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Dornröschens Erwachen

Dornröschens Erwachen

Titel: Dornröschens Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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wi e si e befürchte t hatte : D a ware n Männe r und FrauenihreseigenenRanges,alleinweißen,goldverbrämt e nSamtoderfrohe,festliche Farbe n gekleidet . Si e wagt e nicht , si e z u betrachten , un d spürte , da ss di e Röt e wiede r ihre Wangenüberzog.Zumersten Mal warsieversucht,sichvordemPrinzenniederzuwerfenund ihnzubitten,ermögesievordenBlickenschü t zen.
    SiebeiderLandbevölkerung,dienurBewunderungfürDornröschenübrighatteundfürdie si e bal d ein e Legend e sei n würde , zu r Scha u z u stellen , wa r ein e Sache . Jetz t abe r konnte
si e da s Gelächte r un d di e hochnäsige n Kommentar e scho n fas t hören , di e s ieganz ohne Zweife l erwarteten . E s wa r unerträglic h fü r sie.
    Al s de r Prin z abstieg , befah l e r ihr , sic h au f di e Kni e niederzulassen .
    Au f Hände n un d Knien , sosagteerleise,solltesiedasletzteStückdesWegesinsSchlosszurücklegen.
    Dornrösche n   erstar r te;     heiße     Röte     schoss     ihr     ins     Gesicht.     Dennoch     gehorchte    sie unverzüglich . Au s de n Augenwinkel n sa h si e di e Stiefe l de s Prinze n z u ihre r Rechten . Sie bemüht e sich , nich t hinte r ih n zurückzufallen , währen d si e di e Zugbrück e überquerten.
    Si e wurd e durc h eine n   großen , dunkle n Korrido r geführ t un d wagt e nicht , de n Blic k zu
heben , wen n si e auc h überal l u m sic h heru m reichbestickt e Gewände r un d glänzend e Stiefel erkenne n konnte . Link s un d recht s verbeugte n sic h Edelmänne r un d Dame n vo r ihrem Prinzen. Geflüsterte     G rüße     waren     zu     hören,     Kusshändchen    wurden     geworfen,     und Dornröschenwarnacktundkrabbelte
aufHändenundKnienwieeinwildesTier.
    DochnunhattensieendlichdenEingangderGroßenHalleerreicht,einesRaumes,derviel weitläufige r un d düstere r wa r al s irgendeine r i n ihre m eigene n Schloss . I m Her d prasselt e ein gewaltige s Feuer , obgleic h di e Sonn e war m durc h hohe , schmal e Fenste r hereinschien. Edelmänne r un d vornehm e Dame n drängte n sic h a n ih r vorbe i un d strömte n schweigen d auf
di e langen , hölzerne n Tisch ezu,aufdenenTellerundGläserstanden.DerDuftdesMahles hin g schwe r i n de r Luft.
    UnddannsahDornröschen
dieKönigin.
    Ih r prächtige r Stuh l stan d au f eine m erhöhte n Podes t a m End e de r Halle . Au f dem verschleierte n Haup t tru g si e ein e golden e Krone , un d di e geschlitzte n Ärme l ihre r grünen Rob e ware n mi t Perle n un d goldene n Stickereie n verziert . Mi t eine m Fingerschnippe n leitete de r Prin z si e dorthin . Di e Königi n hatt e sic h erhobe n un d umarmt e nu n ihre n Sohn , de r vor de m Podes t stand.
    „Ei n Tribut , Mut t er , au s de m Lan d jenseit s de r Berge , un d da s Anmutigste , wa s wi r seit langemeroberthaben,wennichmichrechterinnere.EsistmeineersteLiebessklavin,und ic h bi n seh r stolz , da ss ic h si e fü r mic h gewonne n habe.“
    „Da s kanns t d u auc h sein“ , erwidert e d i eKöniginmiteinerStimme,diesowohljugendlich al s auc h kal t klang .
    Dornrösche n wagt e nicht , z u ih r aufzusehen . Abe r di e Stimm e des
Prinze n jagt e ih r eine n noc h größeren Schrecke n ein .
    „Mein e erst e Liebessklavin.“
    Dornröschenerinnertesich   an   die   merkw ürdige n Bemerkungen , di e de r Prin z übe r die Dienstzei t ihre r Elter n i n diese m Lan d gemach t hatte , un d daran , da ss e r si e s o mitleidig betrachte t hatte . Un d plötzlic h spürt e sie , da ss sic h ih r Herzschla g beschleunigte.
    „Exquisit,wirklichexquisit“,lobtedie   Königin.„Aber   der   ganze   Hofstaatmuss   sie   sich ansehe n können . Lor d Gregory! “ Si e vollzo g ein e affektiert e Geste.
    Allgemeine s Gemurme l erho b sich . Un d Dornrösche n sah , da ss sic h ihne n ein großgewachsener , grauhaarige r Man n näherte , wen n si e sei n Gesich t a uchnichtgenauzu sehe n vermochte . E r tru g weich e Lederstiefel , dere n Stulpe n mi t feinste m sibirische m Pelz gefütter t waren.
    „Si e solle n da s Mädche n anschaue n .. .„
    „Abe r Mutter“ , protestiert e de r Prinz . „Unsinn , das gemein e Vol k ha t si e auc h bewundert . Wi r werde n si e betrachten!“ , entgegnet e di e Königin.
    „Sollsiegeknebeltsein,Hoheit?“fragtederhochgewachseneMannmitdenpelzgefütterten Stiefeln.
    „Nein, dasistnichtnötig.
Strafe siejedoch,wennsiespricht oder schreit.“
    „Das Haa r - diese s Haa r bedec k t si e j a völlig“ ,

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