Dornröschens Erwachen
Sklaven.DiebeidenhatteneinenweitenVorspru n g vo r ihr.
IhreKehlebranntehöllisch,ihrwundesFleischnichtminder.
„Schneller, Dornröschen, schneller ! Un d he b di e Bein e ei n bissche n höher. “ Julian a san g e s geradezu . „Ah , ja , s o is t es besser.“
Wiederund aufs NeuedurchzucktesieflammenderSchmerz . Da s Padde l saust e auf ihrePobacken undklatschte aufihreSchenkel.
Dornrösche n entran g sic h ei n Aufschrei ; bal d hört e si e ih r eigene s wortlose s Flehen
genaus o lau t wi e de n Hufschla g de s Pferde s au f de m Kiesweg.
E s schnürt e ih r de n Hal s zu ; soga r ihr e F ußsohlen
brannten. Dochnichtstatihrsowehwie derHagelderpeitschenden
Schläge.
Julian a schie n vo n eine m böse n Geis t besesse n z u sein . Har t un d unbarmherzi g trafe n ihre Schläge,dieausallenRichtungenkamen.
WiedererreichtensieeineBiegung.In w eiterEntfernung konnteDornröschen dieMauern de s Schlosse s erkennen . Si e ware n au f de m Rückweg . Bal d würde n si e am baldachinüberspanntenPavillonderKöniginangelangtsein.
Dornröschen s Ate m gin g schwer , doc h wi e di e Reite r vo r ih r verlangsamt e Julian a gnädig denSchrittihresPferdes.Dornröschen warplötzlichleichterumsHerz.Siehörteihreigenes
Schluchzen, spürte,wieihrdieTränenübersGesichtrannen.Verwirrunghattesichihrer bemächtigt.
Ingewisser Weisefühltesiesichplötzlich
beruhigt. Da s konnt e si e nich t verstehen . Obwohl sieglaubte,estunzumüssen,lehntesiesichnichtinnerlich auf.Vielleicht warsiezu erschöpft. Siewusstenureines:SiewareinenackteSklavin,
mitdermannachBelieben verfahrenkonnte.HundertevonEdelleut e n beobachtete n si e amüsiert . Fü r si e wa r si e nur einevonvielen;washiergeschah,warschontausendmal geschehenundwürdewieder passieren . Dornrösche n musst e ih r Beste s tun , ode r si e würd e a n de n Balke n i n de r Hall e der Straf e gebunde n werde n un d z u ni e mande s Nutze n leiden.
„HebdieKnie,meinSchatz“,triebJulianasiean,währendsichihrTempoverlangsamte. „Wenndudichsehenkönntest,exquisit, wirklich! DuhastdeineSachesehrgutgemacht“
Dornrösche n war f de n Kop f nac h hinten . Di e schwere n Züge l streifte n übe r ihre n Rücken,
un d al s da s Padde l si e traf , durchströmt e ei n beinah e wohlige s Gefüh l ihre n Körper . E s war, al s entspann e sic h vo n Kop f bi s Fu ß alle s i n ihr . Wi e hatte n si e gesag t- de r Schmer z würde sieentspannen? Waresdas,wassiegemeint hatten ? Un d dennoch , si e fürchtet e diese Entspannung , dies e Verzweiflung.. . Wa r e s Verzweiflung ? Si e wusst e e s nicht . Si e besaß kein e Würd e meh r i n diese m Moment . Si e sa h sic h selbst , wi e Julian a si e jetz t sicherlic h sah, un d i n de r Ta t wurd e si e ruhige r b e i diese m Gedanke n- wiede r war f si e de n Kop f nach hintenundwölbtestolzdie
Brüstevor.
„S o ist' s recht , brav , brav“ , rie f Juliana . De r ander e Reite r wa r nich t meh r z u sehen.
DasPferdhatteseinenTrabjetztbeschleunigt.WiedersaustedasPaddelhernieder und jagteDornröschenzwischendenTischenhindurch.DieMenschenmengewurdejetztdichter, da s Schlo ss ka m näher . Plötzlic h machte n si e vo r de m Pavillo n halt.
Julian a lie ß ih r Ro ss ein e Vierteldrehun g mache n un d gebo t Dornrösche n mi t ei n paar
leichte n Schlägen,nebenihrAufstellungzunehmen.
Dornröschenschautenichtauf.DennochkonntesiedielangenBlumengirlanden
undden hellenBaldachinwahrnehmen,
dersichleichtimAbendwindblähte.Hinterdem reichgeschmücktenGeländerdesPavillons saßeine g rößere Anzah l vo n Höflingen.
Dornrösche n war , al s steh e ih r ganze r Körpe r i n Flammen . Imme r noc h ran g si e schwer nachAtem. Danndrangen dieStimmenausdemPavillonanihrOhr- si e hört e di e eisig
klare Stimm e de r Königin ; ander e lachten . Dornröschen s Ke h l e brannte , i n ihre n Pobacke n pochte
de r Schmerz . Julian a flüstert e ih r zu :
„Si e is t gan z angeta n vo n dir , Dornröschen . Jetz t küss raschmeinenStiefel,unddannknienieder
undküssedasGrasvordemPavillon. Undtues mitBegeisterung,Mädchen.“
Dornrös c hengehorchte,ohnezuzögern.AlsobWasserdurchsiehindurchströmte,spürte siewiederdieseRuhe,hattedieseEmpfindung von...ja,waswares?Erleichterung? Resignation?
Nichtskannmichretten ,dachtesie.
DieGeräuscheinihrerUmgebungvermengtensichzu
sinnlosemLärm.IhrePobackenschienenvorSchmerzzuglühen,undDornröschenstellte sic h vor , da ss ei n Lichtschei n vo n ihne n
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