Dornen um mich (German Edition)
spürte ich ihn immer noch in mir!
Gott bewahre ..., dachte ich mit Tränen in den Augen, obwohl gerade Gott in dieser Hölle kaum anzutreffen war.
„Beim ersten Mal ist es immer so.“, flüsterte Tadeos sanft, als er meinen verzweifelten Blick auffing. Mit einem Lächeln auf den Lippen (war der Kerl eigentlich noch bei Trost?) legte er mir seine Hand auf den Unterbauch und tröstete mich. Die körperlichen Schmerzen beruhigten sich daraufhin und selbst die Erinnerung an das Erlebnis begann zu verblassen. Lediglich die Erkenntnis, dass ER mir das angetan hatte, die blieb felsenfest in meinem Gedächtnis haften. Von Hass konnte vielleicht keine Rede sein, aber ein Teil von mir wollte ihn durchaus schlagen und verletzen ... und dieser Teil war so einnehmend, dass ich erst nach einer Weile begriff, was er gerade gesagt hatte.
„Wa-a-as?“, krächzte ich heiser und musste husten. Wie dumm war der Kerl eigentlich?
„Erstes Mal? Du spinnst ja wohl! Ich bin über dreißig und längst keine Jungfrau mehr!“, empörte ich mich und bemerkte, wie verkrampft Tadeos lächelte. Seine Augen blickten traurig, wenn sie auch immer noch in diesem satten Dunkelrot pulsierten. Langsam streichelte er über meine Wange und die Hitze, die von seiner Hand ausging, konnte ich kaum ertragen.
„Für einen Dämon warst du das schon, Sabrina. Jeder Mensch ist beim ersten Mal jungfräulich, denn es ist mehr als nur eine körperliche Vereinigung. Ich gebe einen Teil von mir auf und pflanze ihn in dich hinein und das selbe tust du für mich. Du erlebst es wie einen kleinen Tod und im weiteren Sinn ist es das auch. Aber das zweite Mal wird ganz anders ... und es wird dir gefallen, vertraue mir!“
„Zweites Mal?“, rief ich entsetzt und begann vor Entsetzten zu strampeln. Nach diesem widerlichen Spektakel konnte er doch nicht ernsthaft an ein zweites Mal denken. Meine letzten Kraftreserven wurden mobilisiert, mein Widerstand geschürt.
„Du spinnst ja wohl! Nie im Leben wirst du noch einmal ...“, zischte ich.
„Oh, doch, meine Liebe! Ich muss sogar, sonst komme ich aus dir gar nicht mehr heraus.“
„Waaaaaaas?“ Jetzt kreischte ich aber wirklich.
„Es ist ein Ritual und wir müssen nicht nur zusammenfinden, sondern unbedingt auch wieder voneinander loskommen.“
„Scheiße verflucht! Du hirnloser, verrückter Dämon! Hättest du mich nicht vorwarnen können? Ich hasse dich! Ich ...“ Nun hatte ich es doch gesagt, obwohl meine Empfindung gar nicht in diese Richtung ging. Natürlich sollte er für seine Tat leiden und im Höllenfeuer schmoren, aber Hass? Nein, das war es nicht, was ich spürte. Was ich spürte war eher – oh ...
Tadeos begann sich vorsichtig zu bewegen und aus meinem Mund löste sich ein überraschter, übernatürlich hoher Ton.
Kein Schmerz.
Keine Qual.
„Oh Gott, was ist das jetzt?“, keuchte ich verblüfft, weil ich kaum atmen konnte und das Gefühl so intensiv, so ... wunderbar war.
„ Das , meine Liebe, bin ich ... nur ich. Und ich sagte doch schon, dass es dir beim zweiten Mal gefallen wird!“ Und damit begann er sein Spiel aufs Neue und ich versank plötzlich in eine vollkommen neue Dimension der Lust. War ich schon von seinen Verführungskünsten angetan gewesen, wurde ich nun mit einer Steigerung seiner Kunstfertigkeiten belohnt. All meine Splitter, jedes Licht und jeden Stern, den ich zuvor verloren hatte, holte er mir aus der finsteren Verbannung wieder zurück. Kraft und Energie durchströmte mich in einem Maße, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Auch für Tadeos war es die pure Wonne. Ich konnte es sehen, noch viel mehr spüren, denn sein Empfinden war längst zu meinem geworden. Er war Teil meines Körpers, meines Geistes und meiner Seele – auf eine Weise, die ein neues Universum für mich entstehen ließ. Genau hier, zwischen uns begann sich die Welt wieder zu drehen, wurde ein Stern geboren und die Gesetze des Himmels neu geschrieben.
„Komm mit mir ...“, stöhnte er, steigerte seinen Rhythmus und spannte seine Arme so stark an, dass die Adern darauf dick und pulsierend hervorquellten. Der Drache auf seiner Haut wand sich in heißer Lust, schnappte nach mir und versengte mich mit seinem Atem. Tadeos wiederholte seine Worte und sah mir dabei tief in die Augen. All meine Emotionen lösten sich in einem einzigen, lustvollen Geräusch, wurden frei und trieben Tadeos weiter voran. Begierig weidete er sich an meinen Gefühlen, schrie seine Lust ungehemmt heraus, riss mich mit
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