half dem Schäfer seine Herde zusammen zu treiben.
    „Ja, wie eine Elfe, die sich wie ein Kobold benimmt.“
    Die alte Dame stoppte sie mit erhobener Hand.
    „Sarah, ich bitte Sie, so benimmt sich keine Dame. Es gibt Tänze, die von Anmut sind aber doch nicht dieses Gehopse. Ach und ihre Haare. So wirr, ich habe sie doch gerade erst geflochten.“
    Die Mutter Oberin herrschte mit strengem Regiment über ihre Mädchen. Manche blieben als Novizinnen im Kloster und die anderen wurden gezähmt und mit guten Manieren in die Gesellschaft eingeführt, doch Sarah war eine echte Herausforderung. Sie brachte frischen Wind in die alten Gemäuer und alberte mit den Nonnen herum. Sie befand es zu früh Sarah an den Hof zu schicken, aber die Königin pochte auf ihre neue Hofdame. Sie und drei andere Mädchen waren heute abends zum Ball eingeladen und sie hoffte inständig, dass das erlernte auch nur teilweise angebracht wurde. Sie beherrschte den Hofknicks, wusste wann sie zu reden hatte und was ihre Pflichten bei Hofe waren. Sie glaubte, Sarah erkannte noch nicht was sie erwartete und sah alles als vergnügte Ferienreise. Mit einer Bürste versuchte sie die widerspenstigen Locken unter Kontrolle zu bringen. Es war hoffnungslos und die Oberin zupfte an Sarahs Kleid, bis es wieder an der richtigen Stelle saß. Ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet.
    „Mutter Oberin, meinen Sie jemand wird mich heute zum Tanz auffordern?“
    „Davon bin ich überzeugt mein Kind aber achtet immer darauf gebührend Abstand zu ihrem Partner zuhalten und bloß keine Berührungen. Sollte jemand aus der königlichen Familie seine Aufwartung machen, schauen Sie bitte zu Boden bis sie aufgefordert werden.“
    „Oh, Sie meinen ich werde mit dem König tanzen? Das wäre eine solche Ehre…“
    „Ja, die sie zu schätzen wissen sollten.“
    „Ja, das werde ich.“
    „Gut, dann vergessen Sie ihre Schuhe nicht, denn barfuß gehört sich nun wirklich nicht.“
    Die alte Dame gab ihr das passende Paar Spitzenschuhe, die die gleiche Farbe ihres Tanzkleides hatten.
    „In einer Stunde kommt die Kutsche, ich werde jetzt nach den anderen Mädchen schauen.“
    Die Oberin verließ das Zimmer und Sarah warf sich auf ihr Bett.
    „Ich kann es nicht glauben, bald werde ich mit King George tanzen. Er in seiner Uniform und ich… ich wie eine Elfe.“

    Eine Stunde später saßen die Mädchen in der Kutsche, die sie zum Schloss bringen sollte. Ihr weniges Gepäck war auf dem Dach verstaut und es ging zu wie in einem Bienenkorb. Die Mädchen redeten unentwegt durcheinander und bestaunten ihre Ballkleider und den schönen Schmuck. Sarah trug die Perlenkette ihrer Großmutter und eine silberne Spange zierte ihr Korsettoberteil. Die langen weißen Handschuhe wärmten ihre Arme gegen die Abendkälte. Sie kuschelte sich in ihr Strickcape ein.
    Der Kutscher zügelte die wiehernden Pferde und das Gefährt wurde langsamer. Die Schlossbrücke wurde von Fackeln beleuchtet und auf dem Innenhof tummelten sich Gaukler, Narren und Minnesänger zur Belustigung der eintreffenden Gäste.
    Sarah war begeistert als ein uniformierter älterer Herr ihr die Hand zum Ausstieg reichte.
    „Willkommen auf St. James meine Damen. Die Königin erwartet sie bereits. Beachtet bitte die Etikette wenn ihr die Gemächer betretet."
    Die jungen Mädchen folgten dem Mann und konnten sich nicht satt sehen an den ganzen neuen Eindrücken und dem Zauber des Schlosses. Es war genauso wie Sarahs Vater erzählte. Sie durchschritten einen prächtigen Torbogen zu dem Flügel, die die Königin mit ihrer Gefolgschaft bewohnte.
    „Das wird also in nächster Zeit meine Unterkunft sein< dachte Sarah.
    Der Mann klopfte dreimal gegen die schwere Holztür, die das Wappen der Königin trug und öffnete sie unter einem ´Tretet ein´.
    Noch nie hatte Sarah eine so elegante Frau gesehen. Königin Sophia saß in einem wunderschönen dunklen Samtkleid vor ihrem

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