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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Sitz hoch, legte die Arme um sie und küsste sie leidenschaftlich. »Das habe ich jetzt gebraucht.« Er löste sich nur zögernd von ihr.
    »Ist was passiert? Hat dich jemand geärgert?« Nicht, dass ihr diese Art von Begrüßung missfiel – ganz im Gegenteil. Doch dass er in ihr Büro spazierte und sie in den Arm nahm, war noch nicht vorgekommen.
    »Die Polizei war gerade da und hat mich noch mal zu Lundgrens Verschwinden befragt.« Er lehnte sich gegen die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe das natürlich schon geahnt. Trotzdem ist es ein Schock.«
    »Was ist los?«
    »Sie haben eine Leiche gefunden, in der Nähe der Kakolat-Wasserfälle. Höchstwahrscheinlich ist es Tjorven Lundgren. Jedenfalls der Kleidung und dem Aussehen nach zu urteilen. Oder nach dem, was man nach der langen Zeit im Freien und bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit noch so erkennen kann … Ich werde ihn identifizieren müssen.«
    »Kann Gallagher das nicht besser als du?«
    »Der drückt sich gern, wenn es ernst wird. Außerdem fühle ich mich für Lundgrens Tod irgendwie mitverantwortlich.«
    Julia schnaubte. »Lundgren war ein erwachsener Mann. Wenn auch in mancher Hinsicht ein Chaot, wie ich aus den Unterlagen schließe, die er hinterlassen hat. Du bist hier nicht für alles verantwortlich, Robert.«
    »Für die Sicherheit der Mitarbeiter aber schon. Ich bin nicht nur für die IT, sondern auch für die physische Sicherheit der Leute hier verantwortlich, auch wenn ich da mit dem Werkschutz zusammenarbeiten muss.«
    »Muss?«
    Er zögerte. »In gewissen Bereichen sind die Zuständigkeiten nicht klar umrissen.«
    »Macht dir jemand einen Vorwurf wegen Lundgrens Tod?«
    »Noch nicht. Aber nun haben wir wohl eine Leiche. Mal sehen, wie es wird, wenn Norman Coulter nach einem Sündenbock sucht, den er dem Vorstand präsentieren kann.«
    Julia zuckte leicht zusammen, als sie an die Vorstandsmitglieder von Serail Almond dachte, vor allem an eines von ihnen. »Du brauchst wirklich ein wenig Aufmunterung«, sagte sie und schloss ihn in die Arme – auch, um sich selbst abzulenken. Sie küssten sich wieder, aber Julia merkte, dass er nicht richtig bei der Sache war. Ihr Bildschirm oder, besser gesagt, das, was darauf zu sehen war, schien ihn abzulenken.
    »Ist das einer von Lundgrens Plänen?«, fragte er.
    Julia seufzte. Sie deutete lustlos auf die technische Zeichnung. »Wenn er mich persönlich hätte einweisen können, wäre es wahrscheinlich einfacher: Nun muss ich oft erst mal raten, was Sache ist: Es gibt mehrere Fassungen der technischen Pläne, ohne dass man erkennen kann, welche die aktuellste ist. Außerdem scheinen einige Teile der Anlage redundant zu sein. Wegen der häufigen Stromausfälle hier ist sie ja oft nicht funktionstüchtig. Aber es gibt anscheinend auch Klimaschächte, die ins Leere laufen, zum Beispiel hier im Bereich des alten Labors. Ein Teil der unterirdischen Räume soll während eines Monsunregens mal unterspült worden und eingestürzt sein. Der Rest wird noch als Lager genutzt. Ich nehme an, entweder ist das von Lundgren falsch dokumentiert worden, oder er hat einfach die Pläne seines Vorgängers übernommen, ohne es nachzuprüfen.«
    »Woher weißt du das mit dem alten Labor?«
    »Das hat Milan mir erzählt. Milan Gorkic. Er hat viel mit Lundgren zusammengearbeitet.«
    »Würdest du sagen, dass Lundgrens Zeichnungen mit der Realität übereinstimmen?«
    Julia nickte nachdenklich. »Die Zeichnungen scheinen mir weitgehend den Tatsachen zu entsprechen. Lundgren hat sich aber wohl über ein paar Unstimmigkeiten gewundert, die die Anlage selbst betreffen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich begnüge mich nicht damit, am Schreibtisch zu sitzen, weißt du. Ich prüfe das eine oder andere auch gern mal vor Ort nach.«
    »Darüber sollte ich eigentlich Bescheid wissen.« Er klang besorgt. Oder war er misstrauisch?
    »Ich tue nichts, was die Sicherheit gefährdet.«
    Parminski sah wieder zum Plan auf dem Bildschirm. »Lass das lieber. Du musst hier in Bihar andere Maßstäbe anlegen, Julia. Einige der Gebäude standen schon, bevor Serail Almond daraus seinen Musterforschungspark gemacht hat.« Er legte ihr eine warme Hand in den Nacken, fuhr ihr langsam den Rücken hinunter.
    Es war sehr angenehm, doch gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass er vom Thema ablenken wollte. Sie löste sich von ihm. »Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich die Anlage kennen muss, die ich betreuen

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