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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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saß. Er hoffte, dass es einer der Vorstände wäre – am besten Noël oder Catherine Almond. Da bog schon der zweite schwarze Wagen um die Ecke. Paul sah zu, dass er wendete und in dieselbe Richtung wie die Mercedes-Limousinen fuhr. Inständig hoffte er, dass es ihm gelingen würde, wenigstens einen der Wagen zu verfolgen.
    Sie verließen die Hafencity über die Niederbaumbrücke und fuhren unter der U-Bahn-Haltestelle Baumwall hindurch. Das Auto, das er gemietet hatte, besaß ein Navigationssystem, sodass er stets wusste, wo er sich befand. Der Wagen, den er verfolgte, fuhr an den Landungsbrücken und die Hafenstraße entlang; mal war Paul direkt hinter ihm, mal ließ er es zu, dass sich ein oder zwei Autos zwischen sie drängten, damit es nicht zu sehr auffiel. Als sie sich schließlich auf der Palmaille dem Altonaer Rathaus näherten, passierte das Malheur: Die Ampel vor ihnen sprang von Grün auf Gelb, und der Fahrer der Mercedes-Limousine gab Gas, während der Minivan vor Paul abrupt bremste. Der verfolgte Wagen brauste über die Kreuzung. Paul hingegen kam zum Stehen und konnte der schwarzen Limousine nur noch hinterherschauen: Sie sauste in die Elbchaussee und verschwand Sekunden später aus seinem Blickfeld. Merde! Wütend schlug Paul mit der Faust aufs Lenkrad.
    Als die Ampel wieder auf Grün schaltete, überholte er den Windelbomber mit einem halsbrecherischen Manöver und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit weiter. Doch vom Mercedes war nichts mehr zu sehen …
    Paul Renard fuhr die Elbchaussee noch ein Stück hinunter, blickte in jede größere Einfahrt und bog auch in einige Nebenstraßen ein. Nichts. Schließlich hielt er am Fahrbahnrand an und überlegte. Vielleicht hatte der Wachmann ja gehört, wohin die Herrschaften fahren wollten.
    Paul zog sein Telefon hervor und wählte die Nummer des jungen Mannes, die er gespeichert hatte. Und dieses Mal war ihm das Glück hold.
    »Sie wollen ins Landhaus Renner «, informierte ihn der Wachmann mit gedämpfter Stimme, nachdem er ein weiteres Honorar ausgehandelt hatte. »Ich hab’s gehört, bevor sie hier aufgebrochen sind.«
    Mithilfe seines Navigationssystems erreichte Paul recht bald das Restaurant, das noch an der Elbchaussee lag. Auf dem Parkplatz standen die beiden schwarzen Limousinen. Er betrachtete das Lokal und ärgerte sich, dass er vorhin nicht daran gedacht hatte, sich einen Anzug anzuziehen. Die passende Begleitung fehlte ihm ebenfalls. Rebecca würde gut hierher passen … Er parkte den Polo zwischen einem Lamborghini und einen weißen BMW SUV und hastete, um nicht auch noch vom feinen Hamburger Landregen durchnässt zu werden, auf den Eingang zu.
    Im Restaurant war kein Tisch mehr frei, weder im großen noch im kleinen Speisesaal noch im Hamburger Raum. Es sei immer ratsam, rechtzeitig zu reservieren, informierte ihn der Angestellte, den Paul angesprochen hatte. Er hatte bereits gesehen, dass sich in den drei Räumen niemand befand, der einem der Vorstände von Serail Almond ähnelte. Catherine Almond war eine auffallende Erscheinung: klein und dünn, mit schwarz gefärbtem, halblangem Haar. Meistens trug sie rote oder schwarze Kostüme. Und Stefan Wilson sah aus wie der Traum einer amerikanischen Schwiegermutter: blaue Augen, kantiges Gesicht, breitschultrig und an die zwei Meter groß.
    »Gibt es hier noch kleine separate Räume, die man für besondere Gelegenheiten reservieren kann?«, erkundigte sich Paul. Der Angestellte erwiderte, es gebe für solche Anlässe die Vinothek, und blickte zu der verschlossenen Tür zu seiner Linken. Die sei heute aber schon reserviert … Und nein, er könne nicht hineinschauen. Da müsse er leider noch einmal wiederkommen …
    Paul wurde schließlich ein Platz im Ö1 angeboten, dem angeschlossenen Bistro nebenan. Er wäre gern in der Nähe der Vinothek geblieben, aber wichtiger war, dass er hier überhaupt irgendwo unterkam. Zudem entsprachen die Preise im Bistro, das kurioserweise in einem ehemaligen Toilettenhäuschen untergebracht war, eher seinem Budget. Er wurde zu einem kleinen Tisch in einem Erker geleitet und bestellte sich eine glasierte Entenkeule mit Rotkohl und Serviettenknödeln und einen Cabernet Sauvignon dazu. Falls Catherine Almond und ihr Gefolge ein mehrgängiges Menü zu sich nahmen – und darunter taten sie es ja wohl kaum –, hatte er nun Zeit, sich einen Plan zurechtzulegen.
    Als er zu Ende gegessen hatte, bestellte er sich noch einen Cognac und schlenderte hinaus, vorgeblich, um

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