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Dornenliebe

Titel: Dornenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feher
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veranstaltet. Aber das ist doch alles ein Traum! Der Typ, die Wohnung … Luna, du kommst nichts ahnend nach Berlin und greifst gleich den begehrtesten Typen der ganzen Szene ab. Ich wäre nicht so zögerlich, wenn sich mir so eine Chance bieten würde. Sei doch nicht blöd.«
    Luna beugt sich vor. »Er hat sogar gesagt, dass er mich liebt«, verrät sie im Flüsterton. »Geht das nicht ein bisschen zu schnell? Vor knapp zwei Wochen wusste ich nicht mal, dass es ihn gibt.«
    »Luna.« Sarah zieht sich die Lippen mit einem Pflegestift nach. »Bis Falk mal jemandem eine Liebeserklärung macht … also ehrlich. Soweit ich weiß, hat er das noch nie getan. Den musst du dir warmhalten! Oder bist du nicht richtig in ihn verliebt?«
    Luna überlegt. Sieht Falks Gesicht vor sich, fühlt wieder seine Arme um ihren Körper geschlungen, vernimmt seine zärtlich geflüsterten Worte an ihrem Ohr, fühlt seinen Atem, seine Küsse. Sie muss nicht heute entscheiden, wie es weitergehen soll. Einfach genießen, das Geschenk dieser Liebe annehmen, die über sie beide gekommen ist wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt.
    »Doch«, gesteht sie schließlich. »Doch, sehr sogar. Vielleicht machen wir uns deshalb alles ein bisschen kompliziert. Weil alles noch so neu für uns ist, so gewaltig. Eigentlich hast du recht. Es ist einfach nur schön mit Falk.«

    An Lunas erstem Tag an der Uni besteht Falk darauf, Luna mit dem Auto hinzufahren.
    »Musst du nicht zur Arbeit?«, fragt sie ihn beim Frühstück in ihrer Wohnung, sie weiß, dass er normalerweise um neun Uhr ins Büro fährt. »Wegen mir sollst du nicht zu spät dran sein.«
    »Das ist alles geregelt«, antwortet Falk. »Du bist wichtiger als die neuen Kanzleiräume für Herrn Rechtsanwalt von Hartenstein.«
    Luna lächelt, weiß nicht, was sie antworten soll, schwankt innerlich zwischen Rührung und Verunsicherung. Als Falk im Bad ist, schickt sie rasch eine SMS an Sarah, um ihr Bescheid zu geben, eigentlich haben sie miteinander vereinbart, sich am Fehrbelliner Platz zu treffen und von dort aus mit der U3 gemeinsam zur Uni zu fahren. Durch den gemeinsamen Nachmittag in der Stadt ist ihr Sarah bereits etwas vertrauter geworden, und Luna verspürt Erleichterung bei der Gewissheit, wenigstens einen Menschen zu kennen in dem Dschungel aus Professoren, Tutoren, Assistenten, Kommilitonen, der ab heute ein Teil ihrer Welt sein wird, ein bedeutender Teil, der mehr von ihrer Zeit beanspruchen wird als Falk. Hoffentlich nimmt sie es mir nicht übel, denkt sie; zuerst mein plötzlicher Abgang mit Falk auf der Party bei Johannes, und jetzt lasse ich sie schon wieder hängen. Aber so wie Sarah immer über Falk spricht, hat sie bestimmt Verständnis.
    Sarahs Antwort erhält sie im selben Moment, als Falk zurückkommt. Luna hat gerade begonnen, den Tisch abzuräumen, und bemerkt nicht sofort, dass ihr Handy auf dem Tisch vibriert und das Display aufleuchtet. Mit zwei raumgreifenden Schritten ist Falk zur Stelle und nimmt es auf.
    »Mit wem schreibst du heimlich Nachrichten?«, fragt er
und hält das Handy so, dass Luna keinen Blick auf das Display erhaschen kann. Mit hochgezogenen Augenbrauen und abwartendem Blick sieht er sie an. Luna streckt ihre Hand nach dem Handy aus, doch Falk hält es fest umklammert.
    »Wieso heimlich? Mit niemandem«, beeilt sie sich zu erklären und erzählt ihm von der Vereinbarung mit Sarah. »Ich muss wissen, was sie geschrieben hat, damit wir wenigstens vor dem Haupteingang aufeinander warten können! Komm, Falk, gib schon her.«
    »Sarah, soso. Warum hast du ihr nicht geschrieben, als ich noch im Zimmer war?« Falk hält das Handy noch immer fest.
    »Weil ich die Zeit überbrücken wollte. Solange du da warst, haben wir uns doch miteinander unterhalten. Bitte, Falk, ich muss wissen, was sie geantwortet hat. Vielleicht ist sie längst am Fehrbelliner Platz und wartet auf mich und hat jetzt gelesen, dass ich nicht komme - ich will sie nicht verärgern, das hätte sie nicht verdient.«
    »Und wenn die SMS nicht von ihr ist?«
    »Sie kann nur von ihr sein, alles andere wäre Zufall, aber dann kann sie auch höchstens von meiner Mutter oder einer von meinen Freundinnen aus Remscheid stammen. Gib mir jetzt bitte mein Telefon zurück.«
    »Warum so dringend? Doch Geheimnisse?«
    »Nein«, antwortet sie, verflucht sich insgeheim selbst dafür, dass sie nicht aufgepasst hat, nicht vorher angekündigt hat, an Sarah schreiben zu wollen. Allmählich müsste sie es besser

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