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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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sich und trieb mich in Höhen, die nie ein Mensch zuvor erreicht hatte. Der Gedanke an Raumschiff Entenscheiß (Ferne Galaxien, die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte) drängte sich nur für einen lächerlich kurzen Moment auf, dann versank ich wieder ganz in jener Lust, die einem sogar das letzte bisschen Humor abzapfte (und nebenbei auch das ganze Hirn rauspustete). Jede Kraft, jedes Fünkchen Energie wurde nur noch für geile, intensive Empfindungen genutzt. Ich liebte es zu lachen und selbst in Stresssituationen Spaß zu machen, aber zum ersten Mal in meinem Leben erkannte ich den Moment, wo Humor meine Empfindungen geschmälert hätte. Ich erkannte den Selbstschutz hinter meinem Lachen und ließ ihn für diesen einen Moment fallen. Gab mich, wie ich tief im Innersten war und beschränkte meine Gefühle kein bisschen mehr.
     
    Und so kam es, dass Mensch und Dämon sich auf eine göttliche Art vereinigten, die etwas vollkommen Neues erschaffen konnte. Etwas, von dem selbst die Götter nicht mehr geglaubt hätten, es jemals (wieder) lebendig zu sehen.

25. Kapitel Berek
     
     
    Berek fragte einen der niederen Kobolde nach dem Weg in die Hölle. Der kleine Wicht war eine Zumutung fürs Auge, aber er war zumindest nicht sonderlich schwer aufzustöbern – vorausgesetzt man wusste wo man zu suchen hatte. Mistplätze waren in der Regel ganz gut geeignet und genau bei solch einem fand er schließlich den hässlichen Kerl mit den gemeinen Augen. Der Kobold verlangte zwar einen sehr hohen Betrag für seinen Verrat, aber dafür bekam Berek die Auskunft, die er haben wollte.
     
    Der ehemalige Faun bezahlte, ließ sich alles genau erklären und machte sich sogleich auf den Weg. Seine eigentliche Mission schob er erst einmal beiseite, um dieses zweite Weibsbild begutachten zu können. Wer wusste schon, ob es wirklich eine andere Auserwählte gab, einen anderen Duft oder ob Gremaldo log. Vieles war verwirrend, aber Berek war der Überzeugung sich in der Höhle des Löwen Klarheit verschaffen zu können.
    Der Weg in die Hölle war natürlich gefährlich, vor allem für einen sterblich gewordenen Faun. Aber wenn er genau nach den Anweisungen des Kobolds vorging, würde er es unbeschadet überstehen. Berek war immerhin ein ganzer Kerl, ob hier oder als Gott und niemand hatte gesagt, dass er seinen Auftrag gleich in den ersten Tagen seiner Sterblichkeit erledigen musste. Ein wenig Zeit konnte er sich da sicherlich herausschinden, ganz egal ob er nun neuerdings ein Verfallsdatum mit sich schleppte oder nicht. So schnell starben diese ungewöhnlichen Kreaturen ja wohl auch wieder nicht.
     
    Eilig machte er sich auf den Weg in den nahe gelegenen Wald, wo ein sehr alter Baum eine der unzähligen, getarnten Pforten zur Unterwelt darstellte. Der Kobold hatte ihm den nächstbeste Durchgang beschrieben, obwohl gerade der an manchen Tagen eine ungewöhnliche Instabilität aufzuweisen hatte. Ein Flug ins Nichts konnte da schon mal passieren, doch Berek hatte die Warnung ignoriert, um so rasch als möglich zu jenem Ort zu gelangen, wo er sich Klarheit verschaffen konnte.
    Vor dem Baum sollte er dann diesen dämlichen Zauberspruch heruntereiern, ein paar Verrenkungen mit dem Oberkörper machen und – schwups – wäre er schon mitten in der Hölle. Na, hurra!
    Natürlich hoffte er selbst dort auf einen Sonderstatus und verließ sich da ganz auf die vorherrschenden Gesetze, die vor allem ehemaliger Götter beschützen sollten.
    Gott segne diese himmlischen Gesetze! dachte er schelmisch, obwohl ihm eigentlich gar nicht zum Lachen war. Gesetze hin oder her, Raxos war das beste Beispiel dafür, dass sie gebrochen werden konnten. Vollkommen war daher nichts und wenn Berek ehrlich war und an Gremaldo und seine Dämonenschar dachte, fühlte er mittlerweile sogar richtige Angst.
    „Verfluchte Sterblichkeit!“, ärgerte er sich, als er den Anfang besagten Waldes erreichte. Während er noch mit großen Schritten in das geheimnisvolle Grün eintauchte, versuchte er erneut seine Angst beiseite zu schieben.
    Es war ein Mischwald mit wenigen Eichen, aber vielen Tannen und Fichten. Der Weg war gut gepflegt, aber nicht oft benutzt. Für Berek war der Grund dafür schon nach dem ersten Schritt klar. Dieser Teil des Waldes war so dicht und dunkel, dass er besonders unheimlich wirkte.
    „Vergänglichkeit bringt viel zu viel Angst mit sich!“, rief er einem verdutzten Specht zu, der sofort zu klopfen aufhörte und abschätzen wollte, ob der eigenartige

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