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Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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abzudecken.
    „Der Faun ist abgehauen und mit ihm seine angeblich Auserwählte. Keiner weiß wohin. Außerdem haben unsere Späher ausgekundschaftet, dass im Himmel derzeit die Hölle los ist. Tschuldigung für die zweideutige Wortwahl.“ Gremaldo verdrehte die Augen. Plappernde Dämonen waren ihm ebenso ein Gräuel wie versagende. Mit einer schlichten Handbewegung versengte er dem Kerl die lange Nase.
    „Au! Herr ... ich ... auweh!“, jaulte der Betroffene und hielt sich den kohlrabenschwarzen Zinken. „Der Richter ist tot ... ermordet!“, schrie er aus Leibeskräften, nur um einer weiteren Verbrennung zu entgehen. Dabei fächelte er sich schnell Luft zu, nur um festzustellen, dass seine Nase dadurch stärker zu glimmen begann. Dämonen waren eben nicht gerade die Hellsten (in mehr als nur einer Bedeutung) und kannten sich mit den üblichen Gesetzmäßigkeiten von Feuer im Zusammenhang mit Sauerstoff offenbar nicht aus.
    Gremaldo verdrehte erneut die Augen. Tagtäglich musste er sich mit diesem dummen Pack herumplagen, weil sie die Einzigen waren, die ihm im dunklen Reich zur Seite standen, dabei wusste er genau warum dämonisch so viel Wortähnlichkeit mit dämlich hatte.
    „Vermutlich hatte dieser Raxos seine Hände im Spiel ...“, zischte der leicht verkohlte Kerl während er sich nun über die Handfläche schleckte und seine Nase mit grünlicher Spucke kühlte. Immerhin hatte er das mit dem Sauerstoff endlich kapiert. Doch Gremaldo konnte keine Lernfähigkeit in seinem Untergebenen erkennen. Wehleidige Dämonen waren ihm nämlich genauso ein Gräuel wie feige oder schwatzende.
    „Die haben dort oben keinen blanken Schimmer, wie so etwas Unverfrorenes passieren hatte können! Ein Mitglied des königlich-himmlischen Reiches ist immerhin tot! Wer hätte gedacht, dass so etwas überhaupt möglich ist? Von wegen, unsterblich! Pah! Diese Luschen!“
    „HA!“, schrie Gremaldo und fuchtelte mit seinen langen Fingern vor dem qualmenden Gesicht des Dämons herum. Seine Rache an Heidelbert war zwar nicht länger durchführbar, aber das Endergebnis trotzdem recht ansehnlich. Sein Erzfeind war tot! Und die einzige Frage, die jetzt noch von Interesse war, lautete, warum er nicht selbst auf die geniale Idee gekommen war, einen Mordanschlag an ihm zu verüben. Aber wer hätte auch je geahnt, dass solch eine Dreistigkeit dort oben überhaupt möglich war? Alleine diese Information war ja schon Gold wert. Ab nun konnten sich die hohen Herren und Damen nicht mehr weiter auf ihren fetten, himmlischen Hintern ausruhen, denn ab nun hatten sie die Kraft der Dämonen zu fürchten.
    „Geh! Lass deinen Zinken behandeln und dann finde heraus, wo dieser verfluchte Tadeos steckt!“, schrie Gremaldo und winkte den jammernden Untergebenen fort.
    Seine Wut verrauchte zwar allmählich, aber seine Gedanken kreisten ständig um die veränderte Ordnung im Universum. Heidelbert hätte von ihm gequält und bestraft werden sollen, doch die Ereignisse der letzten Stunden erforderten einen kompletten Relaunch seiner Pläne. Raxos war ein hinterlistiger Mordanschlag durchaus zuzutrauen, doch von Gift und „kurzfristiger Sterblichkeit“ hatte der Söldner mit Sicherheit keine Ahnung. Irgendjemand hatte also die Fäden in der Hand und sie geschickt zu ziehen gewusst.
    Doch wer konnte es sein, hinterlistig und gemein? Der kleine Reim zauberte ein diabolisches Lächeln auf seine Fratze. Die Umstände hatten sich verändert, doch im Prinzip waren die neuen nicht unerquicklich. Schließlich war seine Gilde gewohnt, ständig neue Herausforderungen anzunehmen ... im Gegensatz zu den göttlichen Weicheiern am anderen Ende des Universums.
    Mit deutlich weniger Wut bewegte er sich nun durch die verkohlten Gänge seines Palastes, um noch einmal zum ehemaligen Gefangenenzimmer der Sterblichen zurückzukehren. Alleine dort konnte er nach Spuren und Hinweisen suchen, denn dieses Mal würde er sich Zeit lassen, um keine noch so kleine Spur zu übersehen.
     
    Im Zimmer roch es stark nach teuflisch erfreulichen Dingen. Sex war selbst für seelenlose Wesen eine durch und durch erstrebenswerte Wonne. Gremaldo wunderte sich nur, dass er diese Zeichen zuvor kaum wahrgenommen hatte. Rachsüchtige Wut und teuflisches Feuer hatten ihn offenbar geblendet und unzugänglich gemacht für Hinweise, die – neben der starken sexuellen Energie – in diesem Zimmer zu finden waren.
    „Verfluchter Tadeos! Du hast keine Ahnung mit wem du dich hier angelegt hast!“,

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