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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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heiterem Himmel, vor ihr in den Boden knallte und ein mächtiges Loch im grauen Asphalt verursachte. Das laute Getöse war erschreckend und Anne stürzte endgültig, bekam aber wenigstens keine direkte elektrische Ladung ab. Trotzdem kreischte sie was das Zeug hielt.
    In unmittelbarem Umkreis des Einschlags war alles verkohlt und extrem elektrisch aufgeladen. Annes Haare standen regelrecht zu Berge, doch das bekam sie gar nicht mit. Das Loch im Boden vor ihr erschien endlos tief und die schwarze Dunstwolke, die daraus aufstieg, formte sich allmählich zu einer schauerlichen Figur, die sich mehr und mehr verdichtete und unaufhaltsam auf sie zukam. Der Blitz alleine war ja schon ein ordentlicher Schock gewesen, doch die schwarze Rauchwolke mit ihren garstigen Händen gierte offensichtlich nach ihrem sterblichen Körper. Anne konnte nicht aufhören zu schreien und Teile ihres Gehirn kappten die Verbindung zu ihrem Bewusstsein. Nur so konnte sie weiter atmen und am Leben bleiben.
    Und es war ja auch schauerlich! Raxos war erschienen und wollte seinen Fehler ein für allemal ausmerzen. Noch einmal sollte ihm die Auserwählte nicht entkommen.

10. Kapitel Tadeos und ich
     
     
    Ich hatte zu parieren und seinen Anweisungen Folge zu leisten. Er war herrschsüchtig, gemein und hinterlistig. Sein Atem war heiß, doch das war bei einer höllisch-dämonischen Gestalt nicht weiter verwunderlich. Umso wunderlicher war jedoch meine Reaktion, denn aus irgendeinem perversen Grund wurde ich durch seinen heißen Atem erotisch aufgeladen. Da half auch kein gedachter Zeigefinger, der ein heftiges Plem Plem tippte.
    „Halte dich fest. So fest du kannst. Sonst verliere ich dich am Weg!“, befahl Tadeos, als es Zeit war zu gehen.
    Verlieren im Höllenschlund? Na super ! Ein zweites Mal musste er mir das sicherlich nicht befehlen. Natürlich schlang ich meine Arme um seinen breiten Oberkörper, denn auch wenn ich keine Ahnung hatte, wohin die Reise ging, so wollte ich doch nicht zwischen irgendwelchen Dimensionen verloren gehen. Dummerweise roch der Kerl unverschämt gut und ich fragte mich zum ersten Mal ernsthaft, ob ich noch bei Sinnen war mit meiner dämlichen Schwärmerei. Dieser Dämon – und er war ganz zweifelsfrei einer – war auf die üblich üble Art vorgegangen und sehr trickreich in meine Gedanken eingedrungen. Das alleine war schon eine Frechheit, aber noch viel schlimmer war, dass er im Grunde seines teuflischen Herzens kalt sein musste wie ein Fisch. Zumindest konnte er in keiner Weise an mir interessiert sein. Warum also bitte konnte ich die leidenschaftlichen Anfänge des Traums nach wie vor nicht vergessen?
    Er brummte etwas in seiner tiefen Stimmlage und brachte meinen gesamten Körper in die gleiche Schwingung. Der Zauber begann zuerst langsam, schleichend, wurde heftiger und rüttelte schließlich so stark an mir, dass ich den Kerl sicherheitshalber noch fester umklammerte. Dann erfasste uns ein starker Sog und riss uns beinahe die Kleider vom Leib. Vor allem aber zerrte er an meinen Nerven und erzeugte Angst. In Panik umschlang ich daher den teuflischen Dämon auch noch mit meinen Beinen. Mochte er doch ruhig unter meinem Festkrallen leiden. Loslassen wollte ich ihn jedenfalls um nichts mehr in der Welt. Um nichts! So scheußlich die Kreatur hinter der unverschämten Attraktivität vielleicht sein mochte, der Zauber war um ein Tausendfaches Schlimmer.
    Stimmen zischten an uns vorbei, Lichter flackerten wild durch unsere Körper hindurch, als wären wir bereites Geister und der Sog war mittlerweile so stark geworden, dass ich würgen musste. Tadeos hielt mich eisern fest und grapschte so nebenbei an meinen Hintern.
    „Hmpf!“, war alles was ich dazu sagen konnte, obwohl ich ihn am liebsten beschimpft hätte. Meine Übelkeit wuchs und ich wusste, dass ich diesen Flug, oder was immer diese Reise darstellen sollte, nicht mehr lange ohne gröbere Schweinerei überstehen konnte. Doch dafür hatte der Dämon offenbar einen guten Instinkt (oder Riecher?), denn er wandte sich genau in dem Moment zu mir um, als ich meinte, nicht mehr länger durchhalten zu können. Wie diese Verrenkung vonstatten ging, war mir ein Rätsel, doch er gab mir einen Kuss. Ich meine, so einen richtigen, tollen Kuss.
    Schande über mich, dachte ich, während seine Zunge mich verwöhnte und mir nichts Besseres einfiel, als zu stöhnen. Was sollte ich auch dagegen tun? Der Kuss war nicht nur schön, er war hilfreich. Meine Übelkeit verschwand mit

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