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Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Titel: Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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den sie zusammengebaut hatten, rückten Hank und Johnson zur Tür des Sektionssaals vor, die Zange und die metallene Versandkiste auf einem niedrigen Karren hinter sich herziehend. Als die Tür aufging, hörte ich, dass ein Dosimeter anfing zu kreischen, dann duckte Hank sich tiefer, und das Kreischen hörte auf. Die Tür schloss sich hinter ihnen, und Miranda und ich sperrten ängstlich Augen und Ohren auf. Plötzlich fingen beide Dosimeter an zu kreischen. Miranda, Sievers und ich sahen uns besorgt an, doch wir konnten nichts tun. Nach einigen quälenden Sekunden verstummte der Alarm, und ich erkannte Hanks Stimme, die »Ich hab dich!« rief. Er und Johnson kamen schwitzend und keuchend, aber erleichtert aus dem Sektionssaal. Hank rollte den Karren mit dem metallenen Versandbehälter darauf, Johnson fuhr mit dem Stab der Ionisationskammer über die Kiste, und ich war erleichtert, als ich hörte, dass das Instrument nur träge klickte.
    »Okay«, sagte Hank. »Ich glaube, jetzt ist alles so weit in Ordnung. Wir haben alles überprüft, da drin ist nichts mehr, worüber man sich Sorgen machen müsste. Also, bis auf diese ziemlich eklige Leiche. Pfui Teufel. Nichts Strahlendes, was einem Sorgen bereiten müsste. Das kleine Pellet war alles.«
    »Gehen wir rauf ins radiopharmazeutische Labor«, meinte Duane. »Es ist wahrscheinlich okay, es in dieser Kiste aufzubewahren, wir versenden darin andauernd medizinische Isotope, und der Bleibehälter darin ist zwei oder drei Zentimeter dick, aber ich hätte ein besseres Gefühl, wenn es in einer heißen Zelle eingeschlossen wäre.«
    »Klingt nach einer guten Idee«, sagte ich.
    »Aber zuerst«, meinte er, »sollte ich noch einmal beim Katastrophenschutz anrufen und Bescheid sagen, dass die Sache unter Kontrolle ist.« Er zog den Reißverschluss seines Anzugs auf und angelte ein Handy aus einer Tasche, drückte eine Kurzwahltaste und schaltete dann den Lautsprecher ein.
    »TEMA, Wilhoit am Apparat«, sagte eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Hi, Duane Johnson hier, ich melde mich noch einmal aus dem Universitätskrankenhaus in Knoxville«, sagte Duane. »Ich möchte Ihnen Bescheid geben, dass wir die Gammastrahlungsquelle aus dem Leichenschauhaus geborgen haben. Wir haben sie in einen Bleibehälter getan und bringen sie jetzt rauf in eine der heißen Zellen in der Nuklearmedizin.«
    »Verzeihen Sie«, sagte Wilhoit. »Dafür ist jetzt die TEMA zuständig, nicht die University of Tennessee. Wir entscheiden, was damit passiert, sobald wir da sind.«
    »Herzlich gern«, sagte Johnson. »Sie hätten ein bisschen eher damit rausrücken sollen. Ich hätte es Ihnen gern überlassen, da reinzugehen und dass Pellet aus dem Waschbecken zu fischen.«
    Der Sprecher schwieg einige Sekunden. »Schauen Sie, ich bin froh, dass Sie es sichergestellt haben. Ich wäre es ein wenig langsamer angegangen, hätte mehr Personal und Ausrüstung hergeholt …«
    »… und auf diese Weise für zwei oder drei Tage Lähmung und Panik gesorgt«, sagte Johnson. »Wir haben in ungefähr einer Stunde eine extrem heiße Strahlungsquelle sichergestellt. Wir haben jahrelange Erfahrung im Umgang mit Radioisotopen. Wenn so etwas schon passieren muss, kann man sich dafür kaum einen besser ausgestatteten Ort vorstellen als die Medizinische Fakultät der University of Tennessee. Also: Jetzt, wo wir die Strahlungsquelle für Sie sichergestellt haben, was schlägt Ihre Behörde vor, was wir mit einer Hundert-Curie-Iridium-192-Strahlungsquelle machen sollen?«
    »Wir haben für morgen früh ein Meeting angesetzt, um die Optionen zu besprechen«, versetzte Wilhoit. »Der Eigentümer der Strahlungsquelle ist die schuldige Partei und folglich auch dafür verantwortlich, das Ding an sich zu nehmen und unschädlich zu machen.«
    »Und Sie glauben, diese ›schuldige Partei‹ wird eifrig vortreten«, sagte Johnson, »und bereitwillig zugeben, dass sie für den Tod eines Mannes und die Strahlenexposition von vier Menschen im Leichenschauhaus verantwortlich ist? Wollen Sie das Ding so lang auf Ihrem Speicher verwahren, während wir darauf warten, dass diese ›schuldige Partei‹ vortritt und sagt: ›Verhaften Sie mich und bitte verklagen Sie mich auch auf Millionen von Dollar‹?«
    Der Vertreter der Katastrophenschutzbehörde schwieg erneut. »Das Energieministerium hat drüben in Oak Ridge ein Strahlennotfall-Team stationiert. Ich werde den Chef ersuchen, das FBI zu bitten, es Ihnen abzunehmen.«
    »Klingt gut«, sagte

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