Dornröschens Erwachen
davonzulaufen. Da s is t da s Gemeine . Bemüh e dich , Haltun g z u bewahren.“
Ei n weitere r Sklav e macht e sic h au f de n Weg , dan n noc h einer. PlötzlichwarennurnochdreiSklavenvorihr.
„Nein , ic h kan n nich t .. . „ , kl a gt e sie.
„Unsinn, meine Teuerste,dubrauchst nurdemPfadzufolgen.Erwirdsichlangsam
vordir auftun ; d u wirs t di e Biegunge n rechtzeiti g sehen . Bleib e nu r dan n stehen , wen n ei n anderer vordirstehen gebliebenist.VonZeitzuZeithältdieReihean, d ennwenndieSklavenbei derKöniginankommen,müssensiestehenbleiben, umTadeloderLobzuempfangen.Sie befindetsichindemgroßen PavillonzudeinerRechten; schaunichthin,wenndu
hinausgehst, sonsterwischtdichsofortdasPaddel.“
„Obitte,mir wir d schwindlig , ic h kann nicht,ich...„
„Dornröschen, Dornröschen“, riefdiehübschePrinzessinvorihr.„Folgenur meine m Beispiel.“
Un d Dornrösche n merkt e entsetzt , da ss nu r noc h diese s Mädche n übriggebliebe n war. Ein weiterer Reiter erschien. Es war de r ältlich e Junke r Gerhardt . Betroffe n sah Dornröschen
zu,wiediehübschePrinzessinhinauslief, dieerstenSchlägeerhieltundmit
hohen HebungenderKnieneben
ihmherlief.Sosehrsieauchklagte,dieSchlägeklatschten laut und ohneErbarmenaufsie ein.
DornröschenwurdezurSchwellegeführt.ZumerstenMallagderHofinseinerganzen Größe vorihr.DutzendevonTischenstanden aufderWiese herum undwaren auchnocham Waldran d z u finden . Überal l bewegte n sic h Diene r un d nackt e Sklaven . De r Par k w a r vielleicht dreimalsogroß,alserihrvomFensterauserschienen war.
Beialler Erregungfühltesiesich kleinund bedeutungslos.Siekam sich verlorenvor–ohne Name n un d ohn e Seele . Wa s bi n ic h jetzt , hätt e si e denke n können , abe r si e konnt e nicht d e nken . Wi e i n eine m Alptrau m sa h si e di e Gesichte r derer , di e ih r a m nächste n waren. Edelleut e verrenkte n sic h di e Hälse , u m eine n bessere n Blic k au f de n Reitwe g z u haben . In einigerEntfernung ragtederPavillonderKöniginauf.ErwarmiteinemBaldachin überdacht undmitBlumengeschmückt.
MühsamholteDornröschenAtem.Alssieaufschaute,sahsieaufeinemPferdJulianas Gestalt . Dornrösche n schosse n Träne n de r Dankbarkei t i n di e Augen , wei l e s Julian a wa r und niemandanderer.Freilichwusstesie,dassJu l ianasievielleichtbesonders heftigschlagen
würde, umihrerPflichtzugenügen.
Da s Haa r de r schöne n Lad y wa r mi t Silberfäde n verflochten , auc h ih r Umhan g schimmerte silbern . S o wi e si e i m Damensit z dasaß , wirkt e es , al s se i si e mi t de m Satte l verschmol z en. IhreHandhielteinPaddel;umsHandgelenk
hattesiesichdieamStielbefestigte Schlaufe geschlungen.Sielächelte.
Dornrösche n lie f los , spürt e de n Kie s unte r ihre n Hufeisen , hört e nebe n sic h da s Stampfen desPferdes. Si e glaubte , e s se i nich t mögl i ch , ein e solch e Erniedrigun g z u ertragen . De r erst e Schlag klatscht e au f ihre n nackte n Hintern . E r wa r s o heftig , da ss e r si e fas t au s de m Gleichgewicht warf . Stechende r Schmer z jagt e durc h ihr e Glieder . Fas t besinnungslo s rannt e sie , s o schnell di e Bein e s i e trugen.
Das StampfenderHufe hallteihrinden Ohren.Wiederund wieder trafsiedasPaddel,warf si e manchma l fas t u m un d trie b si e vorwärts . Dornrösche n merkte , da ss si e zwischen zusammengebissenenZähnenlautheulte.Nurnochverschwommennahmsied i e Fackeln wahr , di e ih r de n We g wiesen . Un d si e rannt e un d rannte , doc h e s ga b kei n Entkommen.
Hatt e Le o si e nich t gewarnt ? Imme r wiede r tra f si e da s Paddel , un d jedes M al wa r e s ein Schock , wei l si e stet s vo n neue m gehoff t hatte , sic h de n Schläge n entziehe n z u können . Sie nahmdenGeruchdesPferdeswahr,undalssieunwillkürlich nachlinksundrechtsschaute, sa h si e z u beide n Seite n vo n Fackel n beleuchtete , üppi g gedeckt e Tische . Di e Edelleute tranken,aßenundlachten.Vielleichtwandtensiesichauch z wischendurch um,umsiezu beobachten -Dornröschenwussteesnicht.SchluchzendversuchtesiesichvordenSchlägen
zuretten, dieimmer wuchtigeraufsieniederprasselten.
„Obitte,bitte,edleJuliana“,wolltesieaufschreien,wagteesabernicht,umGn a d e zu bitten.AlssieaneineBiegung desPfadesgelangtwar,sahsienurnocheinegrößere Menge vo n Höflingen , di e a n de n Tische n schwelgten . Undeutlic h erkannt e si e vo r sic h de n nächsten Reitermitseinem
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