Dornröschens Erwachen
Prin z Alexi . jede n Ta g seh e ich , wi e e s wirkt. Bal d wirs t d u glauben , da ss nicht s un d nieman d di r etwa s anhabe n kann.“
Ih r Pulsschla g gin g schneller . Lor d Stefan , de r a n de r Tafe l saß , wirkt e verlasse n und einsam . De r Prin z hingege n wa r selbstsiche r wi e immer . „Wa s d u brauchst , is t eine ordentlicheLektion ...„,flüsterte Gregory inscharfemTon.
„D u meins t doc h nich t da s Dorf , edle r Herr! “ entfuh r e s Dornröschen .
„Nein , n i chtdas
Dorf!“BeidemGedankenwareroffensichtlichschockiert.„Undseinichtsoschnippisch un d frec h z u mir . D u weißt schon , wa s ic h meine ! Di e Hall e de r Strafen. “
„Ah , dei n Reich, in d emduderFürstbist“,flüsterteDornröschen.
Abererhörtesien i cht . Wi e nebenbei hatt e de r Prin z mi t de n Finger n geschnappt , u m si e z u sic h z u beordern . Si e nähert e sich aufHändenundKnien,hieltabergleichdaraufwiederinne.
„Weiter!“zischteGregoryihr zu . De r Prin z hatt e e s noc h nich t bemerkt.
Alseraberden Kop f wandt e un d verdrießlich z u ih r herübersah , verharrt e si e imme r noch, denKopfgesenkt,dieAugenaufihngerichtet.AlssiedenZorninseinerMienesah,drehte si e sic h plötzlic h heru m un d krabbelt e au f Hände n un d Knie n a n Gregor y vorbe i i n den Korr i dor.
„Hal t si e auf , hal t si e auf ! „ schri e de r Prinz . Un d al s Dornrösche n i m Augenwinkel Gregory s Stiefe l nebe n sic h wahrnahm , spran g si e au f un d wollt e davonlaufen . Gregory erwischt e si e a m Haar , un d si e schri e auf , al s e r si e zurückri ss un d sic h übe r di e Schulter warf . Si e tra t mi t de n Füßen , hämmert e mi t de n Fäuste n au f seine n Rücke n un d weinte hysterisch.
Zwar hörte sie die wütende Stimme des Prinzen, aber sie konnte die Worte nicht verstehen , un d al s Gregor y si e z u seine n Füße n absetzte , lie f si e wiede r davon . Zwe i Pagen ranntenihrnach
undhieltensiefest.
Si e sträubt e sic h mi t alle n Kräften , al s ma n si e ban d un d knebelte . Wohi n si e gebracht wurde , wusst e si e nicht ; e s wa r dunkel , un d de r We g führt e übe r Treppe n hinab . Panik
erfüllt e sie , un d gleichzei t i g bemächtigt e sic h ihre r ei n Gefüh l tiefe r Reue.
I n de r Hall e de r Strafe n würd e ma n si e a n de n Balke n häng e un d wen n si e nich t einma l das aushielt , wi e sollt e si e dan n da s Dor f ertragen?
Doc h noc h eh e di e Sklavenhall e erreich t war , fühlt e si e sic h vo n ei n e r seltsame n Ruhe erfüllt . Di e beide n Page n warfe n si e i n ein e dunkl e Zelle . Di e Fessel n schnitte n Dornröschen
in s Fleisch , al s si e au f de m kalte n Steinbode n lag.
Ei n Gefüh l ruhige r Heiterkei t erfüllt e si e jetzt . Trotzde m weint e si e weiter . Ih r Geschlecht
schie n i m Rhythmu s ihre r Seufze r z u pochen . U m si e heru m herrscht e Grabesstille.
De r Morge n nahte , al s si e geweck t wurde . Au f Gregory s Gehei ß löste n di e Page n ihre
Fessel n un d hobe n si e hoch , bi s si e au f unsichere n Beine n stand . Gregor y versetzt e ih r einen
Schla g mi t de m lederne n Riemen.
„Schändlic h verwöhnt , Prinzessin! “ zischt e er , doc h Dornrösche n wa r vo n eine m schläfri g warmenGefühldesBegehrensbeherrschtundträumtevomDorf.Einpaarmalstießsie eine n leise n Klagelau t aus , al s sein e wütende n Schl ä g e si e trafen . Ungläubi g merkt e sie
dann , wi e di e Page n si e wiede r knebelte n un d ihr e Händ e hinte r de m Nacke n fesselten . Sie musst e in s Dorf!
„O Dornröschen , Dornröschen“ , hört e si e plötzlic h Juliana s klagend e Stimme . „Warum hattest
duAngst? Warum versucht es t d u fortzulaufen ? D u wars t s o stark , s o gu t gewesen, mei n Liebling.“
„Arrogan t un d verwöhn t is t sie“ , wettert e Gregor y wieder , währen d di e Page n si e durch
da s offen e To r trieben . Übe r de n Bäume n graut e de r Morgenhimmel . „Absichtlic h has t du da s getan! “zischteihrGregoryinsOhr,alsersievorsichher peitschte.„Aberichsagedir, da s wirs t d u bereue n un d noc h bitterlic h weinen . Un d nieman d wir d da sein , de r dic h hört.“
Dornröschenbemühte
sich,nichtzulächeln.Aberhättendieanderen
einLächelnbe m erkt, d a si e doc h di e grausam e Lederkandar e i m Mun d trug ? E s wa r unwichtig . Si e lie f unter
Gregory s wuchtige n Hiebe n a n de r Maue r de s Schlosse s
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