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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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auf, erloschen aber wieder und wandelten sich in das dunkelste Schwarz, das ich je gesehen hatte.
    „Raxos hat den Befehl die Auserwählte des Fauns zu töten. Nur so kann der Faun seinen göttlichen Auftrag nicht erfüllen und ist gezwungen für immer auf Erden zu wandeln.“
    „Faun?“, keuchte ich verwirrt, als müsste ich hier noch irgendetwas verstehen bei all dem Unsinn. Ärgerlich rubbelte ich mir über den schmerzenden Arm.
    „Faun, Satyr, Wolfsgott, Waldgeist .... was auch immer. Ihr Menschen habt so unendlich viele, unsinnige Bezeichnungen dafür.“
    „ Satyr? Hm. Ja, ich erinnere mich! Ein Faun oder Satyr gilt als Sohn des Picus und der wiederum als Gefolgsmann des Kriegsgottes Mars. Manche nennen ihn auch Ares.“ Ich plapperte gelerntes Zeug und bemerkte gar nicht, wie sehr ich den Dämon damit langweilte.
    „Fein, dass du noch etwas mit dem Matsch deiner grauen Zellen anfangen kannst, doch wie gesagt: Ihr Menschen habt schon immer die unsinnigsten Bezeichnungen und Verknüpfungen erfunden, um eure Hirngespinste zu erklären.“
    „ Unsere Hirngespinste?“, fuhr ich ihn an, weil ich die Frechheit seiner Worte augenblicklich erfasste.
    „Halt den Mund! Hier geht es darum einen göttlichen Auftrag zu erfüllen.“, meinte er so arrogant und selbstgefällig, dass ich innerlich zu kochen begann. Dieser Tadeos war aber auch das Letzte! Er mochte ja ein Dämon sein, teuflisch und all das Zeug, aber „Halt den Mund! “ konnte ich nicht so einfach hinnehmen.
    „ Du und göttlicher Auftrag?“, witzelte ich daher und bemerkte sogleich, dass es nicht klug war, einen waschechten Dämon zu verärgern. Seine Augen begannen augenblicklich rot zu glühen und sein Körper versteifte sich zu einer einzigen Bedrohung.
    „Verflucht, Weib! Wir alle sind auf eine bestimmte Art göttlich! Nicht mal das weißt du, du dämlicher Mensch.“ Seine Arroganz und Frechheit war ein Schlag ins Gesicht. Ich fühlte mich gedemütigt und – seltsamer Weise – auch enttäuscht. Offenbar hatte ich diesen gut aussehenden Dämon bisher nicht als meinen direkten Feind angesehen, hatte mit ihm unbewusst geflirtet und ihn womöglich sogar als hilfreich erachtet. Kein Wunder! Mein Hirn war nachhaltig benebelt von diesem verflucht erotischen Traum, selbst wenn die vermeintliche Nähe nichts als ein Trick gewesen war, der das typisch fiese Wesen des Dämons verschleiern sollte.
    Mittlerweile aber war klar, wer oder was Tadeos war und vor allem, wo er stand: nämlich nicht gerade auf meiner Seite. Für ihn war ich Mittel zum Zweck, womöglich sogar ein blöder Irrtum, ein Fehler. Die Auserwählte war schließlich Anne und nicht ich. Und wenn die so wichtig war für den Faun und für irgendeinen göttlichen Auftrag, konnte ich mir nicht erklären, warum ich überhaupt hier war.
    „Was mache ich dann noch hier? DU hast offenbar einen Fehler gemacht, du däm... Dämon.“, stellte ich fest und ließ es stotternd klingen, nur um das Wort dämlich durchklingen zu lassen. Klar war doch, dass Tadeos sich geirrt hatte ... mit mir und meiner verrückten Entführung. Deswegen war er vermutlich auch so patzig und gemein. Das Ätsch-Bätsch konnte ich mir verkneifen, aber eine freche Frage leider nicht.
    „Kann ich jetzt endlich gehen?“, ätzte ich kühn, ehe ich begriff, was ich damit eigentlich anstellte.
     
    Im Bruchteil einer Sekunde veränderte sich nämlich alles. Selbst die Atmosphäre kippte. Nein, sie explodierte regelrecht! Mit einem Mal sah ich mich nämlich einem Wut schnaubenden und rot glühenden Berserker gegenüber, der nichts anderes im Sinn hatte, als mich zu töten.

14. Kapitel Das Himmelsreich
     
     
    Heidelbert verfehlte sein Ziel nur um haaresbreite. Laut krachend knallte die Kristallkugel an die Mauer seines herrlichen Palastes und zerbarst in tausend funkelnde Einzelteile.
    „Da siehst du, was du anrichtest, Weib!“, brüllte er und ballte die Hände zu zwei starken, kampfwütigen Fäusten. Herena, seine Frau wich zurück. Noch nie hatte ihr Mann derart die Nerven verloren und sie körperlich oder verbal attackiert. Gut, sie hatte einen Fehler begangen, war einem trickreichen Faun in die Falle gegangen. Doch das wäre nie passiert, hätte er sie stets gut behandelt.
    „Das ist alleine deine Schuld!“, erwiderte sie daher patzig und ihr Mann drohte regelrecht zu platzen.
    Peng, dachte sie gereizt und sah vor ihrem geistigen Auge ein paar Hautfetzen durch die Gegend segeln und dezente Rauchwolken aus seinen

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