Dornröschens Erwachen
brachte.
„Eristsolangsam!“,
klagtesie,„undmöchtejedenMomentgenießen.Undich möcht e rennen! “ jetz t lacht e de r Knecht .
„Un d wa s hab ' ic h davon? “ fuh r si e fort . „Eine TrachtPrügel. Diekönnte ichnochertragen, wennichmichlosreißen könnteundlaufen...„
„D u möchtes t alles! “ erwidert e de r Knecht.
„Undwasmöchtestdu?Erzählmirnicht,dassesdirnichtgefällt,wennichüberundüber vol l Strieme n bin , da ss mi r di e Hau t fas t aufplatzt!“
De r Knech t lacht e fröhlich . E r wa r klei n un d hiel t d i e Händ e hinte r de m Nacken verschränkt.SeinkastanienbraunesHaarfielihmüberdieAugen.
„Ic h ma g alle s a n dir , mein e Liebe“ , sagt e er . „Un d Junke r Gerhard t ma g dic h genauso. Un d nu n sa g ma l etwas , u m Leo s kleine n Lieblin g z u trösten , si e is t s o verängs t igt.“
Da s Mädche n wandt e sic h um , un d Dornrösche n sa h ih r kecke s Gesicht . Si e hatt e etwas schrägeAugenwiedieKönigin,abersiewarenkleiner,undkeineGrausamkeit sprachaus ihnen.Sielächeltemitvollen,rotenLippen.
„HabkeineAngst,Dornröschen“, s agtesie. „Abe r d u brauchs t j a ga r keine n Tros t vo n mir . D u has t de n Prinzen . Ic h hab e nu r Junker Gerhardt.“
Immerwiederwarheiteres
LachenimGartenzuhören.DieMusiker spielten lautund schluge n kräfti g di e Laute n un d Tamburine . Dan n hört e Dornrösche n
ganzdeutlich Hufgeklapper , da s nähe r kam . Ei n Reite r jagt e mi t wehende m Umhan g a n de n Fenstern
vorbei . Sei n Pfer d wa r mi t Silbe r un d Gol d aufgezäumt , s o da ss e s aussah , al s zuckt e ei n Blitz vorüber.
„O endlich , endlich“ , rie f da s Mädchen , da s vo r Dornrösche n stand .
Ander e Reite r kamen. Si e bildete n vo r de r Wan d ein e Reihe , s o da ss Dornrösche n de r Blic k au f de n Garte n fast versperrt
war.Beinahebrachtesieesnichtfertig,zuihnenaufzuschauen.Dochdanntatsie
esundsahprunkvolleEdelmänner undDamen. Mi t de r Linke n hielte n si e di e Zügel , i n der Rechteneinlanges,
rechteckiges,schwarzesPaddel.
„Also , hinein“ , schri e Gregory , un d di e Sklaven , di e i n eine r lange n Reih e gewarte t hatten, wurden in das nächste Gemach gewiesen, wo sie direkt vor der mit einem Bogen überwölbte n Tü r zu m Garte n Aufstellun g nahmen . Dornrösche n konnt e jetz t sehen , da ss ein junge r Prin z a m vordere n End e de r Reih e stand . Da s Pfer d eine s berittene n Edelmanns scharrtevorderTürimSand.
Leoschob
Dornröscheneinwenig zurSeite. „ Jetz t kanns t d u besse r sehen“ , sagt e er.
Undsiebeobachtete,wiederPrinzvortrat,dieHändehinterdemNackenverschränkt. Trompetengeschmette r ertönte , Dornrösche n erschrak . Au s de r Menge , di e hinte r dem Torboge n stand , ka m ei n Aufschrei . De r jung e Sk l avewurdehinausgeschoben undsogleich vondemschwarzen Lederpaddel desberittenen Edelmannes begrüßt.
SofortbegannderSklavezu rennen. De r Edelman n rit t nebe n ih m her , un d da s Klatsche n de s Paddel s dran g lau t un d deutlich herüber.DasGemurmelderMengeschwollan;immerwiedermischtesichLachendarunter.
Verzag t sa h Dornrösche n zu , wi e di e beide n Gestalte n a m End e de s Pfade s verschwanden. Ichkannesnicht,ichkannesnicht,dachtesie.Ichkannnichtsolaufen.Ichwerde hinfallen . Ic h werd e fall enundmeineBlößenbedecken.GefesseltvorsovielenMenschenzu sein,warschrecklichgenug,aberdasistunmöglich...
De r nächst e Reite r stan d scho n bereit ; ma n scho b ih m ein e jung e Prinzessi n zu . Da s Paddel fandseinZiel;diePrinzessinstießeinenkle ine n Schre i au s un d rannte , s o schnel l sie konnte , de n Reitpfa d entlang . De r Reite r folgt e ih r un d hie b au f si e ein.
EheDornröschen
dieAugenvonihnenwendenkonnte,wareinweitererSklaveunterwegs. MitTränenindenAugenverfolgtesiedenvonFackeln
beleuchtetenPfad,derzwischen
hoch gestimmtenEdelleutenfastendloszwischendenBäumenhindurchzuverlaufenschien.
„Also , Dornröschen , d u siehst , wa s z u tu n ist . Wein e nicht ; wen n d u weinst , wir d e s schwer
fü r dich . D u muss t all e dein e Gedanke n darau fkonzentrieren, mitdenHändenhinterdem Nacke n s o schnel l wi e möglic h z u laufen . D u muss t di e Kni e gan z hoc h hebe n un d darfs t nicht versuchen , de n Schläge n z u entgehen . Si e werde n dic h treffen , wa s d u auc h tust . Abe r ich warn e dic h-ganzgleich,wieoft ic h di r da s jetz t sage , d u wirs t versuchen ,
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