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Dornröschens Erwachen

Dornröschens Erwachen

Titel: Dornröschens Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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sagt e de r Mann , währen d e r Dornröschen aufho b un d   ihr e   Händ e übe r de n   Kop f legte .
    Ih r   nackte r Körpe r wa r   de n   Blicke n aller hoffnungslos
ausgesetzt,undDornröschen konntenichtanders- ih r kame n di e Tränen . Sie sa h jetz t di e   Königi n gena u,obwohlsiedasgarnichtwollte.UnterdemSchleierwar schwarzes Haarzuerkennen. DielangenLockenreichten bisüberdieSchultern, undihre Augenwarensoschwarzwie die Augendes Prinzen.
    „LassihrHaar,wieesist“,befahlderPrinzbeinaheeifer s üchtig.
    „Oh,erwirdmichverteidigen!“dachteDornröschen.
    DochdanngabderPrinzselbstden Befehl:„HebtsieaufdenTisch,damitallesiebewundernkönnen.“
    Der   Tisch   war   rechteckig   und   stand   in   der   Mitte   der   Halle   wie   ein   Altar.   Sie   wurde
gezwungen,a u f de m Tisc h z u knien , da s Gesich t z u de n Throne n gewandt , au f dere n einem derPrinzseinenPlatznebenseinerMuttereingenommenhatte.Raschlegtedergrauhaarige ManneinengroßenBlockausglattemHolzvorsiehin.SiemusstesichmitdemBauch daraufl e gen , währen d e r ihr e Kni e wei t auseinanderdrückt e un d dan n ihr e Bein e ausstreckte,
s o da ss di e Kni e nich t meh r de n Tisc h berührten . Ihr e Fu ß - un d Handgelenk e wurde n mit LederriemenandieTischkantengefesselt.DornröschenverbargihrGesicht,sogutsie ko nnte , un d weinte.
    „D u wirs t gan z stil l sein“ , zischt e ih r de r Man n mi t eisige r Stimm e zu , „Ode r ic h sorg e selbst dafür,dassdukeinenLautmehrvondirgibst.MissverstehedieMildederKöniginnicht.Sie lässtdichnurdeshalbnichtknebeln,weilesdieEde lleut e amüsiert , de n gequälte n Zu g um deinen Mundzubetrachten!“
    Zu   DornröschensEntsetzenhob   er   ihr   Kinnan   und   legtees   auf   einenlangen,dicken, hölzernen Klotz,sodassesihrunmöglich
war,denKopfzusenken. Siebemerkte, dassdie Höfling e vo n de n Ba nketttafelnaufstanden,unddasriesigeFeuer,dasimKaminloderte. Lord   Gregory,   der   Mann   mit   dem   hageren,   schmalenGesicht   und   den   grauen   Augen, erschieninihremBlickfeld.FüreinenMomentglaubteDornröschen, dassindiesenAugenso
etwaswie Zärtlichk ei t aufschimmerte.
    Ei n Schaude r durchlie f sie , al s si e dara n dachte , welche s Bil d si e de n Leute n bo t - ausgestreckt inSichthöhederNeugierigen...Dornröschen
versuchte, ihreSeufzerzu unterdrücken,indemsiedieLippenzusammenpresste.Nicht einmalihrHaarbotihrSchutz.
    „Junges , kleine s Ding“ , murmelt e de r grauhaarig e Man n leise . „D u has t große Angst , aber da s hilf t di r nichts. “ Ein e Spu r vo n Wärm e schie n i n seine r Stimm e z u liegen . „Abe r wa s ist denn schließlich   Angst?   Unentschlossenheit.   Du    suchst     nac h    eine r    Möglichkeit , zu entkommenoderdichzuwidersetzen.Aberesgibtkeine.Verkrampfedichnicht- da s ist nutzlos.“
    Dornröschen bisssichaufdieLippe.TränenliefenihrüberdieWangen.Dennochhatteder Klan g seine r Stimm e beruhigen d au f si e gew i rkt . E r stric h ih r da s Haa r au s de r Stirn . Seine Han d wa r leich t un d kalt.
    „Jetzthaltestill.Allewerden kommen, umdichzubewundern.“
    Dornröschen s Auge n schwamme n i n Tränen . Dennoc h konnt e si e i n einige m Abstan d die beide n Thron e erkennen , au f dene n d e r Prin z un d sein e Mutte r saßen un d i n ruhige m Ton miteinander   sprachen.    Die     Höflinge    waren     jetzt     aufgestanden   und     bewegten    sich gemessene n Schritte s au f da s Podes t zu . Di e edle n Herre n un d Dame n verbeugte n sic h vor derKöniginunddemPrinzen, ehesiesichDornröschenzuwandten.
    Dornrösche n fühlt e sic h imme r unbehaglicher . E s schien , al s würd e di e Luf t wi e gierige Händ e übe r ihre n nackte n P o un d da s Haa r zwische n ihre n Beine n streichen . Verzweifelt bemüht e si e sich , de n Kop f z u senken , abe r di e hölzern e St ü tz e wa r unnachgiebig . S o blieb ihrnur,denBlickzusenken.
    DieerstenEdelleutewarenschonganznahegekommen.DornröschenhörtedasRascheln
ihrerKleider,sahdasSchimmerndergoldenenArmbänder.DieseSchmuckstückewarfen da s Lich t de s Feuer s un d d er Fackel n zurück . Da s Bil d de s Prinze n un d de r Königi n flackerte vo r ihre n Augen.
    EinStöhnenentfuhrihr.
    „Still , Teuerste“ , raunt e de r grauäugig e Mann . Un d au f einma l empfan d si e e s al s sehr tröstlich , da ss e r s o nah e be i ih r stand.
    „Nu n scha u au f- z u de ine r Linken“ , fordert e e r si e jetz t auf , un

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